Krebsentwicklung in Deutschland (Forschung)

H. Lamarr @, München, Montag, 09.03.2009, 12:57 (vor 5732 Tagen) @ Schmetterling

1980: etwa einer von 3,5 Personen, die einmal im Leben Krebs bekommen auf
2005: etwa einer von 2,8 Personen.

Ist doch ganz schön gestiegen, oder nicht?

Hmmm, ich rechne das anders, es ist ja unbestritten, dass die Krebserkrankungen auch altersbereinigt zunehmen (allerdings auch schon lange vor Einführung des GSM-Mobilfunks):

1980 erkrankten pro 100'000 Bürger rd. 350 an Krebs.
2005 erkrankten pro 100'000 Bürger rd. 450 an Krebs.

Damit ist klar, es erkrankten 2005 mehr Menschen an Krebs als 1980.

Aber: Wäre die Zunahme der Krebserkrankungen gleich geblieben (bezogen auf die Zunahme zwischen 1980 und 1990), dann wären 2005 nicht 450 Neuerkrankungen gezählt worden, sondern rd. 500.

Die Zunahme der Krebserkrankungen wird also geringer (und wenn dieser Trend anhält, wird es in vielleicht 20 Jahren sogar zu einem Rückgang der Krebserkrankungen kommen). Die Gründe dafür dürften so ungefähr zwei Jahrzehnte zurück liegen (mittlere Latenzzeit) und mit den vielfältigen Anstrengungen im Umweltschutz erklärbar sein, Experten könnten dazu sicherlich konkretere Angaben machen. Dass die Zahlen der Krebsregister gezielt verfälscht werden halte ich für sehr unwahrscheinlich, eher könnte ich mir vorstellen, dass die bekannten Mängel der Register (z.B. unvollständige Erfassung) wieder einmal überinterpretiert werden.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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