Alarm-Ärzte mahnen - und keiner hört hin (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Freitag, 17.10.2014, 21:32 (vor 3686 Tagen) @ Trebron

Wenn man den Links nachgeht oder die eigene Zeitung liest, fällt dieses beim neuen Mediziner-Protest auf: Fröhlich werden Risiken durch WLAN-„Strahlung“ und Professor Spitzers Warnung vor zu viel neumodischem Zeugs für zu junge Lernende aneinander gereiht. Dabei sind das zwei Ebenen, die getrennt zu argumentieren wären.

Ja, genau. Das ist ein Trick, den der Stuttgarter Anti-Mobilfunk-Verein Diagnose-Funk notgedrungen "erfunden" hat: Den Mobilfunkgegnern laufen die Gefolgsleute davon, zunehmend weniger wollen das Gelaber über die angeblich gefährliche Funkstrahlung hören. Deshalb fing Diagnose-Funk 2013 plötzlich an, sich für Medienkompetenz stark zu machen, was mit Strahlung nicht das Geringste zu tun hat, mit Smartphones und Tablets aber schon. Sie versuchen auf diesem Umweg neue Leute in ihren Zug zu kriegen und wenn die drin sind, jubelt man ihnen das Strahlungszeugs im Gesamtpaket mit unter. Vorgemacht hat das 2012 der BUND, der musste damals sein (elftes) "Mobilfunksymposium" wegen Besucherschwund aufbohren zu "Umwelt- und Mobilfunksymposium". Weil das aber eine aus der Not geborene sinnfreie Missgeburt ist (Wieso wird Mobilfunk nicht aber Chemie oder Gentechnik ausgeklammert), werden wir mit Sicherheit noch das "Umweltsymposium" des BUND erleben. Ob Diagnose-Umwelt eine Option für unsere Elektrosmog-Terrormiliz im Ruhestand ist, wage ich jedoch nicht zu behaupten.

Der Arbeitskreis hat seine Bedenken bereits dem Kultusminister schriftlich rein gegeben. Nicht auszuschließen, dass dieses Papier gehaltvoller als der Bericht von BILD ist.

Sind Sie da sicher?

Auch wenn ich hier nur zum digital so schwierig zu fassenden Mittelfeld zähle: Entwarnung, dieser Protest ist schon im Blätterwald verhallt ;-).

Richtig, und der Wald war auch nur ein Wäldchen, eigentlich waren es sogar nur ein paar Bäumchen. Google-News meldet heute sagenhafte drei Treffer. Und die Websuche meldet zuerst 1590 Treffer, die bei genauerem Hinsehen auf 24 Treffer zusammenschmelzen. Davon müssen dann noch sieben wegen Doppelnennung (celleheute) abgezogen werden, macht unterm Strich 17 Treffer. Gutnacht, es lohnt die Mühe nicht ...

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Mobilfunksymposium, Täuschung, Manipulation, Trick, Kultusminister, Terrormiliz, Medienkompetenz, Interessensorientiert, Tablets


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