Erhöhte Krebsraten rund um Asse (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Samstag, 04.12.2010, 18:08 (vor 4999 Tagen) @ Doris

Die Bundesregierung schließt einem Zeitungsbericht zufolge einen Zusammenhang zwischen der Lagerung von Atommüll im maroden Endlager Asse und dem Anstieg von Krebsfällen in der Region aus.

Ja, das kann ich mir gut vorstellen, auch wenn dies momentan sicherlich nicht die gängige Meinung ist. Beim Mobilfunk kennen wir das Phänomen der "Krebscluster" aber doch schon seit anno Tobak. In Bayern wurde dies mal systematisch untersucht und geprüft, ob dort, wo Krebshäufungen zu beobachten sind, auch regelmäßig Sendemasten in der Nähe anzutreffen sind. Dies aber war nicht der Fall (PDF), es gab zwar einige Krebscluster mit nahen Sendemasten, bei den meisten und vor allem schlimmsten Krebsclustern war jedoch kein Mast im Spiel. Niemand weiß genau, wieso nach den "Regeln" des Zufalls räumlich und zeitlich Krebsinseln sozusagen ausm Meer auftauchen und wieder verschwinden. Zwischen dem, was als Ursache eines Krebsclusters öffentlich vermutet wird und dem, was sich objektiv feststellen lässt, ist halt zuweilen eine unüberbrückbare Kluft für die Betroffenen, denen es vermutlich hilft, eine Ursache für ihr Unglück benennen zu können, anstatt im Dunkeln zu tappen. Das kann ich nachvollziehen, ich würd's wahrscheinlich nicht anders machen, deshalb ist es mMn gut, wenn unbeteiligte integre Leute solche Krebshäufungen genau unter die Lupe nehmen. Allerdings sehe ich auch das Problem, dass, wie bei "Stuttgart21" ein den eigenen Hoffnungen zuwider laufendes Ergebnis nicht oder nur sehr schwer akzeptiert werden kann und dann so ein unangenehmer Nachgeschmack bleibt.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Krebshäufung


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