Keiner will Sie haben die Mobilfunkantennen (Allgemein)

Scooby Do, Sonntag, 08.08.2004, 09:24 (vor 7383 Tagen)

Wülfrath: Der Mobilfunk als Glaubensfrage

Auf welche Kirche setzt Vodafone in Düssel den Sendemast? Die Kritik hält an.

Wülfrath. "Bei uns im Dorf ist die Aufregung groß", erklärt Axel Neubauer vom Bürgerverein Düssel: Ein Großteil der Bevölkerung wehrt sich gegen die Pläne des Mobilfunkanbieters Vodafone, eine Antenne auf dem Turm der katholischen Kirche St. Maximin zu errichten. Im evangelischen Kindergarten, der in der Nähe der Kirche liegt, sammelte man bereits Unterschriften gegen den geplanten Mobilfunkmast und übergab sie an Bürgermeister Ulrich Eilebrecht. "Die Empörung ist groß", berichtet Leiterin Ingeborg Marquardt, "hier wird leichtfertig mit der Gesundheit der Kinder gespielt." Hintergrund des Streits: Wenn im Umkreis von 100 Metern so genannte "sensible Bereiche" wie Kindergärten und Schulen liegen, soll auf die Errichtung von Antennen verzichtet werden. Das ergibt sich aus einer freiwilligen Vereinbarung zwischen Mobilfunkbetreibern und Kommunen. Die Strahlen könnten so die Mobilfunkgegner gesundheitsschädlich sein. Der Vertrag zwischen der katholischen Kirche und Vodafone wurde im Dezember 2001 bevor die freiwillige Vereinbarung unterzeichnet wurde abgeschlossen. "Die Einflussmöglichkeiten der Stadt sind äußerst gering", erklärt Umweltreferent Andreas Bornemann im Gespräch mit der Westdeutschen Zeitung: "Wir können nur mit Vodafone sprechen und darum bitten, alternative Standorte zu prüfen." Als ein möglicher Ausweichstandpunkt käme die evangelische Kirche in Frage: "Die wäre außerhalb des sensiblen Bereichs", so Bornemann. Also lieber eine Mobilfunk-Antenne auf dem Turm der evangelischen Kirche?

Jochen Lütgendorf, Pfarrer der evangelischen Kirche, wusste bislang noch gar nichts von derartigen Plänen. "Das ist kein Thema", sagte er auf Nachfrage der WZ. Bürgervereinsund Presbyteriumsmitglied Neubauer kritisierte den Vorschlag: "Davon halte ich gar nichts." Er habe auch dort persönliche Bedenken, dass er durch die Strahlung Probleme mit seinem Herzschrittmacher bekommt. Sein Vorschlag wäre ein Mast auf freiem Feld. Hans-Peter Thomas, Baukirchmeister der Gemeinde, schloss eine Nutzung des evangelischen Kirchturms als Standort weitgehend aus: "Wir haben das vor einigen Jahren geprüft und festgestellt, dass es aus technischen Gründen nicht realisierbar ist."

Bei einem Stammtisch des Bürgervereins wurde das Thema Mobilfunk ausführlich mit Umweltreferent Bornemann sowie Vertretern von Kirche und den BUND-Umweltschützern besprochen. "Die meisten Düsseler sind gegen die Anlage", fasst Neubauer die Ergebnisse zusammen: "Es gibt aber auch einige, die dafür sind, weil dadurch der Mobilfunk-Empfang verbessert werden würde. Wir als Bürgerverein bleiben neutral." Zu einer weiteren Informationsveranstaltung, dann auch mit Vertretern von Vodafone, will der Bürgerverein nach den Sommerferien einladen.

Beim Ratinger Mobilfunk-Anbieter sieht man sich weiterhin im Recht: "Wir sind stets bemüht, Alternativvorschläge zu prüfen", erklärt Vodafone-Pressereferentin Sabine Goossens, "daher auch die freiwillige Vereinbarung. Bei der geplanten Antenne handelt es sich für uns aber in erster Linie um einen Bestandsstandort, obwohl er noch nicht errichtet ist."Dieser sei schon seit 2001 geplant und nicht beanstandet worden.

Donnerstag - 05.08.2004

Leserbriefe an die Redaktion:
http://www.wz-newsline.de/seschat4/200/sro.php?redid=48818&lesact=cre

Ich unterstütze die Forderung von Heike,: "Keine Standorte ohne Vorsorgewert 1mW/qm."

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Kirchturm


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