Oberes 6-GHz-Band: Kurzfassung des ECC-Berichts 366 (Entwurf) (Technik)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 19.06.2025, 20:43 (vor 6 Stunden, 11 Minuten) @ H. Lamarr

Der Entwurf des ECC-Berichts 366 stand bis 21. April 2025 zur öffentlichen Konsultation und befindet sich momentan in der Phase der Finalisierung.

ChatGPT war so freundlich, eine Zusammenfassung des besagten Entwurfs anzufertigen (kursiv), die zwar technisch entschärft ist, sich aber trotzdem nicht wie ein Arztroman liest ...

Hier eine zusammenfassende Übersicht der wesentlichen Vor‑ und Nachteile bzw. der damit verbundenen Probleme, wenn man die Mobilfunkversorgung im Upper‑6‑GHz‑Band (6425–7125 MHz) auf Outdoor‑Einsatz beschränkt und Indoor‑Daten ausschließlich über Wi‑Fi abgewickelt werden:

Vorteile dieser Aufteilung

Bessere Isolation der Netze
Durch Reduzierung der Mobilfunk-Basisstationsstrahlungsleistung (MFCN-BS-EIRP) auf etwa 50–57 dBm/100 MHz („Outdoor‑Only“) sinkt das Eindringen des Mobilfunksignals in Innenbereiche, sodass Indoor‑WLAN-Geräte den Energy-Detection-Schwellenwert seltener überschreiten und im 6‑GHz‑Band funken können.

Studien zeigen, dass unter diesen Bedingungen ein hoher Anteil funktionierender Indoor‑WLAN-Verbindungen erreichbar ist. Bei einer MFCN‑BS‑EIRP von 57 dBm/100 MHz wird der Energy‑Detection‑Schwellenwert bei lediglich 2 % der Indoor‑WLAN‑Standorte überschritten – das heißt, 98 % der Access-Points erleben höchsten 5 % Durchsatzverlust und können normal weiterfunken.

In einem anderen Szenario mit 10 BS/km² Makrozellendichte kommt dasselbe EIRP‑Level von 57 dBm/100 MHz auf 80 % funktionsfähiger Indoor‑WLAN‑Abdeckung im Upper‑6‑GHz‑Band. Nur in einem Fünftel der Orte (Fälle) müsste WLAN dem Mobilfunk weichen, indem das Wi-Fi‑Signal zurückgenommen wird, damit das Mobilfunksignal Vorrang erhält.

Diese Zahlen untermauern, dass bei moderater EIRP‑Reduktion im Outdoor‑MFCN‑Netz der Großteil der Indoor‑WLAN‑Geräte im 6‑GHz‑Band ungestört bleibt.

Optimierte Nutzung vorhandener Infrastruktur
Bestehende Mobilfunk-Makrozellen (Zellradius ca. 300 m, BS-EIRP ca. 70–80 dBm) bleiben für Außenbereiche erhalten. Betreiber können so ohne große Neubauaufwendungen Outdoor‑Kapazität ausbauen, während Innenräume per Wi‑Fi versorgt werden.

Flexibles Offloading
Moderne Offload-Mechanismen (z. B. OpenRoaming) leiten Indoor‑Verkehr automatisch auf Enterprise‑ oder Heim‑WLAN um, entlasten das lizenzierte Mobilfunkband und steigern die Gesamtkapazität.

Nachteile und Probleme

Reduzierte Indoor‑Mobilfunk-Kapazität
Da aktuell 60–90 % des Datenverkehrs in Gebäuden stattfinden, kann ein reines Outdoor‑Szenario diese Nachfrage nicht ausreichend bedienen.

Ungleichmäßige Servicequalität
Ohne Indoor-Abdeckung entstehen spürbare Unterschiede in Verfügbarkeit und QoS (Quality of Service) zwischen Außen- und Innenbereichen, was zu Unzufriedenheit bei den Nutzern führt.

Variable Gebäudedämpfung und Interferenzen
Gebäudeverluste sind äußerst variabel (z. B. offene Fenster, Leichtbauwände), wodurch das Abschirmen des Mobilfunksignals unzuverlässig wird und unerwartete Interferenzen auftreten können.

Hoher Investitions- und Betriebsaufwand
Um Innenbereiche dennoch vernünftig abzudecken, wären zusätzliche Lösungen wie DAS (Distributed Antenna Systems), Repeater oder Indoor‑Small‑Cells nötig. Diese erhöhen die Kosten und können bestehende WLAN-Investitionen beeinträchtigen.

Komplexe Handover-Prozesse
Der nahtlose Wechsel zwischen Outdoor‑Mobilfunk und Indoor‑WLAN ist technisch anspruchsvoll, insbesondere für latenzsensitive Anwendungen. Ungünstige Co‑Channel-Bedingungen können zu Paketverlusten oder Verzögerungen führen.

Fazit

Die klare Trennung von Mobilfunk-Outdoor und Wi‑Fi-Indoor erlaubt eine differenzierte Nutzung des Upper‑6‑GHz‑Bands und fördert Indoor‑WLAN. Gleichzeitig entstehen jedoch erhebliche Risiken: Kapazitäts- und Coverage-Einbußen, Servicequalitätsbrüche, komplexes Interferenz- und Handover-Management sowie hohe Zusatzkosten. Ein ausgewogener Ansatz mit moderater Leistungseinschränkung, gezielter Dichten­erhöhung und verbessertem Zusammenspiel zwischen Mobilfunk und WLAN erscheint am vielversprechendsten.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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