Merkur online zensiert IZgMF (Allgemein)
Der verlinkte Artikel lässt moderierte Kommentare zu. Zwei Kommentare hat das IZgMF durchgebracht, einer davon entgegnete auf Frau Waldmann-Selsam. Überraschenderweise antwortete die Bamberger Ärztin auf diese Entgegnung, üblich ist bei Frontleuten der Anti-Mobilfunk-Szene eher die Abgabe einer Verlautbarung mit anschließendem beharrlichen Schweigen. Umso erfreuter war ich, dass Frau Waldmann-Selsam sich ausnahmsweise auf eine Diskussion einlassen wollte. Doch meine Antwort auf Waldmann-Selsam wurde von der Moderation ohne Angabe von Gründen nicht freigeschaltet.
Ich sehe darin eine Verzerrung des öffentlichen Meinungsbildes, denn so bleibt der Kommentar der Wanderärztin unwidersprochen. Was ich von den Moderatoren von Merkur online halte kann sich jeder denken. Da dies beileibe nicht der erste IZgMF-Kommentar war, der bei diesem Medium nicht freigeschaltet wurde, habe ich zu Merkur online auch eine ganz klare Meinung, die in etwa der nahe kommt, die Willy Brand einst vom "Spiegel" hatte. Ich finde die aus meiner Sicht dumme Zensur eine Sauerei und bin heilfroh, nicht auf Merkur angewiesen zu sein, um meine Einschätzung zu Frau Waldmann-Selsams Kommentar in die Welt hinaus zu posaunen. Ob mein Kommentar irgendwelche Regeln der Etikette im Netz missachtet hat und deshalb zurecht gelöscht wurde, kann im Anschluss jeder der mag selbst beurteilen. Damit der Zusammenhang mit dem Kommentar der Ärztin deutlich wird, ist deren Text (rot formatiert als Zitat) nachfolgend als Erstes zu lesen:
Dr.-Ing. Dipl.-Phys. Volker Schorpp, Elektrotechniker und Physiker, stellte auf einem Fachgespräch des Bundesamtes für Strahlenschutz am 02.8.06 Baumschäden vor, die auf einen möglichen kausalen Zusammenhang mit chronischer Hochfrequenzbelastung hinwiesen. Besonders erstaunlich waren einseitig beginnende Schäden auf der Baumseite, die einer Mobilfunksendeanlage zugewandt war. Dennoch sah das Bundesamt für Strahlenschutz keine Notwendigkeit, wissenschaftliche Untersuchungen durch Baumexperten zu veranlassen.
Als ich dann selbst – anlässlich von Hausbesuchen bei Anwohnern von Mobilfunksendeanlagen – wiederholt die von Schorpp gezeigten, ungewöhnlichen Baumschäden sah, begann ich diese Bäume fotografisch zu dokumentieren. Auch in München fielen im Umkreis von Sendeanlagen seit 7 Jahren zahlreiche Baumschäden auf (u.a. Dantestr. 16-18, Franz-Schrank-Str. 9/ Eichamt), Verdistr. 83, Von-Kahr-Str. 61, Romanplatz, Ismaninger Str. 16, Einsteinstr./Trogerstr., Knorrstr./ Landesamt für Verfassungsschutz).
Unter dem Hauptstrahl kann man unauffällige Bäume finden. Geht man 100 - 300 m weiter (je nach Montagehöhe der Sendeanlage) trifft man häufig auf geschädigte Bäume
Durch Unterlassen von wissenschaftlichen Untersuchungen kann man den Verdacht nicht entkräften. Daher hoffe ich sehr, dass Baumfachleute jetzt den Verdacht durch weitergehende wissenschaftliche Untersuchungen überprüfen.
Besten Dank für Ihre Ergänzung, Frau Waldmann-Selsam. Doch irritiert es Sie denn gar nicht, dass ein "Elektrotechniker und Physiker" meint, über Baumschäden reden zu müssen? Der Mann ist in der Pflanzenkunde ebenso (un)qualifiziert wie Sie und ich. Erschwerend kommt hinzu, dass Dr. Schorpp 2011 an der Volkshoaxschule Offenburg einem Zeitungsbericht zufolge behauptet haben soll:
"Die Schädigung [durch Elektrosmog; Anm. IZgMF] geschehe schleichend, spätestens nach drei bis fünf Generationen liege geschädigtes Genmaterial vor, die Natur aber benötige 100 000 Jahre um geschädigtes Material auszusortieren, oder: bereits der metallene Reißverschluss an der Hose, besonders nah an den Reproduktionsorganen gelegen, wirke als Nahfeld von Mobilfunkwellen."
Da mir (Nachrichtentechniker) die "Gefährlichkeit" metallener Reißverschlüsse höchst suspekt vorkam, fragte ich bei Prof. Hagenauer nach, der es als emeritierter Inhaber des Lehrstuhls für Nachrichtentechnik an der TU München eigentlich wissen müsste. Doch der Professor gab mir einen Korb, er schrieb mir, dass man gegen irrationale Ängste nicht mit rationalen Argumenten ankomme. Zu dem "Hosentürl-Reißverschluss Argument" wollte er sich nicht äußern, es war unter seiner Würde, ihm also zu doof. Und als ich weiter bohrte wies er mich mit dem Hinweis ab:
"Ich sehe keinen seriösen Fachmann, der sich dieses Scheinproblems annehme würde."
Womit ich Ihnen nur klar machen möchte: Wenn Humanärztinnen, Elektrotechniker und Physiker, die als unbelehrbare Mobilfunkgegner bekannt sind, das Bundesamt für Strahlenschutz drängen, vermutete Baumschäden wegen Elektrosmog-Einwirkung ernsthaft zu untersuchen, dann dürfte den Verantwortlichen im Amt Gleiches durch den Kopf gehen, wie bei Prof. Hagenauer. Es fehlt ein vernünftig begründeter Anfangsverdacht, dem Drängen von selbsternannten Baumexperten nachzugehen. Ich sehe darin einen verantwortungsvollen Umgang mit Steuergeldern.
Ich appelliere an Ihre Vernunft. Weder Sie noch Dr. Schorpp noch sonst ein organisierter Mobilfunkkritiker kann in der Liga anerkannter Experten mitspielen, deren Aufgabe es ist, sich um die Sicherheit der Mobilfunktechnik zu kümmern. Diese Experten gibt es überall auf der Welt und sie haben sich in nationalen Kommissionen zusammengefunden, die regelmäßig nach wissenschaftlichen Kriterien prüfen, ob die geltenden Grenzwerte sicher sind. Von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen lautet der Befund dieser Experten seit vielen Jahren gleichlautend: Unterhalb der Grenzwerte muss niemand Gesundheitsschäden befürchten. Alle diese Experten in die Schublade "Industriegesteuerte Verschwörung gegen die Menschheit" zu stecken mag Ihnen persönlich helfen, die Sache der Kritiker bringt diese Simplifizierung nicht weiter. Überlassen Sie doch bitte den Strahlenschutz Leuten, die davon etwas verstehen und keine verborgenen materiellen oder immateriellen Interessen (im Zusammenhang mit Elektrosmog) haben.
Und last, but not least: Seit vielen Jahren dokumentiere ich mit Fotos den Zustand von Bäumen, die sich nur wenige Meter (z. B. 16 Meter) von einem Sendemasten entfernt im Hauptstrahl einer Antenne befinden. Diese Bäume zeigen keinerlei Reaktion, die kausal auf die extrem starke Befeldung zurückzuführen ist. Diese Bäume wirken höchst vital und kerngesund (Beispiele: Standorte Freisinger Landstraße 6 und Situlistraße 25). Ich frage Sie jetzt nicht, wie dieser Widerspruch zu Ihren Beobachtungen zu erklären ist, denn Sie können es mangels Kenntnisse nicht wissen. Wenn Sie möchten, fragen wir doch gemeinsam keinen Physiker, Literaturprofessor, Baubiologen oder Drucker, sondern einen Baumpathologen, der weder in Diensten der "Mobilfunkmafia" steht noch heimlicher Mobilfunkgegner ist. Lassen Sie uns zu einem Bäcker gehen, wenn wir Brot kaufen wollen – und nicht zu einem Blumenladen.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
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