Falscher Adressat: Petition für die Tonne (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Freitag, 29.06.2012, 23:54 (vor 4548 Tagen) @ H. Lamarr

Es fängt an, Spaß zu machen :waving:.

Also, die phantastische Petition fordert eine Senkung der Grenzwerte und schürt mit einem Sammelsurium unqualifizierter Behauptungen das, was mMn das eigentliche Ziel dieser Aktion ist: Angst vor Elektrosmog.

Denn das angebliche Ziel, die Übermittlung der Petition an die EU, das ist ein formeller Irrweg, der die Petition in eine Sackgasse führt.

Jeder Bürger der Europäischen Union oder jede Person mit Wohnort in einem Mitgliedstaat der Europäischen Union kann allein oder zusammen mit anderen Personen in Angelegenheiten, die in die Tätigkeitsbereiche der Union fallen und die ihn oder sie unmittelbar betreffen, eine Petition an das Europäische Parlament richten.

So weit so gut.

Aber: Betrifft eine Petition nicht den Tätigkeitsbereich der Europäischen Union, wird sie für unzulässig erklärt. Das könnte daran liegen, dass das Thema eindeutig unter die Verantwortung und die Zuständigkeit des Mitgliedstaats fällt.

Tja, und dies ist bei der EMF-Grenzwertfestsetzung bekanntermaßen der Fall.

Die vom Petitionsausschuss für unzulässig erklärten Petitionen werden abgelegt und nicht weiterbehandelt (Quelle).

Game over.

Und warum dann das Ganze?

Die kleine Anti-Mobilfunk-Szene versucht seit vielen Jahren mit allen Mitteln, ins Bewußtsein der Bevölkerung zu gelangen. Diese Petition ist ein weiterer solcher Versuch. Denn es ist hilfreich, auf 1000, 2000 oder meinetwegen 10'000 Unterstützer verweisen zu können, um die Botschaft "Angst" verbreiten zu können. Die Gründe dafür sind hier bekannt. Die Kunst der Drahtzieher besteht darin, möglichst viele "nützliche Idioten" zu mobilisieren, die mit wenig Sachkenntnis aber umso mehr Überzeugung die Interessen der Drahtzieher vertreten. Und das funktioniert auch, auf niedrigem Niveau zwar, aber es funktioniert.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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