L. v. Klitzing: vages Fachgutachten für Elektrosensible (Allgemein)
Das Fachgutachten (PDF, 14 Seiten) von Dr. L. v. Klitzing, das Herr Bolli freundlicherweise veröffentlicht hat, ist mMn mit 470 Euro Honorarkosten ganz schön teuer. Für den Patienten kommen noch die Kosten für An- und Abreise sowie für die Überachtung(en) im von-Klitzing-Funkloch Wiesenthal hinzu.
Von den 14 Seiten des Gutachtens sind im Grunde nur zwei individuell auf den Patienten zugeschnitten. Die ersten sieben Seiten sind, vom Deckblatt abgesehen, Allgemeinplätze, die LvK vermutlich in jedes seiner Gutachten packt. Dann kommen zwei Seiten Untersuchungsergebnisse und deren Bewertung, die restlichen fünf Seiten zeigen Screenshots der Messergebnisse.
Ich habe versucht aus der Bewertung schlau zu werden, ob Herr Bolli denn nun nach LvK ein EHS ist oder nicht. Zu einem klaren Ergebnis bin ich nicht gekommen, denn LvK lässt einen mit seiner Einerseits-und-Andererseits-Bewertung so im Regen stehen, dass sich jeder das heraussuchen kann, was er möchte.
Und weil das alles anscheinend auch aus Sicht von LvK reichlich vage ist, schließt sein Fachgutachten mit dem Zaubersatz:
Zur Abklärung wird eine fachgerechte Hausuntersuchung angeraten.
Ja, das wird die Baubiologen am Wohnort von Herrn Bolli aber sehr gefreut haben.
Vielleicht sollte ich noch erwähnen: LvK sitzt im wissenschaftlichen Beirat des Verband Baubiologie.
Wenn man sich den Lebenslauf von LvK dort durchliest, fällt auf, dass die Angaben ab 2002 allesamt veraltet sind. Ob das sogenannte "International Institute of Biophysics" in Neuss für LvK jemals die richtige Adresse war, darf ohnehin bezweifelt werden, denn die Telefonnummer dieses Instituts führt geradewegs zu Fritz-Albert Popp.
Hintergrund
Von Klitzing ignoriert Gebot der Verblindung
--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –