Mobilfunk-Flyer zum Selbstkostenpreis: eine perfekte Falle (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 12.01.2014, 22:21 (vor 3964 Tagen)

"Hesse" ist schuld. Die Suchmaschine der Mobilfunkgegner hat nämlich die neuen Flyer der Bürgerwelle gefunden und eilends darauf aufmerksam gemacht.

Inhaltlich sind mir diese kleinen Z-Falter (auf DIN Lang gefaltetes DIN A4-Blatt) egal, mich interessiert der Preis:

17,50 Euro für 250 Stück

Zielgruppe sind die "nützlichen Idioten" von Bürgerinitiativen. Sie sollen diese Flyer kaufen und in ganz Deutschland auf den gefürchteten "Infoveranstaltungen" von Mobilfunkgegnern an den Mann und die Frau bringen.

Zum Vergleich: Diagnose Funk will für einen formatgleichen Z-Falter 6 Cent haben, das macht 15 Euro für 250 Stück.

Das sind außerordentlich faire Preise. Was ein Vergleichsportal billiger Online-Druckereien an Preisen für einen möglichst billigen bunten Z-Falter auswirft, zeigt das folgende Bild:

[image]

Nein, niemand kann den Vereinen vorwerfen sich an den Faltblättern zu bereichern, beide geben ihr Material zum Selbstkostenpreis oder sogar darunter ab.

Und wie kommt das?

Aus meiner Sicht ist es so: Diese Flyer sind in Wahrheit nur Bestandteil einer Marketingstrategie, die das Erzeugen von Angst und Sorge gegenüber elektromagnetischen Feldern als Geschäftsgrundlage sieht. Verängstigte und Besorgte finden, wenn sie erst einmal angebissen haben, mühelos zu einem der vielen Nutznießer der E-Smog-Angst, üblicherweise also zu einem Baubiologen, Umweltmediziner oder Hobbymesstechnik-Anbieter. Die Verbände der Nutznießer bekommen über Mitgliedsbeiträge Geld herein, aus diesem Topf lassen sich derartige - einem Einzelinteresse übergeordnete - Marketingkampagnen finanziell unterstützen (deklariert als Spende), mit Anti-Mobilfunk-Vereinen als vorgeschobene Frontend-Partner. Im Prinzip könnten die Flyer für die Abnehmer daher noch billiger oder sogar unentgeltlich sein. Solange es jedoch "nützliche Idioten" gibt, die das heimlich werbende Material kaufen und verteilen, werden die Vereine Geld dafür verlangen. Der Lohn der Vereine, dieses Spiel mit zu spielen, sind neue Mitgliedschaften durch Verängstigte und Besorgte, die mit ihren Mitgliedsbeiträgen den Vereinen das Überleben sichern.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Strategie, Mitglied, Werbung, Marketing, Manipulation, Flyer, Verein, Gehilfe, Kommerz, Alarm, Hobby, Mitgliedsbeiträge

Mobilfunk-Flyer zum Selbstkostenpreis: eine perfekte Falle

Kuddel, Sonntag, 12.01.2014, 22:49 (vor 3964 Tagen) @ H. Lamarr

Nein, niemand kann den Vereinen vorwerfen sich an den Faltblättern zu bereichern, beide geben ihr Material zum Selbstkostenpreis oder sogar darunter ab.

Und wie kommt das?

Warum sind wohl PC-Drucker so billig ?
Weil die Firmen sie zum "anfixen" ohne Gewinn zum Selbskostenpreis abgeben, um hinterher an überteuerten Tinten- oder Toner-Patronen zu verdienen.
Damit das auch rasch passiert, sind die mitgelieferten Patronen nur zu 1/3 gefüllt.

Gleiches Prinzip bei elektrischen Zahnbürsten.
Das Grundgerät ist extrem günstig, die verschleissträchtigen, auswechselbaren Köpfe hingegen maßlos überteuert.
Selbstverständlich empfiehlt der Hersteller, die Köpfe alle 4 Wochen zu wechseln, und injiziert auch gleich subtile Ängste über gefährliche Bakterien und beschädigte Borsten, die nach dieser Zeit das Zahnfleisch ruinieren.

K

Tags:
Tabak, Trittbrettfahrer, Ablenkungsforschung, Ex-Tabaklobbyist, Toner

Mobilfunk-Flyer zum Selbstkostenpreis: eine perfekte Falle

H. Lamarr @, München, Sonntag, 12.01.2014, 23:19 (vor 3964 Tagen) @ Kuddel

Nein, niemand kann den Vereinen vorwerfen sich an den Faltblättern zu bereichern, beide geben ihr Material zum Selbstkostenpreis oder sogar darunter ab.

Und wie kommt das?

Warum sind wohl PC-Drucker so billig ?
Weil die Firmen sie zum "anfixen" ohne Gewinn zum Selbskostenpreis abgeben, um hinterher an überteuerten Tinten- oder Toner-Patronen zu verdienen.
Damit das auch rasch passiert, sind die mitgelieferten Patronen nur zu 1/3 gefüllt.

Genau. Und damit ist auch ein altes Rätsel gelöst, warum es einen Großteil des gedruckten Anti-Mobilfunk-"Infomaterials" zusätzlich gratis als PDF gibt. Das Material ist nur Mittel zum verborgenen Geschäftszweck.

Bei den aufwendigen Broschüren der sogenannten Kompetenzinitiative hatte mich das anfangs überrascht, da konnte ich mir das nicht erklären, wieso der Verein die auch unentgeltlich als PDF anbietet und sich scheinbar selbst Konkurrenz macht.

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– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Bürgerinitiativen Mobilfunk im Landkreis Freudenstadt

H. Lamarr @, München, Montag, 13.01.2014, 10:02 (vor 3963 Tagen) @ H. Lamarr

Zielgruppe sind die "nützlichen Idioten" von Bürgerinitiativen. Sie sollen diese Flyer kaufen und in ganz Deutschland auf den gefürchteten "Infoveranstaltungen" von Mobilfunkgegnern an den Mann und die Frau bringen.

Auszug aus einem Bericht des Schwarzwaelder-Bote vom 12.01.2014 über die Jahresbilanz der "Bürgerinitiativen Mobilfunk im Landkreis Freudenstadt":

"Besonders hervorgehoben wurden die Aktionen und Stellungnahmen der 26. Bundesimmissionsschutzverordnung, die Verteilung von Informationsblättern und Flyern in verschiedenen Orten des Landkreises, die Podiumsdiskussion mit den Bundestagskandidaten und Aktionen sowie Gespräche über Mobilfunkanlagen auf Wassertürmen."

Kommentar: Also, Antennen auf Wassertürmen geht gar nicht. Das Wasser könnte in seiner molekularen Struktur nämlich beleidigt darauf reagieren und trüb, im Extremfall sogar Kölnisch werden. Die Dachverbände der Mobilfunkgegner, die gegen Mobilfunkanlagen auf Wassertürmen sind, haben deshalb anlässlich des Weltwassertags zum Protest gegen die kommerziell betriebene Verstrahlung des knappen Trinkwassers in Türmen aufgerufen.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Wasser, Freudenstadt, Schwarzwälder-Bote

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