Meldestelle für elektrosensible Kühe selten genutzt (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Dienstag, 23.06.2015, 11:05 (vor 3431 Tagen) @ H. Lamarr

Die schweizerische Bauernzeitung fasst das Ergebnis der Meldestelle zusammen. Hier ein Auszug:

Im Jahr 2013 hat die Vetsuisse-Fakultät der Universität Zürich im Auftrag des Bundesamts für Umwelt die Meldestelle „Nutztiere und nichtionisierende Strahlung“ ins Leben gerufen. Dies, weil verschiedentlich Meldungen über gesundheitliche Störungen bei Nutztieren eingegangen sind, welche die Bauern auf Elektrosmog oder vagabundierende Ströme zurückführten. Der Meldestelle wurden nur wenige Fälle rapportiert. Weniger als ein Promille der Schweizer Bauernbetriebe hätte sich gemeldet, teilt die Vetsuisse-Fakultät der Universität Zürich mit. Insgesamt wurden 44 Fragebögen ausgewertet.
[...]
In 33 Fällen wurde Elektrosmog, in sieben Fällen vagabundierende Ströme (Kriechströme) und in vier Fällen Elektrosmog wie auch vagabundierende Ströme als vermutete Ursache angegeben.
[...]
Die Befragung lasse den Schluss zu, dass gesundheitliche Störungen infolge Elektrosmog oder vagabundierenden Strömen selten vorkomme, lautet die Bilanz.

Kommentar: Mit dem letzten Satz bin ich nicht einverstanden. Denn ein gemeldeter Fall bedeutet noch lange nicht, dass die Vermutung auch tatsächlich zutrifft, Elektrosmog oder vagabundierende Ströme seien die Ursache der gesundheitlichen Störungen beim Nutzvieh. Richtig müsste die Bilanz mMn lauten, nur wenige schweizer Bauern kämen bei gesundheitlichen Störungen ihrer Tiere auf die Idee, die Ursache läge bei Elektrosmog oder vagabundierenden Strömen. Ob überhaupt in einem einzigen Fall ein Kausalzusammenhang existiert, muss erst noch erforscht werden. Die Notwendigkeit dafür ist wegen der schwachen Resonanz auf die Meldestelle fraglich, denn die betroffenen Viehhalter können z.B. allein durch die Gruselgeschichten verleitet worden sein, die Anti-Mobilfunk-Vereine in den Medien und auf ihren Webseiten verbreiten.

Der Bericht der Meldestelle "Nunis" wurde vom schweizerischen Bafu bislang nicht veröffentlicht.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Schweiz, Rinder, Landwirt, BauernZeitung, Bilanz


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