DECT-Spürer soll Spürsinn nachweisen (Elektrosensibilität)

Capricorn, Samstag, 11.06.2011, 15:22 (vor 4901 Tagen) @ Kuddel

Handys funktionieren noch bei 0,01 µW/m² -- warum sollten Herzmuskelnerven dann nicht das 8'000-fache davon noch merken können?

Da gibt es vielerlei Argumente:

- Das Menschliche Herz enthält keinen rauscharmen Verstärker mit ca 10-milliardenfacher Verstärkung, der auf Elektronen-Leitung (in Metallen und Halbleitern) beruht.

Das menschliche Nervensystem enthält aber längere Leitungen und ist viel komplexer als ein Handy.

- Die menschliche "Elektrik" basiert auf Ionenleitung die normalerweise viel zu langsam ist, um auf hohe Frequenzen (1..2 GHz) zu reagieren.

Stellen Sie sich mal vor einen sendenden Mast, dann sehen Sie wie schnell Sie auf 1-2 GHz reagieren.

- Es bedürfte einer so genannten "Demodulation", damit die niederfrequente Modulation (Pulsung) aus dem Hochfrequenzsignal extrahiert werden kann. Man hat das untersucht - biologische Zellen können Signale oberhalb 10MHz auch bei brutal starken Feldern nicht "demodulieren" .

Es gibt auch nichtlineare Effekte wie Sauerstoffsättigung, freie Radikale etc.

- Herzmuskeln von gesunden Menschen reagieren auch bei einer 1 Milliarden-fachen Leistungsflußdichte von 0,01uW/m² überhaupt nicht. Warum sollte ein krankes Herz hunderttausdendfach empfindlicher sein ? (10..max 100-fach könnte ich mir ja noch vorstellen, aber 100000-fach?)

Allergiker reagieren auch schon auf winzigste Mengen von Allergenen (Pollen, Staub, Schimmelsporen etc.), während die millionenfache Dosis Gesunden nichts ausmacht.

- Warum benötigt man brutal starke Defibrilatoren (200 bis 360 Joule) um das Herz "extern" elektrisch zu beeinflussen, wenn schon weniger als ein Billiardstel der Leistung einer DECT Basis das Gleiche können soll ?
(Falls Sie trotzdem der Ansicht sind daß es möglich ist, können Sie sich die Methode des Defibrillierens mit DECT Impulsen ja patentieren lassen und steinreich damit werden. Ein Defibrillator von der Größe einer Armbanduhr, der zig Jahre mit einer einzigen Uhren-Batterie auskommt, das wär doch was).

Das ist überhaupt nicht "das Gleiche"! Um eine Arrhythmie auszulösen, braucht es nur eine winzige Störung der Elektrik. Hingegen ein Defibrillator "haut voll rein", um einen Reset zu bewirken. (Kick-Start) (Das kann aber auch schiefgehen, und dann ist Sense.)

Für mich genügt die Beobachtung, dass die Abschirmung gegen die Arrhythmie-Anfälle wirkte.

Das ist m.M.n. eher eine Glaubensangelegenheit, als eine Tatsache.

Wissenschaft arbeitet mit empirischer Beobachtung. Dogma kennt die Antwort unabhängig von Beobachtung.

Ausserdem würde bei ihm das synchrone An/Aus-Spielchen zwischen EMF und Vorhofflimmern nicht funktionieren, weil bei ihm die Arrhythmien einige Stunden dauern (je nach Abstand zum letzten und zu seinem sonstigen Zustand zwischen 6 und 22 Stunden).

Warum stoppen bei Havas' Experiment die Arrythmien simultan mit der Exposition ?

(Nur bei ganz wenigen Probanden!)
Weil nicht alle Menschen gleich sind?

Man könnte also höchstens den Anfang auslösen mit EMF, ...

Für diese grenzwissenschaftliche These konnte noch niemand einen Nachweis erbringen, auch mit millionenfach stärkeren Feldern nicht.

Haben Sie gedacht, es sei Zufall, dass mein Bekannter bei Weglassung der Abschirmung Arrhythmien bekommt?


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