Im guten Glauben vom mühelos bestandenen ES-Test (Elektrosensibilität)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 12.11.2009, 16:00 (vor 5388 Tagen) @ H. Lamarr

Warum lange rätseln ob Ulrich Weiner ein Simulant ist, wenn doch innerhalb 1,5 Stunden Klarheit über die behauptete Fähigkeit der Feldwahrnehmung zu schaffen ist!

Im Vorfeld der AZK-Großdemo in Stuttgart wurden wir mehrfach gefragt, ob wir teilnehmen möchten. Allein schon diese Anfragen bei uns zeigen, dass hier Szenefremde am Werk sein müssen, die am 14. November für die Einrichtung von Funklöchern für Elektrosensible auf die Straße gehen - ohne die Details zu kennen, die einer Teilnahme im Wege stehen.

Ein Anrufer, der uns nach Stuttgart holen wollte, erzählte von dem schwer elektrosensiblen Herrn Weiner, der unter Feldeinfluss bewußtlos zusammenbrechen täte, und für den man nun eben auf die Straße gehe. Wir hörten uns das brav an und erkundigten uns dann, ob der Anrufer etwas von einem wissenschaftlichen Test wisse, in dem Herr Weiner seine ungewollte Fähigkeit unter EMF zu leiden unter Beweis gestellt hätte. Erwartungsgemäß kam als Antwort der Hinweis auf die ärztlichen Atteste von Uli Weiner. Der Anrufer hörte sich die Einwände dagegen an und dann kam das, warum ich dieses Posting überhaupt schreibe:

Wir berichteten davon, dass wir Herrn Weiner vorgeschlagen haben, seine Fähigkeit mit dem oben beschrieben ganz einfachen Test zu prüfen. Der Anrufer, wohlgemerkt ein Werber für die Demo in Stuttgart, reagierte darauf völlig anders als z.B. Teilnehmer "wuff" - er war hingerissen und hergezerrt von dieser guten Idee. Und es war zu bemerken, dass der Anrufer wie selbstverständlich davon ausging, Uli Weiner habe diesem Test ebenso begeistert zugestimmt und - natürlich - mit Hurra glanzvoll bestanden. Der Hinweis auf den tatsächlichen Ablauf der Dinge stimmte den Anrufer dann zwar nicht um, aber - und auch das war zu bemerken - nachdenklich.

Fazit: Wir diskutieren hier für viele Zaungäste auf einem viel zu hohen inhaltlichen Niveau. So komplex, wie sie sich zeigt, ist die Mobilfunkdebatte gar nicht, jedenfalls nicht an der Basis, also bei denjenigen, die am 14. November bei verhangenem Himmel, einsetzendem Regen und in falschem Glauben hinter den Initiatoren der Demo in Stuttgart her trotten. Es sind wohl doch die eher einfachen Botschaften, die zünden, wie etwa die vom Mega-ES, der einem glaubhaften Nachweis seiner Sensierfähigkeiten so beharrlich aus dem Wege geht wie der Teufel dem Weihwasser. Dass am 14. November dennoch schätzungsweise maximal 1000 Menschen einen Protestzug bilden werden ist für mich eine Meisterleistung in organisierter Massenverarschung. Es werden für die Veranstaltung von Herrn Weiner übrigens noch freiwillige "Ordner" und "Parkeinweiser" gesucht, also, wer am Samstag nichts besseres vorhat ...

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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AZK


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