Schätzungsweise 100'000 Euro Erbe (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Freitag, 26.07.2013, 09:58 (vor 4125 Tagen) @ H. Lamarr

Gefragt wurde, ob bekannt sei, wer das Erbe des unglücklichen Pfarrers denn nun antritt, der Tierschutzverein, die Kirche oder eine Anti-Mobilfunk-Verein.

Die mMn berechtigte Frage löste bei den Älteren unter den Mobilfunkgegnern Entrüstung aus:

Studienliebhaberin Eva W.: ... eine Zumutung.
Dauernörgler "wuff": ... Totenschändung am Pfarrer.
Dummbatz "Mahner": ... Geschmacklosigkeit und Pietätslosigkeit.

Die Frage nach den Zuwendungsempfängern ist offensichtlich so unbequem, dass die Drei-Rentner-Gang versucht, sie mit einem Stigma zu belegen. Damit bloß kein anderer es wagen soll, diesen Sumpf zu betreten. Mein Favorit ist "wuff", der in der Frage nach den Erben nicht weniger als eine Totenschändung sieht. Was soll's, die Ansichten des "wuff" sind auch anderweitig verschroben, insofern bleibt der Mann nur auf Linie. Weniger hysterisch geht das Münchener Tierheim mit der Frage nach Erbschaften um: Doch da das Heim seit zwei Jahren nicht mehr als Alleinerbe eingesetzt wurde, stand es im Januar 2013 vor der Pleite.

Das kleine Häuschen des Ex-Pfarrers im Raum Sterup dürfte um die 100'000 Euro wert sein. Ein Anti-Mobilfunk-Verein könnte mit diesem unerwarteten Geldsegen erstmals etwas sinnstiftendes machen und z.B. eine "unabhängige Studie" zur Erforschung der Elektrosensibilität finanzieren. Mindestens ein Auftragnehmer fällt mir dazu spontan ein. Ich fürchte jedoch, nichts dergleichen wird passieren, wenn überhaupt, dann wird das kleine Vermögen in sinnfreie Kopf- und Totgeburten investiert, die sich alle unter dem Oberbegriff "Aufklärung" stapeln lassen. Da werden dann wirkungslose Reisen gewisser Vortragender bezahlt, Aufklärungsmaterialien fabriziert, die nur in der Szene Echo finden, oder unbekannte Barden mit dem Schreiben einer Anti-Mobilfunk-Hymne beauftragt. Und schwupps ist das Geld versickert.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Erbschaft, Nachlass, Erwartung


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