Dr. Zimmer oder lieber Guido? (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 24.04.2008, 20:38 (vor 5953 Tagen) @ Doris

Aus dem Artikel:

Der Arzt und Biochemiker erforschte über Jahrzehnte die Struktur und Funktion biologischer Membranen und ließ während seines Vortrages keinen Zweifel daran, dass Strahlung den menschlichen Organismus negativ beeinflusst.

Ich empfinde solche Texte inzwischen als Desinformation. Denn was dort steht ist banal. Dass Strahlung den menschlichen Organismus negativ beeinflusst ist ein alter Hut und wahrlich nicht unser Problem. Unser Problem ist: Tut die Strahlung dies bei Werten unterhalb der Grenzwerte. Dazu sagt der Artikel - nichts.

Außerdem stellen sich mir die Nackenhaare auf, wenn ein Mediziner im Ruhestand als "Professor Dr. Guido Zimmer ist Arzt und Biochemiker" hochgestuft wird, um seiner Aussage mehr Gewicht zu geben. Da fehlte nur noch der Hinweis auf den Erstunterzeichner bei der Kompetenzititiative. Und auch das mit der "Einladung" durch den Ortsverein des BUND ist nicht ganz koscher, so als ob ein externer unabhängiger Experte zu Hilfe gerufen wird. Tatsächlich aber ist Dr. Zimmer im BUND bestens bekannt, immerhin ist er im Arbeitskreis Elektrosmog des BUND (Rheinland-Pfalz und Hessen) aktiv. Da wird aus dem externem Experten Dr. Zimmer flugs der liebe Guido. Nein danke, solche Berichte sind für meinen Blutdruck gar nicht gut. Und wenn Sie jetzt denken, was meckert er denn nur an dem Zimmer rum, dann irren Sie sich, ich meckere, wie er "vermarktet" wird.

Und was die 1300 Handys angeht, Doris, dazu sagt der Artikel nur:

"So wurde die Frage aufgeworfen, inwieweit die Belastung der Schüler durch bei bis zu 1300 aktiven Handygeräten von ihnen selbst mitverursacht wird."

Klasse! Genial! Sind wir begeistert? Nein, ich nicht. Denn es fehlt die Konsequenz zu dieser lapidaren Aussage. Und die wäre: Mit jedem Meter, die eine Basisstation weiter von der Schule wegsteht, kriegen die 1300 Schüler beim Gequatsche aufm Schulhof mehr Dröhnung ab. Aber das, zweifle ich, hat der liebe Guido den Leuten wohl nicht gesagt. Ich lasse mich aber gerne vom Gegenteil überzeugen.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Filz, BUND, Ko-Ini, Netzwerk, Vorstand, Zimmer, Arbeitskreis, Hessen, Seniorenvereinigung, Rheinland-Pfalz, Verstorben


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