EHS-Test von Klitzing (Allgemein)
KlaKla, Sonntag, 30.05.2010, 13:17 (vor 5279 Tagen)
Das Geschäft mit der Elektrosensibilität lässt sich v. Klitzing gut bezahlen.
Dafür bekommt man eine nicht amtlich anerkannte Bestätigung von L. v. Klitzing.
--
Meine Meinungsäußerung
Tags:
Klitzing, Frontmann, Interessenvertreter
EHS-Test von Klitzing
KlaKla, Sonntag, 30.05.2010, 14:30 (vor 5279 Tagen) @ KlaKla
Wie die Preise doch steigen, im Jahr 2003 verlangte er noch 180,- Euro für Selbstzahler und 240,-Euro für Privatpatienten. Damals logierte v. Klitzing noch in der Fachklinik Schloss Gelchsheim.
Hier gefunden: http://www.mysnip.de/forum-archiv/thema/10164/731740/Elektrosensitivitaetstestungen+unter+Dr_+Lebrecht+von+Klitzing.html
--
Meine Meinungsäußerung
Tags:
Geschäftsmodell, Marketing
EHS-Test von Klitzing- keine Garantie
Kuddel, Sonntag, 30.05.2010, 14:58 (vor 5279 Tagen) @ KlaKla
bearbeitet von Kuddel, Sonntag, 30.05.2010, 15:34
Gleich zu Anfang erfolgt der Garantieausschluß
Mehrjährige Forschungen zu diesem Thema haben ergeben, dass bestimmte physiologische Parameter zwar eine sehr gute Korrelation zur Elektrosensibilität aufzeigen, jedoch nicht die von der Statistik geforderte strenge Kausalität zulassen. Somit können derzeit nur die vielen Erfahrungen berücksichtigt werden, die sich in einer Beschreibung zahlreicher gesundheitlicher Beeinträchtigungen widerspiegelt. Andererseits hat sich gezeigt, dass das vegetative Nervensystem in seinen Reaktionen einen guten Indikator darstellt.
Auf gut Deutsch: Das Verfahren erfüllt nicht wissenschaftliche Kriterien (Kausalität). Lediglich aufgrund nicht näher spezifizierter "Erfahrungen" meint der Autor, daß die Parameter einen guten "Indikator" darstellen.
Unter "Testverfahren" stellt der Autor folgende Behauptung auf, an deren Richtigkeit ich zweifele:
Als objektivierbare, nicht durch die Psyche unmittelbar beeinflussbare Parameter gelten hier die Herzratenvariabilität (Variabilität in der Aufeinanderfolge der einzelnen Herzaktionen), die Mikrozirkulation (Dynamik der kapillaren Gefäßdurchblutung) und die aktiven elektrischen Hautpotenziale.
Für meine Zweifel habe ich folgende Gründe:
1.) Herzratenvariabilität (HRV)
Fast jeder kennt diese Blutdruckmeßgeräte für das Handgelenk oder den Oberarm.
Der Puls wird als akustischer Piepton wiedergegeben. Zumindest bei mir ist es so, daß die Pulsfolge sehr unregelmäßig wird, wenn ich mich zu stark auf die Messung konzentriere oder aufgeregt bin. Für mich ist das ein eindeutiger Einfluß der Psyche.
Auch in Wikipedia kann man nachlesen, dass die HRV in der Streßforschung und Psychophysiologie eingesetzt wird:
... Festgestellt wurde, dass bei so komplexen Reaktionen wie Liebe oder Dankbarkeit, die mit der emotionalen Reaktion der Freude verbunden sind, eine messbare Synchronisation der Rhythmen von Herz und Atmung (Respiratorische Sinusarrhythmie) erfolgt.[12] Diese Balance zwischen Atmung und Herzschlag verschwindet jedoch bei Reaktionen wie Hetze ("Stress"), Ärger oder Angst...
=> Die HRV kann von der Psyche beeinflußt werden kann, z.B. durch (Prüfungs-)Angst oder Nervosität.
2.) Mikrozirkulation
Wikipedia: Mit dem Begriff Mikrozirkulation bezeichnet man in der Medizin die Durchblutung und den Stoffaustausch in den kleinsten Blutgefäßen mit einer Größe kleiner als 100 µm (z. B. Kapillaren, Arteriolen, Venolen), den sogenannten Mikrogefäßen.
Hier möchte auch auf das allgemein bekannte Phänomen des Errötens hinweisen, welches nichts anderes ist, als eine Änderung der Mikrozirkulation durch die Psyche.
Wikipedia: Das Erröten (medizinisch als Flush bezeichnet) beruht auf einer plötzlichen Ausdehnung von Blutgefäßen und einer damit verbundenen Zunahme des Blutvolumens der Haut des Gesichtes und der Halsregion des Menschen. ...Um die Auslöser des Errötens zu verstehen, ist es hilfreich, wie im Englischen blush und flush zu unterscheiden. Blush beschreibt das Erröten als mögliche körperliche Begleiterscheinung einer der selbstbewertenden Emotionen (Verlegenheit, Scham, situationsbezogene Scheu, Peinlichkeit).
3.) Aktive Hautpotenziale
Hautpotentiale stehen im engen Zusammenhang mit der elektrischen Leitfähigkeit der Haut, welche sich z.B. durch (Angst-) Schweiß verändern kann.
In der Psychologie gilt die Hautleitfähigkeit sogar als
"sensibler vegetativer Indikator psychophysischer Aktivierung (elektrodermale Aktivität, Psychophysiologie)".
Einfachstes Beispiel: Angst-Schweiß, "feuchte Hände" unter Prüfungsbedingungen, oder "Lügendetektortests".
Der Begriff "Lügendetektor" führt bei Wikipedia zu ergiebigen Aussagen, welche in totalem Widerspruch zu von Klitzings Aussage: -"Objektivierbar und nicht durch die Psyche beeinflußbar"- steht:
Polygraphische Untersuchungen basieren auf der Annahme, dass Menschen beim Lügen mindestens geringfügig nervös werden..
Geeignete Reaktionen sind unter Anderem:
* Änderung der Atemfrequenz
* Änderung des Pulses
* Änderung des Blutdrucks
* psychogalvanische Hautreaktion – Änderung des Hautwiderstands durch Schwitzen
...Also genau die in von Klitzings "EHS-Test" verwendeten "Indikatoren".
Wie bitte kann man da behaupten, daß diese Parameter nicht durch die Psyche beeinflußbar sind, wenn schon eine "geringfügige Nervosität" die Parameter beeinflußt ?
Fazit: Meiner Meinung nach ist von Klitzings "EHS-Test" nichts anderes als ein Lügendetektortest und sogar sehr von der psychischen Konstitution der Probanden (z.B. Prüfungsangst, Nervosität) abhängig.
Neulich gab es auch einen Fernsehbeitrag *), wo der Ablauf von von Klitzings "EHS-Test" gezeigt wurde. Das Ein-Ausschalten der DECT Basisstation erfolgte im Film auf dillettantische Weise durch laut hörbares Einstecken des Steckernetzteils.
Wer sollte da nicht mindestens "geringfügig" nervös werden, wenn er gerade auf EHS getestet wird ?
Übrigens: Auch von Klitzings EEG-Versuche erfolgten in ähnlicher Weise unverblindet, d.h. der Proband konnte jeweils hören, wenn von Klitzing den HF-Generator bediente.
[*) Admin 24.05.2017: Der Link führt nicht mehr zum Ziel; Ersatzlink]
Tags:
Herzratenvariabilität, HRV, Durchblutung
EHS-Test bei Bauen +Wohnen
Ditche, Dienstag, 01.06.2010, 02:10 (vor 5277 Tagen) @ Kuddel
Neulich gab es auch einen Fernsehbeitrag, (...)
Stimmt ..., "neulich" gab es aber auch einen Fernsehbeitrag in der ARD; Ratgeber: Bauen + Wohnen (für die Eiligen ab Minute 7´15´´) http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/3517136?documentId=4317444
der das Thema aufgriff ...
... und als Ergänzung zu Ihrem Posting - wie ich finde - hier ins Forum gehört!
Das Grauen + Wohnen
H. Lamarr , München, Dienstag, 01.06.2010, 03:14 (vor 5277 Tagen) @ Ditche
... "neulich" gab es aber auch einen Fernsehbeitrag in der ARD; Ratgeber: Bauen + Wohnen (für die Eiligen ab Minute 7´15´´) http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/3517136?documentId=4317444 der das Thema aufgriff ...
Beim Jupiter! Diese Folge müsste umfirmieren und unter "Das Grauen + Wohnen" laufen. Wie können die nur ...?! Hätte bloß noch gefehlt, dass der Herr Maes um die Ecke gekommen wäre und als "unabhängiger Experte" Virnichs Messungen begutachtet hätte. Auch hier also hat eine Interessengruppe ein Medium fest im Griff und die Journalisten merken anscheinend nicht mehr, wie sie zum Narren gehalten werden und fleißig aus dem Liederheftchen mitsingen, dass ihnen vom Chorleiter in die Hand gedrückt wurde. Mit Verlaub, ich bin wieder einmal in Schreckstarre verfallen über den Filz, der sich auftut, wenn man ein bisschen was von dem versteht, über das das Fernsehen unter dem Etikett "Ratgeber" berichtet. Aber gut, sie sagen ja auch nicht, dass sie einem einen guten Rat geben. Nach der Pleite mit der Programmbeschwerde beim NDR habe ich freilich erst mal die Nase voll, so einen Weg noch einmal zu gehen. Dennoch bin ich mir ziemlich sicher: Desinformations-Journalismus hat keine Zukunft, früher oder später merken mehr Leute, wer hier wem in die Steigbügel hilft, und dann wird abgerechnet. Wenn ich mir so überlege, dass ich mit meinen Rundfunkgebühren so eine Werbesendung für Baubiologen auch noch mitfinanziere, entgleist mein Blutdruck kolossal, ich glaub', ich werde mal nach Dr. Waldmann-Selsam rufen.
[Hinweis Moderator: Hier zu noch eine Antwort im abgetrennten Thread "Blutdruck steigt durch Dr. Warnke".]
--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Tags:
Filz, Medien, Jouralisten, Journalismus
Das Grauen + Wohnen
KlaKla, Dienstag, 01.06.2010, 10:27 (vor 5277 Tagen) @ H. Lamarr
Beim Jupiter! Diese Folge müsste umfirmieren und unter "Das Grauen + Wohnen" laufen.
Hm, letztendlich ist es ein Werbeblock für Baubiologen
aber man hat ja teilweise relativiert und das ist doch schon mal was.
"Manche Menschen haben deshalb ein überall Problem, ihnen machen die vielen Strahlen um sie herum zum Teil schwer zu schaffen. Seelisch aber auch körperlich und wer derart Elektrosensible ist, der fühlt sich manchmal nicht mal mehr in den eigenen vier Wänden unbehelligt".
Das Virnich behauptet, nur Baubiologen können vernünftig abschirmen erklärt sich von selbst. Er will der Geschäftsidee, von der er ja selbst profitiert nicht schaden.
Mit dem Filz wirst du leben müssen. So ist z.B. im BR-Rundfunkrat unter anderem auch der BUND vertreten und der will seine "kompetenen" Interessen auch vertreten sehen. Bekanntlich hackt eine Krähe der anderen kein Auge aus.
Und zur Programmbeschwerde hier noch ein Interessanter Link (Regividerm)
Verwandte Threads
Baubiologen profitieren durch die irre Mobilfunkdebatte
Die Lügen des BUND - Versuch einer Interpretation
Kunden-Aquise für Mobilfunk kritische Geschäftemacher
Baubiologie Maes: Nur Irrtum oder schon wieder eine Lüge?
--
Meine Meinungsäußerung
Tags:
BUND, Nutznießer, Programmbeschwerde, Regividerm, Interessenverband, Neurodermitis
EHS-Test bei Grauen +Wohnen
Kuddel, Dienstag, 01.06.2010, 19:14 (vor 5277 Tagen) @ Ditche
bearbeitet von Kuddel, Dienstag, 01.06.2010, 20:30
Neulich gab es auch einen Fernsehbeitrag, (...)
Stimmt ..., "neulich" gab es aber auch einen Fernsehbeitrag in der ARD; Ratgeber: Bauen + Wohnen (für die Eiligen ab Minute 7´15´´) http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/3517136?documentId=4317444
der das Thema aufgriff ...... und als Ergänzung zu Ihrem Posting - wie ich finde - hier ins Forum gehört!
Danke, die aufschlußreiche Stelle ist bei Minute 11:30.
Handlung: Herr LvK steckt das riesige Steckernetzteil eines Schnurlostelefons in eine Wandsteckdose und der Fernsehzuschauer hört ein lautes "Klack".
Hintergrund zur Handlung: Es handelt sich hier um einen verkürzten Filmschnitt, denn in dem ausführlicheren Filmschnitt vor ca 1/2 Jahr konnte man sehen, dass sich die Steckdose, in welche das Steckernetzteil mit lautem Klack eingesteckt wurde, nur ca 3..4 Meter von der Patientin entfernt befand, ohne Tür oder Schallschutz dazwischen.
=> Die Patientin konnte das "Klack"-Geräusch problemlos hören, denn einen Ohrschutz hatte Sie auch nicht auf.
Sie hätte theoretisch sogar sehen können, wie sich das Kabel zwischen Steckernetzteil und dem Telefon im Schrank bewegte.
Kommentar des Moderators zur Handlung: "Ohne Wissen der Patientin schaltet der Wissenschaftler das Telefon ein und die Patientin reagiert".
Andere bekannte LvK Versuche:
Eine ähnliche "Versuchs-Qualität" hatten auch die EEG-Versuche, welche LvK in den 90er Jahren durchführte:
Der HF-Generator stand im selben Raum mit dem Probanden. Während der Messung war der Proband allein im Raum. Um die Feldquelle ein- oder auszuschalten, ging Herr LvK jeweils "leise" zum Generator und steckte das Verbindungskabel zwischen Generator und Feldsonde ein- oder aus.
(Nachzulesen in dem "Versuchs-Review" der Cetecom).
Zitate aus der Zusammenfassung der Cetekom:
•Das Ein- und Ausschalten des Hochfrequenzfeldes konnte vom Probanden wahrgenommen werden (kein Blindversuch).
•Die Versuche sind in den Veröffentlichungen nicht ausreichend dokumentiert, so daß eine Reproduktion durch andere Wissenschaftler möglich wäre.
•Es wurden keine dokumentierten Versuche ohne Exposition durchgeführt.
•Die Ergebnisse werden so dargestellt, als seien sie bereits wissenschaftliche Erkenntnis.
•L. von Klitzing hat bei seinen Versuchen keine EEG-Experten hinzugezogen.
•Es wurden keine statistischen Auswertungen vorgenommen (keine Korrelationen, keine Wahrscheinlichkeitsaussagen, keine Kontrollgruppenvergleiche).
•Bei der digitalen Signalverarbeitung wurden Fehler gemacht (Aliasing, ungünstiger Frequenzabstand), was insbesondere bei der Betrachtung von Kurzzeitspektren zu massiven Fehlern führt.
...
Tags:
Klitzing
EHS-Test bei Grauen +Wohnen
H. Lamarr , München, Dienstag, 17.08.2010, 10:55 (vor 5200 Tagen) @ Kuddel
Handlung: Herr LvK steckt das riesige Steckernetzteil eines Schnurlostelefons in eine Wandsteckdose und der Fernsehzuschauer hört ein lautes "Klack".
Zu diesem EHS-Test in Wiesenthal schreibt ein gewisser "Marcel" bei Gigaherz einen Beitrag, der gut und gerne auch vom Wiesenthaler Fremdenverkehrsamt hätte stammen können. Jedenfalls reagiert "Marcel" - so "charles" - nicht auf Versuche, per E-Mail mit ihm in Kontakt zu kommen.
Für mich wieder ein schönes Beispiel, wie durch verdeckte Werbung (virales Marketing) die Auslastungszahlen sowohl bei LvK als auch bei den Ferienwohnungen/Pensionen vor Ort nach oben manipuliert werden sollen.
--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Tags:
Klitzing, Wiesenthal, Ferienwohnung, Viralmarketing
Der Elektroschnüffler im WDR - Alter Wein im neunen Schlauch
H. Lamarr , München, Dienstag, 17.08.2010, 10:59 (vor 5200 Tagen) @ Ditche
Stimmt ..., "neulich" gab es aber auch einen Fernsehbeitrag in der ARD; Ratgeber: Bauen + Wohnen (für die Eiligen ab Minute 7´15´´) http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/3517136?documentId=4317444 der das Thema aufgriff ...
Im Zuge der Mehrfachverwertung wurde dieser Beitrag am 16. August 2010 dem Publikum unter dem neuen Titel "Der Elektroschnüffler" tatsächlich noch einmal vorgesetzt:
http://www.wdr.de/tv/servicezeit/gesundheit/sendungsbeitraege/2010/0816/01_elektroschnueffler.jsp
Besser wurde der Beitrag dadurch allerdings nicht.
--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Tags:
Alter Wein, Mehrfachverwertung