Waldmann-Selsam: zwei Ansichten über die Wanderärztin (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 22.06.2025, 21:42 (vor 3 Tagen) @ H. Lamarr

Das selektive Vorgehen ist dilettantisch und führt wegen des links liegen gelassenen Verzerrungsrisikos zu wissenschaftlich unbrauchbaren Ergebnissen. Der Wanderärztin ist die Kritik an ihren "Baumstudien" lange bekannt, dennoch lässt sie nicht davon ab und verfolgt ihre Lebensaufgabe unverändert weiter. Anscheinend hat sie kein Interesse an einer wissenschaftlichen Vorgehensweise, ihr genügt die Anerkennung, die sie bei Vorträgen, organisiert von anspruchslosen Mobilfunkgegnern, von anderen Laien bekommt. Hilfreich ist dabei ihr Doktortitel, der ihre Zuhörer eine kompetente Referentin erwarten lässt.

Ganz anders wird Waldmann-Selsam von der Bürgerinitiative 5G-freies-Rheinhessen mit dem Maschinenbauingenieur Erhard Sahm (72) an der Spitze gesehen:

[...] Die Ärztin und Umweltschützerin beeindruckte uns durch Ihre authentischen Berichte von betroffenen Personen und ihr bereits 14-jähriges umweltpolitisches Engagement.
Bereits 2007 erkannte Sie zusammen mit der Ärzteinitiative "Bamberger Appell", daß die gepulsten hochfrequenten elektromagnetischen Felder (von Mobilfunksendeanlagen, schurlosen DECT-Telefonen, Handy, Wlan usw.) auch unterhalb der gültigen Grenzwerte zu einem neuen, vielschichtigen Krankheitsbild führen. [...]

Der Bürgerinitiative zufolge hatte diese im Juli 2021 ein "Erkundungswochenende" mit Waldmann-Selsam, welche die Teilnehmer in Nackenheim, Mainz und Nierstein eindrücklich auf durch Funkstrahlung geschädigte Bäume hingewiesen haben soll. Auf der Website der BI ist die dankbare Ergriffenheit über diese Demonstration überlegener Fachkompetenz noch Jahre später spürbar:

[...] Unser Erkundungswochenende mit ihr war sehr erhellend, denn wie sie immer wieder betonte, sind es die Bäume, die es uns so leicht machen, die Wirkungen der Starhlung zu erkennen.
Wir brauchen nur wach und aufmerksam hinzuschauen. Und das haben wir getan. [...]

Kommentar: Um nach einer Einweisung an Bäumen Kronenverlichtungen oder dürre Äste zu erkennen, mag es genügen, wach und aufmerksam hinzuschauen. Sogar ein Zusammenhang mit einem Funkmast lässt sich so mühelos behaupten. Nicht aber ein Kausalzusammenhang. Um sich darüber klar zu werden, genügt es nicht, dass ein Beobachter wach und aufmerksam hinschaut, die kognitive Höchstleistung verlangt von ihm, zusätzlich von seinem Hirn Gebrauch zu machen :-).

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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