Gesundheitl. Wirkungen EMF aus Sicht der Allgemeinmediziner (Allgemein)

Doris @, Sonntag, 10.01.2010, 17:08 (vor 5412 Tagen)

Deutschlandweite Querschnittsstudie zu den gesundheitlichen Wirkungen elektromagnetischer Felder aus der Sicht der Allgemeinmediziner

Für diese Umfrage wurde an 1.867 Allgemeinmediziner ein langer Fragebogen und an 928 ein kurzer Fragebogen verschickt. Unter den Rückantworten stimmten 57,5% bzw. 37,3 % der Ärzte der Aussage zu, dass es Menschen gibt, die durch elektromagnetische Felder unterhalb der Grenzwerte gesundheitliche Probleme hätten.

Hier der Volltext der Studie.

Deutsche Zusammenfassung bei ELMAR

Informationen zum Thema "Ärzte und Elektrosmog" auf der Seite von RDW

...aus Sicht der Allgemeinmediziner

AnKa, Sonntag, 10.01.2010, 19:23 (vor 5412 Tagen) @ Doris

Für diese Umfrage wurde an 1.867 Allgemeinmediziner ein langer Fragebogen und an 928 ein kurzer Fragebogen verschickt. Unter den Rückantworten stimmten 57,5% bzw. 37,3 % der Ärzte der Aussage zu, dass es Menschen gibt, die durch elektromagnetische Felder unterhalb der Grenzwerte gesundheitliche Probleme hätten.

Die Tendenz der Aussagen überrascht nicht. Hierbei geht es um einen Markt und um einen potentiellen Kundenkreis.

Die Ansicht, dass es sich bei niedergelassenen Ärzten um Unternehmer handelt, ist allerdings nicht sehr populär. In Deutschland gelten Ärzte als Halbgötter, als Heilsbringer bzw. mindestens als Engel. Solche Individuen verfolgen per se niemals und nimmer eigensüchtige Motive. Sie haben stets den Dienst an der Allgemeinheit im Blick.

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"Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere." (Groucho Marx)

Informationsdiffusion: Wenn Storys zu Scheinwissen werden

H. Lamarr @, München, Sonntag, 10.01.2010, 20:08 (vor 5411 Tagen) @ Doris

Für diese Umfrage wurde an 1.867 Allgemeinmediziner ein langer Fragebogen und an 928 ein kurzer Fragebogen verschickt. Unter den Rückantworten stimmten 57,5% bzw. 37,3 % der Ärzte der Aussage zu, dass es Menschen gibt, die durch elektromagnetische Felder unterhalb der Grenzwerte gesundheitliche Probleme hätten.

Aus meiner Sicht kann sich niemand, auch kein Arzt, der bald über 20 Jahre hinweg andauernden medialen Desinformation zum Thema biologische EMF-Wirkungen entziehen. Woher sollen es Ärzte denn auch wissen, wenn sie sich nicht damit auseinandersetzen? Und wie sollen sie sich damit auseinandersetzen, wenn es dabei doch so eine starke physikalische Komponente gibt, die nicht wenige Mediziner abschrecken dürfte. Unwahrscheinlich, dass ein Mediziner, dem ein EHS gegenübersitzt, weiß, was ein BTS-Signal von einem Handy-Signal unterscheidet.

Im Abstrakt seiner Ärztestudie aus dem Jahr 2005 tadelte Norbert Leitgeb den durch "Diffusion" entstanden Kenntnisstand von Allgemeinärzten recht unverblümt so:

"Es ist eher einzigartig, dass es einen derartig weit verbreiteten Widerspruch zwischen den Meinungen von Ärzten und der anerkannten nationalen und internationalen Risikobewertung gibt. Angesichts der Häufigkeit der Begegnung mit dieser Thematik zeigen die Ergebnisse einen dringenden Handlungsbedarf auf."

Und noch etwas: In der Zusammenfassung bei Elmar ist zu lesen "Die Autoren resümieren, dass ungefähr ein Drittel der Hausärzte in Deutschland von einem Zusammenhang zwischen EMF und gesundheitlichen Beschwerden ausgeht." Haben uns nicht "wuff" und andere (EHS) seit Jahren das Gegenteil erzählt, nämlich dass infolge des berühmt-berüchtigten Repacholi-Fact-Sheet 296 die Ärzte eben gerade keinen Zusammenhang zwischen Funk und EHS sehen (dürfen)? Die neue Studie räumt mit dieser häufig kolportierten Desinformation gründlich auf! Vielleicht kann ja mal einer "wuff" im Exil danach fragen, ich selber kann es nicht, da ich bei Gigaherz gesperrt bin.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Fact-Sheet 296, Fragebogen

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H. Lamarr @, München, Montag, 11.01.2010, 17:15 (vor 5411 Tagen) @ H. Lamarr

Aus meiner Sicht kann sich niemand, auch kein Arzt, der bald über 20 Jahre hinweg andauernden medialen Desinformation zum Thema biologische EMF-Wirkungen entziehen.

Ein klassisches Beispiel, wie Ärzte (in guter Absicht) manipuliert werden, ist ein Flyer über EMF-Risiken, der von Sendemastengegnern in Ravensburg in Umlauf gebracht wurde.

"Er wurde an alle Ärzte, Psychotherapeuten, Heilpraktiker, Apotheken, Schulen und Kindergärten in Ravensburg verteilt und liegt auch an allen öffentlichen Stellen der Stadt aus."

Als wir noch Sendemastengegner waren haben wir das auch gemacht und in gutem Glauben sogar Material der Bürgerwelle den Ärzten in den Briefkasten geworfen. Jaja, damals waren wir noch brav auf Linie.

Ein weiterer meinungsbildender Einflussfaktor sind die Ärzte-Weiterbildungskurse. Auf der einen Seite werden diese vom IZMF angeboten, auf der anderen Seite von Sendemastengegnern.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Mediziner, Weiterbildung

Informationsdiffusion: Wenn Storys zu Scheinwissen werden

charles ⌂ @, Montag, 11.01.2010, 18:34 (vor 5411 Tagen) @ H. Lamarr

Ein weiterer meinungsbildender Einflussfaktor sind die Ärzte-Weiterbildungskurse. Auf der einen Seite werden diese vom IZMF angeboten, auf der anderen Seite von Sendemastengegnern.

Was wollen Sie denn?

IZMF sagt es ist nix los.

Die Sendemastgegenr sagen, da ist etwas los.

Bei sind falsch.

Es ist der anwesende Elektrosmog in all seine Erscheinungen die für bestimmte Personen gesundheitliche Folge haben können.
Und nur für die Personen mit ein geschädigtes Immunsystem.

Da sollen beide Gruppen auf hinweisen.
(Und nicht von Krebs reden!)

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Charles Claessens
www.milieuziektes.nl

Informationsdiffusion: Wenn Storys zu Scheinwissen werden

H. Lamarr @, München, Montag, 11.01.2010, 22:51 (vor 5410 Tagen) @ charles

Was wollen Sie denn?

IZMF sagt es ist nix los.

Die Sendemastgegenr sagen, da ist etwas los.

Stimmt. Heute weiß ich aber, dass die Informationen von Sendemastengegnern nur auf den ersten Blick etwas taugen und einer kritischen Betrachtung in gefühlt 98 % aller Fälle nicht stand halten. Die kritische Betrachtung ist Ärzten - so sie es nicht ohnehin schon wissen - aber auf die Schnelle gar nicht möglich, dazu sind die Zusammenhänge zu komplex. Also nehmen sie den Schrott für bare Münze, ziehen vielleicht noch 50 % wegen erkannter Übertreibung ab, aber selbst der verbleibende Rest ist mMn keinen Pfifferling wert.

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Kuddel, Montag, 11.01.2010, 22:10 (vor 5410 Tagen) @ H. Lamarr
bearbeitet von Kuddel, Montag, 11.01.2010, 22:34

Ein weiterer meinungsbildender Einflussfaktor sind die Ärzte-Weiterbildungskurse. Auf der einen Seite werden diese vom IZMF angeboten, auf der anderen Seite von Sendemastengegnern.

Ist mir vor längerer Zeit aufgefallen:

Fürther Ärztetagung in 2005:
Hier das Programm (PDF)

Referenten: Dr. Horst Eger (Naila), Gerd Oberfeld (Epidemiologische Untersuchungen zu Basisstationen), Maria Ritter (Der Geldrolleneffekt), Dipl.Ing Martin Virnich (Grundlagen Mobilfunk), Christine Kind und Eva Weber (Fallbeispiele)

Bei dieser Fortbildungstagung handelt es sich um eine Veranstaltung wissenschaftlicher Art im Sinne des § 4 Nr. 22a UStG.
Fortbildungspunkte für Ärzte sind bei der Bayerischen Landesärztekammer beantragt. Die Anzahl der anrechenbaren Stunden beträgt 6

Wir bedanken uns für die finanzielle Unterstützung der Fortbildungsveranstaltung durch ...BUND und dem Meßgerätehersteller Gigahertz Solutions

Natürlich benötigen die frisch informierten Ärzte ein entsprechendes "Stethoskop".

Allerdings müssen sich die Ärzte mit dem neuen Stethoskop etwas umgewöhnen:
Bisher hörte man mit dem Stethoskop den Patienten ab.
Mit dem neuen Stethoskop hört der Arzt hingegegen nicht den Patienten, sondern das Haus des Patienten ab...[image]

Tags:
Experten, BUND, Virnich, Vetternwirtschaft, Aerztetagung, Lemminge

Gesundheitl. Wirkungen EMF aus Sicht der Allgemeinmediziner

Ex-Mobilfunker, Sonntag, 10.01.2010, 20:37 (vor 5411 Tagen) @ Doris

Da habe ich so meine eigene Meinung zu, da ich in der Familie einen sehr erfolgreichen Allgemeinmediziner habe, der sich u.a. nicht nur der rehabilitativen Medizin, sondern auch der Naturheilkunde verschrieben hat.

1. Wenn wir uns über "Mobilfunkkranke" unterhalten, schwellem meinem Verwandten immer die Halsschlagadern an. Er spricht von einer "Verblödung der Menschheit", weil er diesen Patienten überdurchschnittlich viel Zeit gewähren muß, um ihnen die tatsächliche Ursache ihrer Leiden entweder klarzumachen oder aber so lange auf sie einwirken muß, bis sie die tatsächliche Ursache akzeptieren und er sie heilsfördernd behandeln kann.

2. Ich habe durch diese Gespräche den Eindruck, daß auch in der Ärzteschaft eine Diskussion über schwarze Schafe existiert! Da Ärzte keine Werbung machen dürfen, wird das öffentlichkeitswirksame "Aufbrezeln" mobilfunkkritischer Ärzte als Marketingkampagne für deren Arztpraxen gesehen. Dicke Kartoffeln und Bauern spielen in dieser Diskussion eine wichtige Rolle.

3. Der Beruf des Arztes verlangt viel Idealsimus, wenn ein Arzt seinen Eid lebt. Wir müssen aber in unserer modernen der Tatsache ins Auge sehen, daß viele nur deshalb Medizin studieren, um Geld und Einfluß zu gewinnen. Den Berufsethos eines "Arzt von Stalingrad" (übrigens eine sehr schöne Verfilmung des Romans von Konsalik aus den 50ern) gibt es in dieser Form schon lange nicht mehr!

Diese drei Punkte waren eine Meinungsäußerung!

Ansonsten: Wir drehen uns wieder einmal im Kreis. Solange totalitäre Strukturen in dieser Frage meinungsbildend sein können, solange werden wir diese Fragen diskutieren. Ändert also nichts und wird auf die Dauer nicht nur langweilig, sondern vermehrt nur das Gefühl der Machtlosigkeit gegenüber menschlicher Ignoranz.

Tags:
Ignoranz, Ignorieren, Naturheilkunde

Gesundheitl. Wirkungen EMF aus Sicht der Allgemeinmediziner

Alexander Lerchl @, Sonntag, 10.01.2010, 21:22 (vor 5411 Tagen) @ Doris

Deutschlandweite Querschnittsstudie zu den gesundheitlichen Wirkungen elektromagnetischer Felder aus der Sicht der Allgemeinmediziner

Für diese Umfrage wurde an 1.867 Allgemeinmediziner ein langer Fragebogen und an 928 ein kurzer Fragebogen verschickt. Unter den Rückantworten stimmten 57,5% bzw. 37,3 % der Ärzte der Aussage zu, dass es Menschen gibt, die durch elektromagnetische Felder unterhalb der Grenzwerte gesundheitliche Probleme hätten.

Wenn man sich den Text der Veröffentlichung genauer ansieht, wird die Sache klarer:

1,867 doctors received a long version of a self-administered postal questionnaire about EMF and health (response rate 23.3%), 928 doctors received a short version (response rate 49.1%). Results: 37.3% of responders to the short and 57.5% of responders to the long questionnaire agreed ‘‘that there are persons whose health complaints are caused by EMF when legal limit values are met’’. A late responder analysis for the survey with the short questionnaire led to a still lower estimate of 29% for GPs believing in health-relevant effects of EMF.

Das Problem ist bekannt: recall bias. Diejenigen, die auf solche Anfragen antworten (23,3% bzw. 49,1%), haben eine Motivation, darauf zu antworten (und antworten deshalb), während andere keine Motivation haben (76,7% ! bzw. 50,9% weil es sie nicht interessiert, z.B.) und nicht antworten. Aus den Antworten ergeben sich deshalb verzerrte, falsche (bezogen auf die Gesamtheit der Befragten) Antworten, die nicht repräsentativ sind.

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"Ein Esoteriker kann in fünf Minuten mehr Unsinn behaupten, als ein Wissenschaftler in seinem ganzen Leben widerlegen kann." Vince Ebert

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Fragebogen

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