Warum sind Mobilfunkkritiker in aller Regel so alt? (Allgemein)

Alexander Lerchl @, Sonntag, 11.11.2012, 20:57 (vor 4384 Tagen)

Die meisten der so genannten Mobilfunkkritiker sind deutlich jenseits der Pensionsgrenze ("wuff", Richter, usw.).

Douglas Adams, unvergessener und geliebter Autor vieler Bücher (Per Anhalter durch die Galaxis) und Visionär schrieb:

"Ich habe dazu einige Regeln aufgestellt, die unsere Reaktionen auf technische Neuerungen beschreiben:

1. Alles, was es schon gibt, wenn Du auf die Welt kommst, ist normal und üblich, und gehört zum selbstverständlichen Funktioneren der Welt dazu.

2. Alles, was zwischen Deinem 15. und 35. Lebensjahr erfunden wird, ist neu, aufregend und revolutionät und kann Dir vielleicht zu einer beruflichen Laufbahn verhelfen.

3. Alles, was nach deiném 35. Lebensjahr erfunden wird, richtet sich gegen die natürliche Ordnung der Dinge."

q.e.d.

Quelle: "Lachs im Zweifel",Heyne

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"Ein Esoteriker kann in fünf Minuten mehr Unsinn behaupten, als ein Wissenschaftler in seinem ganzen Leben widerlegen kann." Vince Ebert

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Rentner, Silbergrauen

Warum sind Mobilfunkkritiker in aller Regel so alt?

KlaKla, Sonntag, 11.11.2012, 21:12 (vor 4384 Tagen) @ Alexander Lerchl

Die meisten der so genannten Mobilfunkkritiker sind deutlich jenseits der Pensionsgrenze ("wuff", Richter, usw.).

Unsere Rentner haben nichts zu verlieren. Sie pflegen ihr Hobby. Es sind Amateure, die keine fachliche Kompetenz haben. Sie nehmen ihr Recht auf Meinungs-/Glaubensfreiheit wahr und lassen die Öffentlichkeit an ihren Gedanken Teil haben. :wink:

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Meine Meinungsäußerung

Warum sind Mobilfunkkritiker in aller Regel so alt?

Lilith, Sonntag, 11.11.2012, 21:41 (vor 4384 Tagen) @ Alexander Lerchl

Warum sind Mobilfunkkritiker in aller Regel so alt?

Die Frage hat auch leicht umgestellt eine Berechtigung:

Warum, um Gottes Willen, werden manche Alte denn nur ausgerechnet Mobilfunkkritiker?

Ist es...
...wegen einer innerlich empfundenen Einsamkeit? Weil die herzlose Welt dort draußen ihnen zu schnell vorüberhuscht, und sie glauben, diesem Tempo nicht folgen zu können?
...in Ermangelung einer sinnvolleren Altersbeschäftigung (z.B. infolge der bastlerischen Unfähigkeit, sich einfach mal eine schöne elektrische Eisenbahn im Keller aufzubauen)?
...wegen der Wut auf die Jugend, auf all die frohen, zukunftsgewandten Menschen, die dort draußen auf den Straßen herumlaufen - während der vergrummelte Mobilfunk-Wutbürger sein Restlebensschicksal darin erfüllt sieht, zuhause zu bleiben und wütenden Unsinn in das Internet hinauszuschreiben?
...wegen schleichend fortschreitender sozialer und psychischer Deprivation, die schon länger im Gange ist, und die nunmehr, in der Hinwendung zu einer finalen Karriere als Mobilfunk-Wutbürger, ihren psychopathologischen Höhe- bzw. Endpunkt erfährt?

Was ist bloß los mit diesen Alten?

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Meine Beiträge sind als Meinungsäußerungen aufzufassen. Die Meinungsäußerungsfreiheit ist ein in allen zivilisierten Ländern gesetzlich geschütztes Grundrecht.

"Wer die Dummbatzen gegen sich hat, verdient Vertrauen." (frei nach J.-P. Sartre)

Warum sind Mobilfunkkritiker in aller Regel so alt?

Kuddel, Sonntag, 11.11.2012, 22:45 (vor 4384 Tagen) @ Alexander Lerchl

Meine These:

Mit dem Alter läßt die Lernfähigkeit nach und es wird immer schwieriger, dem "aktuellen Stand" der Wissenschaft zu folgen.

Manch einer stellt vielleicht fest, daß er in jüngeren Jahren einmal Interesse für andere Arbeitsgebiete hatte, z.B. früher einmal den Traum hatte, Arzt zu werden oder als Arzt in die Forschung wollte ,aber in der Arztpraxis hängengeblieben ist.

Im Alter möchte er das Rad noch einmal zurückdrehen und sich der "Forschung" widmen, möglichst in einem Forschungsgebiet außer Konkurrenz (low hanging fruits), ohne große Anforderungen an kompliziertes Grundlagenwissen, ohne die Notwendigkeit der Teamarbeit und mit möglichst schneller Umsetzung in die "Praxis".

Da man mit dem medizinischen Praxisalltag vertraut ist, bietet sich das Gebiet der Alternativ-Medizin als "Forschungsfeld" an, weil in diesem Umfeld keine wissenschaftlichen Qualitätsstandards erfüllt werden müssen, um die eigene "Forschung" in die Praxis umzusetzen.

Die alternativmedizinsche "Community" ist sehr tolerant ("open minded") und damit bequem. Man muß die Kollegen nicht in aufreibenden "Disputen" von der Validität der "Forschung" überzeugen. Es gilt der einfacher Grundsatz nach "Paracelsus"=> "wer heilt hat recht" und es finden sich immer ein paar Patienten, bei denen es "funktioniert", was als Bestätigung der eigenen Thesen angesehen wird.

Die Mobilfunkkritik kommt meiner Meinung nach aus dem Umfeld der "Energiemedizin", "Homöopathie" und "Radiästhesie" / "Baubiologie".

Viele Alternativmediziner glauben, daß Prozesse im Körper durch "Informationen" beeinflußt werden, welche von außen auf den Körper einwirken.

Eine Sparte der Informationsmediziner "erforscht" seit den 50er Jahren die Anwendungsmöglichkeit technischer Felder um zu heilen (Beispiel Bioresonanztherapie => Warnke, Scheingraber, König).
Mittels technischer (modulierter) Felder, welche über Elektroden oder Licht "in den Körper" gebracht werden, versucht man heilende "Informationen" in den Körper zu senden. Es gibt in der Bioresonanztherapie Listen, welche "Frequenzen" zur Behandlung welcher Beschwerden nützlich sind.
In der Informationsmedizin spielt die Intensität der Felder eine untergeordnete Rolle, es kommt auf die "Information" an.

Nun kommen die Mobilfunksender daher und bringen unkontrolliert "höchstwirksame Informationen" in den (gesunden) Körper und machen diesen krank. Insbesondere "Elektrosensitive" Personen, welche gut auf Felder (und Behandlungen) ansprechen, sind gefährdet.
Daher muß der Mobilfunk bekämpft werden.

Ein anderer Zweig ist jener der Radiästhesie (Erdstrahlen).
Die Radiästheten "halfen" den Menschen, die sich vermeindlich während des Schlafs nicht ausreichend erholten und dadurch krank wurden. Die Radiästheten "muten" durch ihre eigene "Sensibilität" schädliche (Erd)-Strahlen und sorgen durch Verschieben des Bettes dafür, daß die Menschen nicht den schädlichen Informationen der Erdstrahlen ausgesetzt sind.
Immer weniger Menschen glauben aber an Wünschelruten und Erdstrahlen und so kam der Wünschelruten- und Spherics-Forscher Herbert König (Professor der Elektrotechnik, Buchautor von "Unsichtbare Umwelt", Wünschelrutenreport, Schwiegervater=Wünschelrutengänger) auf die revolutionäre Idee, statt Erdstrahlen (schwachen) physikalischen Feldern eine Auswirkung auf die Gesundheit zuzuschreiben.

Aus der Radiästhesie entwickelte sich die moderne Baubiologie, welche die schädlichen Einflüsse von Giften und Feldern im Haus "erforscht", insbesondere indem sie durch "Messungen" die natürliche Umwelt erfasst und einen Katalog "natürlicher" Feldstärken und Konzentrationen von Substanzen erfasst.
Kleine Firmen entwickelten "physikalischhe" Meßgeräte für diese "Forscher".
Ein Glaubensgrundsatz der Baubiologie lautet, dass alle Substanzen und Felder, welche die "natürlichen" Felder überlagern, potentiell "schädlich" sind.

Da Rundfunk und Mobilfunk im Vergleich zur "Natur" sehr starke Felder emittieren und zudem mit "Frequenzinformationen" überlagert sind (Informationsmedizin) werden diese von Baubiologen als "schädlich" eingestuft. Auch die Baubiologen gehen von besonders" sensiblen" Personen aus (=ihre Kundschaft), welche auf die Felder und Substanzen reagieren.

Aus diesen Gründen erklärt es sich, daß Baubiologen, Radiästheten, Homöopathen, Energie- und Informationsmediziner sowie Anhänger der Alternativmedizin die Leitfiguren der Mobilfunkkritikerszene stellen.
Die Elektrosensiblen (=deren Kunden und "Forschungs-Beweis") und alle übrigen Menschen (=potentielle Kunden) müssen vor den "hochwirksamen", schädlichen Informationen in den Funkaussendungen geschützt werden.

Ärzte pflegen ein Vertrauensverhältnis zu ihren Patienten. Durch gezielte "Aufklärung" über die Schädlichkeit der Funkfelder ist es nicht verwunderlich, daß einige verunsicherte Patienten Bürgerintiativen gründen, um ihre Gesundheit vor den langfristigen Auswirkungen schädlicher Felder zu schützen.

K

Tags:
Rentner, Homöopathie, Lernfähigkeit, Alternativmedizin, Beratungsresistent, Bioresonanztherapie

Warum sind Mobilfunkkritiker in aller Regel so alt?

Lilith, Montag, 12.11.2012, 08:31 (vor 4383 Tagen) @ Kuddel

Nun kommen die Mobilfunksender daher und bringen unkontrolliert "höchstwirksame Informationen" in den (gesunden) Körper und machen diesen krank. Insbesondere "Elektrosensitive" Personen, welche gut auf Felder (und Behandlungen) ansprechen, sind gefährdet.
Daher muß der Mobilfunk bekämpft werden.

Das wäre aus Sicht eines Mobilfunkgegners nachvollziehbar. Wenn er sich vorstellt, dass sich in ihm ständig unkontrolliert Youtube-Filme und die e-mails des Nachbarn manifestieren, dann ist der Veitstanz die folgerichtig nächste Stufe.

Aus diesen Gründen erklärt es sich, daß Baubiologen, Radiästheten, Homöopathen, Energie- und Informationsmediziner sowie Anhänger der Alternativmedizin die Leitfiguren der Mobilfunkkritikerszene stellen.

Das bedeutet also, dass die Smartphone- und WLAN- Überstrahlung der diversen Frequenz-"Therapien" eine physikalische Bedrohung der Geschäftsmodelle dieser Berufsgruppen darstellt. Mobilfunk, Sendemasten und WLAN wirken demnach direkt, auf physikalischem Wege, anti-esoterisch. Das ist ja wunderbar.

Daher also rühren Ausdauer und Zähigkeit im Kampf gegen den Mobilfunk.

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Warum sind Mobilfunkkritiker in aller Regel so alt?

Kuddel, Montag, 12.11.2012, 20:11 (vor 4383 Tagen) @ Lilith
bearbeitet von Kuddel, Montag, 12.11.2012, 20:39

Aus diesen Gründen erklärt es sich, daß Baubiologen, Radiästheten, Homöopathen, Energie- und Informationsmediziner sowie Anhänger der Alternativmedizin die Leitfiguren der Mobilfunkkritikerszene stellen.

Das bedeutet also, dass die Smartphone- und WLAN- Überstrahlung der diversen Frequenz-"Therapien" eine physikalische Bedrohung der Geschäftsmodelle dieser Berufsgruppen darstellt.

Nein, ganz im Gegenteil !

Der Mobilfunk stellt m.M.n. überhaupt keine "Bedrohung" des Geschäftsmodells dar, sondern die öffentliche Positionierung gegen Mobilfunk wird als "Werbung" für das eigene Geschäftsmodell eingesetzt.

Energiemediziner/Homöopathen beanspruchen, daß nur Sie die heilenden "Informationen" haben und die Baubiologen bilden deren "Vor-Ort-Privat-Polizei" und haben sich darauf spezialisiert die "bösen Informationen" (Strahlung, homöopathisch kleine Mengen Giftstoffe) aufzuspüren und zu beseitigen.
Die böse Information im Mobilfunk macht krank, der Baubiologe/Abschirmhersteller wehrt die "böse Information" ab und der Homöopath bietet die "gute" (heilende) "Information" an.

Man sollte sich fragen, was wäre, wenn es von heute auf morgen keine Funktechnik mehr gäbe ?
Ein großes Geschäftsfeld der Baubiologie/Knatterbox/Abschirm -Hersteller würde wegfallen.
Mithin ist Baubiologe zwar abhängig von der Mobilfunktechnik, öffentlich (werbewirksam) positioniert er sich aber dagegen, um die potentiellen Kunden das Dienstleistungsgewerbe "Baubiologie" aufmerksam zu machen.
Daher sind es oft Baubiologen, welche bei der Gründung von Bürgerinitiativen ihre Finger im Spiel haben, es fördert die Aufmerksamkeit für die Baubiologie = Werbung.

K

Tags:
Knatterbox

Wieso Senioren eher Betrügern auf den Leim gehen

H. Lamarr @, München, Dienstag, 04.12.2012, 23:39 (vor 4361 Tagen) @ Alexander Lerchl

Warum sind Mobilfunkkritiker in aller Regel so alt?

Betrüger nutzen die Gutmütigkeit alter Menschen schamlos aus: Sie geben sich als Enkel oder Bekannte aus und erschleichen sich Vertrauen und Erspartes - oft mit Erfolg. Forscher haben nun eine Erklärung gefunden, warum Gauner bei Senioren häufig leichtes Spiel haben: Es fehlt an richtigem Bauchgefühl.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Rentner, Senioren, Bauchgefühl

Die Rache der Rentner an Jüngeren

H. Lamarr @, München, Sonntag, 09.12.2012, 01:54 (vor 4357 Tagen) @ Alexander Lerchl

Die meisten der so genannten Mobilfunkkritiker sind deutlich jenseits der Pensionsgrenze ("wuff", Richter, usw.).

Eine Befragung aus dem Jahr 2002 im Auftrag des BfS zeigte: Die Besorgnis gegenüber Sendemasten und Handys nimmt bis etwa Mitte 20 zu, bleibt dann konstant hoch bis Mitte 40 und fällt dann stetig ab. Dies gilt in etwa auch für andere "Bedrohungen" wie etwa Hochspannungsleitungen [Quelle].

Fazit: Rentner fürchten sich selbst weniger, haben aber viel Zeit, anderen Angst zu machen ;-).

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– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Die Hass auf die Jugend

Lilith, Sonntag, 09.12.2012, 09:21 (vor 4356 Tagen) @ H. Lamarr
bearbeitet von Lilith, Sonntag, 09.12.2012, 09:56

Fazit: Rentner fürchten sich selbst weniger, haben aber viel Zeit, anderen Angst zu machen ;-).

Die alten Mobilfunkgegner sind oft wohlsituierte Pensionäre, die in Form ihrer Einsprüche gegen das moderne Leben im Allgemeinen und gegen den Mobilfunk im Speziellen ihren ungehemmten Groll gegen die Jugend herauslassen - dafür dürfte, wohl angesichts eines selbst unbefriedigend verbrachten Lebens, der Neid eine starke Triebfeder sein.

Und weil es wohlsituierte Nichtstuer sind, haben sie auch kein Gespür für und keinen Blick auf tatsächliche gesellschaftliche Probleme. Wo sie diese dann doch einmal bemerken, präsentieren sie der Öffentlichkeit den Mobilfunk als allfällige Ursache. Der sei nach ihrer Überzeugung an allem schuld: an Arbeitsstress, an Jugendgewalt, usw. - und verursache darüberhinaus auch noch Krebs.

Die Mobilfunkgegnerschaft dieser älteren, außer Rand und Band geratenen Damen und (zumeist) Herren ohne Manieren ist also nichts Anderes als geronnene Wut auf das Leben dort draußen, das zu ihrem Verdruss auch ohne sie weiterpulsiert, und von dem sie sich ausgeschlossen fühlen.

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Pensionär, Hobby

Warum sind Mobilfunkkritiker in aller Regel so alt?

Lilith, Dienstag, 01.01.2013, 19:37 (vor 4333 Tagen) @ Alexander Lerchl

Die meisten der so genannten Mobilfunkkritiker sind deutlich jenseits der Pensionsgrenze ("wuff", Richter, usw.).

Man kann bei dieser Gelegenheit einmal darüber nachdenken, in welchen Teilen der Gesellschaft Mobilfunkgegner, zumal die älteren unter ihnen, aufzufinden sind.

Jenseits solcher Gesellschaftsmodelle, die nach "Schichten" oder "Klassen" unterscheiden, sind die Sinus-Milieustudien bekannt geworden. Hier wird versucht, Gesellschaftsgruppen in Korrelation zu ihrer erlebten Lebenswelt und Lebensauffassung zu beschreiben, in Milieus einzuordnen und zu quantifizieren.

Man findet dort z.B. das konservativ-etablierte Milieu, das liberal-intellektuelle Milieu und weitere. Die Grenzen zwischen den Gruppen sind fließend, was dem richtigen Leben abgeschaut ist.

Fragt man sich nun, wo da denn nun die Mobilfunkgegner einzuordnen wären, könnte in Anlehnung an die in den Sinus-Studien benutzten Kriterien der Vorschlag so lauten:

Es handelt sich bei Mobilfunkgegnern zumeist um Menschen aus dem "traditionellen Milieu", mit starker Überlappung zum "prekären Milieu".

Traditionalisten sind nach dieser Modellvorstellung Menschen, die die Sicherheit und Ordnung lieben und oft noch der Kriegs- bzw. Nachkriegsgeneration entstammen. Das würde A. Lerchls Beobachtung bestätigen, dass Mobilfunkkritiker mehrheitlich alt sind. In ihrer Lebenseinstellung sind diese Menschen in der alten kleinbürgerlichen Welt verhaftet, bzw. in der traditionellen Arbeiterkultur. Ihnen sind Sparsamkeit, Konformismus und Anpassung an die Notwendigkeiten wichtig - wobei ihnen alles Neue und Dynamische, das das Vertraute in Frage stellt, Sorgen und Ängste bereitet.

Die bei aktiven Mobilfunkgegnern oft anzutreffende rüpelhafte Ausdrucksweise, das Fehlen ordentlicher Manieren und das aggressive Auftreten deuten darauf hin, dass Mobilfunkgegner stark zum prekären Milieu tendieren oder diesem prekären Milieu direkt zugerechnet werden können. Das prekäre Milieu umfasst eine um Orientierung und Teilhabe bemühte Unterschicht, die mit starken Zukunftsängsten und Ressentiments zu kämpfen hat. Man fühlt sich -oder ist- sozial benachteiligt, sieht für sich keine oder nur geringe Aufstiegsperspektiven (Alter! Bildungsmangel!), und lebt in der Auseinandersetzung mit der Außenwelt eine bloß reaktive Grundhaltung. Den Konsumstandards der breiten Mitte, insbesondere deren schnellem Wandel (Mobilfunk!), fühlen sich Mitglieder des prekären Milieus nicht gut gewachsen.

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Warum sind Mobilfunkkritiker in aller Regel so alt?

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 02.01.2013, 00:23 (vor 4333 Tagen) @ Lilith

Das prekäre Milieu umfasst eine um Orientierung und Teilhabe bemühte Unterschicht, die mit starken Zukunftsängsten und Ressentiments zu kämpfen hat.

Schön. Und was mache ich nun am besten mit meinem prekären T(r)ittmann?

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