Sport-Doping mit Elektrosmog-Neutralisierer (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Dienstag, 01.03.2011, 01:56 (vor 5013 Tagen) @ H. Lamarr

Branche: Schutzprodukte gegen Elektrosmog
Produkt: Power-Balance-Band
Anbieter: Unter anderem Sportgeschäft "Top Point", Fürstenfeldbruck
Nutzen für Anbieter: finanzieller Gewinn
Nutzen für Kunden: wissenschaftlich nicht ersichtlich

Beleg: Für Trautner ist das Power-Balance-Band einfach nur „der Wahnsinn“. Mit einem kleinen Chip soll das Silikonband über Frequenzen auf den Körper den Elektrosmog aus der Umgebung neutralisieren. Trautner verkauft durchschnittlich 60 Exemplare am Tag, auch an Kunden aus dem benachbarten Seniorenheim.

Mediziner verbinden den Boom auf das Band mit viel Esoterik. So auch der in Fürstenfeldbruck praktizierende Olympia-Arzt Dr. Mark Henne: „Die Wirkung basiert nicht auf wissenschaftlichen Studien und ist auch nicht bewiesen.“ Der Arzt meint, dass der Kassenknüller viel mit der Psyche zu tun hat. So glauben Käufer, dass ihr Band etwas bringt, also fühlen sie sich besser. Henne ist überzeugt: „Der Erfolg beruht auf dem Placebo-Effekt.“ Er hat in Peking etliche Olympioniken aus aller Welt betreut. „Selbst der Hersteller kann die Wirkung nicht nachweisen.“

Das aus den USA stammende Produkt gibt es bereits seit über zwei Jahren. Die Surfer haben es zuerst entdeckt. Und ausgerechnet bei deren WM ist es nun verboten. Grund: Die Leistung der Sportler mit Band sei zu sehr angestiegen. Wie sich das Band genau zusammensetzt, verrät der Hersteller übrigens nicht - angeblich, um Konkurrenz fernzuhalten. Die wiederum versucht, mit Billigprodukten vom Boom zu profitieren. Das Original-Band gibt es europaweit für knapp 40 Euro nur in ausgewählten Läden, darunter in dem von Andreas Trautner.

[Hervorhebung durch "spatenpauli"]

Quelle: http://www.merkur-online.de/lokales/landkreis-fuerstenfeldbruck/sache-power-armband-humbug-oder-wunderding-911150.html
Datum: September 2010

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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