Die Strategie der Tabaklobby findet Nachahmer (Allgemein)

KlaKla, Freitag, 26.06.2015, 10:32 (vor 3427 Tagen)

Der ehemalige Tabaklobbyist Prof. Dr. med. Franz Adlkofer (geb. 1935), heute 80, hatte weit reichenden Einfluss. Wie man dem Film „Der Zigaretten Krieg - Wie die Tabak Lobby Deutschland vernebelt“ entnehmen kann.

Nachfolgend ein paar hochinteressante Aussagen aus diesem Video:

(min 12:18) 1983 war der Tabakindustrie klar geworden, dass ihre Existenz auf dem Spielt stand. Eine öffentliche Diskussion des Passivrauchens würde ihr Geschäft ruinieren.

Wir gehen davon aus …
„Wenn der Raucher nicht nur sich, sondern seine Umwelt belästigt und gesundheitlich schädigt, kann Rauchen nicht zur Privatsache erklärt werden.“

Es ging um Alles oder nichts. Die Tabakindustrie entwickelte einen Schlachtplan um die Gefahren des Passivrauchens systematisch herunter zu spielen.

Massive Gegensteuerung auf allen Ebenen.
1. Zielebene Wissenschaft
2. Zielebene Politik
3. Zielebene Gesellschaft

Aufgeklärte Nichtraucher sind zu isolieren und die Gesellschaft ist zu spalten.

(min. 13:09)
Ridikülisierung, Lächerlichmachung, nannte sich die Kampagne (gegen Anti-Raucher) die gerne in bezahlten Karikaturen verbreitet wurde: Der Raucher als Opfer sinnloser Verfolgung von staatlicher Reglementierung beim Spießrutenlaufen. Stimmungsmache. [...] Engagierte Nichtraucher braun einzufärben, ist auch heute noch sehr beliebt.
Stichwort: Entwertung

Gleiches praktizieren fanatische Mobilfunkgegner u.a. wenn ihnen die Argumente ausgehen, bevorzugt aus dem Schweizer Narrenhaus und das auch noch unter Pseudonym.
Stichwort: Nazi-Keule

Dr. Annette Bornhäuser, Gesundheitswissenschaftlerin, sagt:

Strategie Nr. 1 ist, das Passivrauchen zu verharmlosen und ein Netzwerk von Wissenschaftlern zu spinnen, das die Öffentlichkeit einlullt. Die Zusammenarbeit lief so: Die Tabakindustrie hat sich über Jahrzehnte die führenden Köpfe, hoch dekorierte Wissenschaftler aus verschiedenen Disziplinen, gesichert, die eigentlich die Eindämmung der Zigaretten-Epidemie hätten betreiben sollen. Führende Wissenschaftler aus der Arbeitsmedizin, der Epidemiologie, der Toxikologie, der Sozialmedizin usw.: Karl Überla, Gerhard Lehner, Hans Werner Schlipköter † oder Dr. Jürgen FrHr von Troschke.

Wie erfolgreich die Zigarettenlobby in diesem Feld agiert hat, zeigt sich bei einer Vorstandssitzung (6. Feb. 1991) wo sich die Herren des Vorstandes anerkennend auf die Schulter klopfen und sagen:

Die einzige wissenschaftliche Gemeinde, in der diese Frage (gemeint ist das Passivrauchen) noch offen gehalten werde, sei die Bundesrepublik. Dies sei nicht zuletzt das Verdienst von Professor Adlkofer und der Zusammenarbeit unserer Industrie mit der Wissenschaft.

Hintergrund-Information 2006: Wie die Tabakindustrie in Deutschland durch die Erhaltung wissenschaftlicher sowie politischer Respektabilität Rechtsvorschriften zum Schutz vor Passivrauchen verhinderte

[Admin: Zitatstellen editiert 26.06.2015, 12:09 Uhr]

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Meine Meinungsäußerung

Tags:
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