Gründach: Gras statt Biber soll Elektrosmog schirmen (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Dienstag, 07.02.2012, 23:06 (vor 4660 Tagen) @ H. Lamarr

Branche: Dachdeckerhandwerk
Produkt: Gründach gegen Elektrosmog
Anbieter: Dachdeckerhandwerk, vertreten durch Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks ZVDD
Nutzen: Ein Gründach mag durchaus Funkfelder dämpfen. Objektiv gesehen ist eine solche Schirmung allein jedoch wertlos, da a) Funkfelder weiterhin über Fenster und Wände in ein Gebäude eindringen und b) eine Schirmung gegen schwache Funkfelder (Mobilfunk, Rundfunk, Behördenfunk) ohnehin unnötig ist.

Beleg: "Ökologisch betrachtet sprechen viele Punkte für eine Dachbegrünung. Durch die Reduzierung von versiegelten Grundstücksflächen und die Schaffung zusätzlicher Grünflächen entstehen für Tiere und Pflanzen neue Lebensräume. Zudem wird durch die Gründächer die Luft verbessert, Staub und Schadstoffe werden gebunden, das Gebäude wird stärker gegen Elektrosmog abgeschirmt und gegen von der Außenwelt kommenden Luftschall geschützt."

Kommentar: Diese Meldung des ZVDD ist ein typisches Beispiel dafür, wie jemand diffuse Ängste gegenüber Elektrosmog in der Bevölkerung dazu verwendet, um sich mit seinem Produkt (hier: Gründach) auf Kosten "des Elektrosmogs" zu profilieren. Der ZVDD betätigt sich damit - wahrscheinlich ungewollt - als Elektrosmog-Angstschürer. Das ist bedauerlich, denn das zitierte Textfragment nennt auch gute Gründe für eine Dachbegrünung.
Quelle: http://www.dtoday.de/regionen/marktplatz/bauen-wohnen_artikel,-Gruendaecher-liegen-voll-im-Trend-_arid,131042.html
Datum: Februar 2012

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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