11. Diagnose-Funk in Freiburg gescheitert (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Dienstag, 17.09.2024, 15:45 (vor 56 Tagen) @ H. Lamarr

Auf einer von Freiburger 5G-Gegnern erzwungenen außerordentlichen Bürgerversammlung hatte Diagnose-Funk-Vorstand Jörn Gutbier am 13. November 2019 ab Stunde 1:04:58 (siehe Video) einen großen Auftritt vor rd. 850 Schaulustigen. Verbissene Schützenhilfe leisteten drei weitere Mobilfunkgegner auf dem Podium. Drei Wissenschaftler und ein Vertreter der Stadt hielten dagegen. Am Beifall war gut zu erkennen, auf welcher Seite die Mehrzahl des Publikums stand. Kein Wunder, hatte die Szene doch reichlich Zeit, ihre Truppen dorthin zu beordern. Allerdings hatte die viertgrößte Stadt Baden-Württembergs damals rd. 230'000 Einwohner, was die Mehrzahl im Veranstaltungssaal nachdrücklich relativiert.

Der ungewöhnlich große Rummel in Freiburg um 5G erweckte seinerzeit den Eindruck, der Stadt stünde eine lange und schwere Auseinandersetzung mit 5G-Wutbürgern bevor. Doch es kam anders.

Heute, nur rd. fünf Jahre später, ist die badische Großstadt nahezu lückenlos mit 5G versorgt, nachzulesen hier. Als ob der Spuk von 2019 nie stattgefunden hätte. Die Bezeichnung des örtlichen Aktionsbündnisses gegen 5G "Freiburg 5G-frei", wirkt unter diesen Umständen wie ein Anachronismus aus längst vergangenen Tagen. Und wenn ich mir rückblickend in dem Video Revue passieren lasse, was der aufgeregte Diagnose-Funk-Vorstand den Freiburgern einst an Gruselgeschichten auftischte, umspielt meine Mundwinkel ein vergnügtes leises Lächeln.

Die Niederlage der badischen 5G-Gegner dokumentiert noch deutlicher der soeben erschienene Smart-City-Index 2024 des Digitalverbands Bitkom. Freiburg ist "smarteste" Stadt in Baden-Württemberg, freut sich der SWR. Tatsächlich ist Freiburg in die Top 10 der Rangliste aufgestiegen und liegt mit Platz 6 nun einen vor der Landeshauptstadt Stuttgart. Den Spitzenplatz konnte München nicht nur verteidigen, sondern ausbauen.

Nach dem großen Theater anno 2019 war von dem Freiburger Aktionsbündnis nicht mehr viel zu hören und wenn, dann in den engen Echokammern der Anti-Mobilfunk-Szene. Erfolge sprechen sich dort schnell herum, Misserfolge finden keine Erwähnung. So ist bei Diagnose-Funk zu lesen, wie immer äußerst wortreich, dass das Bündnis im Februar 2024 ein Lebenszeichen von sich gab. Es raschelt noch im Gebüsch. Doch ein Keiler wird daraus sicher nicht hervorpreschen, eher ein Igel oder ein Mäuslein.

Wie die jüngste Sache ausging? Interessiert mich nicht. Die Verwaltung und der Gemeinderat von Freiburg haben hingegen keine Wahl. Sie müssen sich auf solche von Querulanten hartnäckig geführte kleine Rückzugsgefechte einlassen. Bis dem Bündnis, der Niederlagen überdrüssig, irgendwann die Luft ausgeht. Ich muss den Bündnisterror nicht aushalten, ich sehe die mit 5G voll versorgte "smarte" Großstadt am Rand des Schwarzwalds und hake die Causa Freiburg als erledigt ab.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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