BUND-Experte kritisiert Novelle der 26. BImSchV (Allgemein)
Auszug aus einer Presse-Information des BUND:
Die heute vom Bundestag beschlossene neue Bundesimmissionsschutzverordnung bietet nach Ansicht des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zu wenig Schutz vor elektromagnetischen Strahlen, die von Sendeanlagen und Hochspannungsleitungen ausgehen. Mit der Novellierung der Bundesimmissionsschutzverordnung sei eine Chance vertan worden, gesundheitliche Gefahren elektromagnetischer Strahlung zu minimieren. Dies gelte vor allem für besonders schützenswerte Personengruppen wie Kinder. Ignoriert würden auch mögliche Langzeitwirkungen der Strahlung.
Tja, was soll man dazu nur sagen. Der BUND drischt wieder einmal nur Phrasen, die er nicht mit überzeugenden Argumenten belegen kann. Denn dazu fehlt dem BUND, wie hier im Forum ausführlich dokumentiert, die Kompetenz. Für Laien mag es reichen, sich hinzustellen und Sprüche zu klopfen, die einem von Lobbyisten zugesteckt werden.
Ich finde es anmaßend, wie Herr Kühling sich zum Experten aufschwingt, obwohl er vor nicht allzu langer Zeit noch mit katastrophaler Unkenntnis über die Technik des Mobilfunks für Entsetzen sorgte. Unter seiner Leitung entstand auch dieses schauderhafte Positionspapier des BUND zu Mobilfunk, das in beispielloser Unkenntnis der tatsächlichen Risikoquellen Sendemasten als Feindbild Nummer 1 benennt und körpernah betriebene Funktechnik (Handy & Co.) unbeachtet links liegen lässt. Erklären lässt sich diese irritierende Schieflage allein mit den finanziellen Interessen der Baubiologie (lukrativer Verkauf von Abschirmmaßnahmen). Für mich ist dieses Papier deshalb noch immer die Kapitulationserklärung des BUND gegenüber ehrlicher Mobilfunkkritik. Der BUND ist aus meiner Sicht beim Thema Elektrosmog nur eine Marionette der Baubiologen-Verbände, mit denen er ja auch ziemlich ungeniert zusammen arbeitet. Als ob es da nicht die Spur eines Interessenkonflikts gäbe. Dieses Geklüngel treibt seltsame Blüten: So ist der BUND im Bund mit der Baubiologie selbstredend gegen Sendemasten und feste dafür, diese so weit wie möglich aus Ortszentren zu vertreiben. Damit stemmt sich der BUND gegen den Grundsatz, dass Sendemasten am besten dort stehen, wo viel telefoniert wird. Zugleich wird jetzt propagiert, Kinder seien besonders schützenswert. Ist dies nun Heuchelei oder Inkompetenz? Tatsache ist: Mit seiner Haltung zu Sendemasten fördert der BUND die stärkere Befeldung von Kindern durch Handys, und Handys/Schnurlostelefone sind die einzige verbliebene HF-Emissionsquelle, bei der es noch ungeklärte Restrisiken gibt. Genau dazu aber schweigt es sich aus, der BUND, in seinem Positionspapier.
Ich finde es erschreckend, wie bereitwillig der BUND sich jedem noch so schrägen Alarmkritiker öffnet und widerstandslos eine Bühne bietet. Diese Inkompetenz kann ich allerdings nur in dem schmalen Segment "Elektrosmog" erkennen und bewerten. Ob der BUND auf anderen Gebieten mehr drauf hat, kann ich nicht beurteilen. Was ich bei Elektrosmog erlebe, hat bei mir jedoch gefühlte Generalzweifel am BUND geweckt, die mir einen Beitritt zu diesem Verein nachhaltig im Wege stehen.
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Die Internationale Krebsagentur der Weltgesundheitsorganisation WHO hatte 2011 die nieder- und hochfrequente elektromagnetische Strahlung als möglicherweise krebserregend eingestuft.
Nein, das stimmt nicht. Eine IARC-Arbeitsgruppe hat im Mai 2011 einzig und allein über hochfrequente elektromagnetische Felder befunden (Monograph 102). Und da es niederfrequente Strahlung nicht gibt, hat die IARC dazu auch niemals Stellung bezogen. Das was Herr Kühling mit dem sachlich auch noch falschen Dysphemismus "niederfrequente elektromagnetische Strahlung" bezeichnet, sind in Wahrheit zwei Paar Stiefel, nämlich elektrische und magnetische Felder. Und denen hat sich die IARC schon 2002 in dem 438 Seiten umfassenden Monograph 80 angenommen. Es wäre mMn eine vertrauensbildende Maßnahme in die EMF-Kompetenzen des BUND, wenn auch die Experten des BUND solche belanglosen Details richtig wiedergeben könnten. Der bisherige "Mobilfunk-Experte" des BUND, Herr Müller ist damit nicht angenehm aufgefallen und der neue "Mobilfunk-Experte" scheint in die selbe Kerbe zu hauen.
Schade, mit dem Personalwechsel beim Mobilfunk-Experten des BUND wurde eine Chance vertan, die mMn imageschädigende Verlautbarungen dieser Experten zu minimieren.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –