Thomas Böhni setzte auf Blender und damit aufs falsche Pferd (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 25.10.2015, 12:23 (vor 3314 Tagen) @ H. Lamarr

Nationalrat Thomas Böhni aus dem Kanton Thurgau hat kürzlich ein interessantes Postulat in der grossen Kammer des Bundesparlaments eingereicht. Er greift die Strategie des Bundes für eine Informationsgesellschaft auf und stellt dem Bundesrat drei berechtigte Fragen zu den gesundheitlichen Risiken des IKT-Einsatzes in der Informationsgesellschaft.

So schrieb am 1. Oktober 2015 bei Gigaherz ein bis dahin unbekannter "EMF-Scanner". Ein Postulat ist in der Schweiz eine parlamentarische Anfrage auf Auskunft zum angefragten Sachverhalt.

Thomas Böhni schaffte es mit seinem am 22. September 2015 eingereichten Postulat immerhin, von den Mobilfunkgegnern der Schweiz eine Wahlempfehlung einzuheimsen. Gut möglich, dass das Wahlkampfbüro Böhnis oder er selbst, als EMF-Scanner bei Gigaherz auf das Postulat aufmerksam machten, um dem Politiker die Stimmen von vermeintlich vielen Mobilfunkgegnern in der Schweiz zu sichern.

Sollte es so gewesen sein, war es wieder einmal ein Reinfall auf die Potemkinschen Dörfer, mit denen die allerorten zerfallende Anti-Mobilfunk-Bewegung versucht, flüchtigen Beobachtern eine noch vitale Szene vorzutäuschen. Dabei sind es in der Schweiz vielleicht noch 60 Leute, die sich aus Überzeugung oder aus unterschiedlichen Interessenlagen heraus zur Mobilfunkgegnerei bekennen und irgendwelche Aktivitäten entfalten, die länger als sechs Monate anhalten.

Thomas Böhni setzte auf Blender und damit aufs falsche Pferd. Er wurde bei der Wahl am 18. Oktober 2015 aus dem Nationalrat abgewählt.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Blendwerk, Wahlkampf


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