Studie will Atemmaskenschäden bei Kindern gefunden haben (Forschung)
Gast, Sonntag, 18.07.2021, 23:49 (vor 1205 Tagen)
Wieder will eine Studie nachgewiesen haben, dass Kinder durch das Tragen von Atemmasken "höchsten gesundheitlichen Gefahren" ausgesetzt sind. Das Papier ist ein Lehrbeispiel für Manipulation und methodische Fehler. weiter ...
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Zweifel, Studie, Manipulation
Studie will Atemmaskenschäden bei Kindern gefunden haben
Swen4Kohl, Berlin, Montag, 19.07.2021, 17:17 (vor 1204 Tagen) @ Gast
Ich denke, dass das Tragen von Masken dem Körper der Kinder nicht so sehr schadet, als dass man es einschränken sollte. Diese Masken werden dazu beitragen, dass die Zahl der Erkrankten nicht ansteigt, da viele Eltern ferngesteuert arbeiten und diese Maßnahme die Ansteckung stark einschränkt.
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Was nicht passiert, ist das Beste
Hauptautor der "Schrottstudie" ist ein alter Bekannter
H. Lamarr , München, Montag, 19.07.2021, 21:13 (vor 1204 Tagen) @ Gast
Wieder will eine Studie nachgewiesen haben, dass Kinder durch das Tragen von Atemmasken "höchsten gesundheitlichen Gefahren" ausgesetzt sind. Das Papier ist ein Lehrbeispiel für Manipulation und methodische Fehler. weiter ...
Hauptautor der "Schrottstudie" ist Harald Walach. Den kennen wir hier seit seiner Zeit als Leiter des Instituts für sogenannte transkulturelle Gesundheitswissenschaften an der Europa-Universität Viadrina, besser bekannt als Hogwarts an der Oder. Peinlich: Walach ist auch einer der momentan 38 Deutschen, die den gegen 5G-gerichteten sogenannten Wissenschaftlerappell von Lennart Hardell und Rainer Nyberg unterstützen.
Zwei bekannte Mobilfunkgegner hatten keine Hemmungen, sich mit dem schrägen Walach-Institut einzulassen.
Der eine ist Dr. med. J. Mutter, der einst damit kokettierte, seit 2012 Dozent an Walachs Institut zu sein.
Der andere ist Diagnose-Funker Peter Hensinger, der 2016 am Walach-Institut noch ganz ungeniert einen Vortrag hielt.
Beide haben allerdings aufs falsche Pferd gesetzt, denn die Europa-Universität Viadrina hat spätestens 2019 das Institut für transkulturelle Gesundheitswissenschaften geschlossen. Gemäß Wikipedia geschah dies laut Pressestelle der Hochschule, weil "[...] die Nachfrage von medizinisch qualifizierten Studienbewerberinnen und -bewerbern nicht ausgereicht hat, um diesen kulturwissenschaftlichen Studiengang kostendeckend und qualitätsgesichert anbieten zu können". Das spricht nicht gerade für die Vortragskünstler, die Studenten dort aushalten mussten.
Im November 2019 konnte Walach schlussendlich noch eine weniger bekannte Damenriege bayerischer ÖDP-Anhängerinnen und Stoppt-5G-Traumtänzerinnen dafür begeistern, ihn als Referenten zu einem Anti-5G-Vortrag einzuladen (5G Mobilfunk – Informationsinfarkt).
Hintergrund
Institut für transkulturelle Gesundheitswissenschaften (Psiram)
Institut für transkulturelle Gesundheitswissenschaften (Wikipedia)
Ehemaliger Webauftritt des Instituts (Webarchiv)
Pressemitteilung zur Eröffnung des Instituts 2007 (IDW-Online)
Website von Harald Walach mit aktueller Selbstdarstellung
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
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Walach, Science Blogs, Framing, Kargo-Cult, Schrottstudie
Hauptautor der "Schrottstudie" ist ein alter Bekannter
Schutti2, Dienstag, 20.07.2021, 17:42 (vor 1203 Tagen) @ H. Lamarr
Hauptautor der "Schrottstudie" ist Harald Walach. Den kennen wir hier
… in der Tat.
Einen kurzen und sehr lesenswerten Artikel, der sich kritisch mit Walachs Maskenstudie auseinandersetzt, findet man hier
Dort heißt es u.a.:
„[…] einzelne Kinder atmen nach den Ergebnissen von Walach et al. auch ohne Maske dreimal mehr Kohlendioxid ein als arbeitsrechtlich zugelassen. Wie bitte?“
Damit könnte man eigentlich schon Schluss machen. Schon mit den CO2- Messungen scheint wohl etwas nicht zu stimmen. Aus falschen Messdaten kann auch die schönste Statistik nur wieder Unsinn destillieren.
Aber doch mal einen Blick hinter die Kulissen.
Der Mess-Spezi unter den Mit-Autoren ist Dr. Helmut Traindl aus Wien.
Herr Walach berichtet:
"Die Messungen führte Dr. Helmut Traind durch, ein Messingenieur aus Wien, für den solche Messungen zum Geschäft gehören."
"Herr Ing. Dr. Traindl ist gerichtlich vereidigter Sachverständiger für Gasmessungen. Er ist es gewohnt, sehr sorgfältig und unangreifbar zu arbeiten."
Einblick in Traindls unangreifbare Arbeitsweise kann man in diesem Video gewinnen.
Das Ganze erinnert mich irgendwie an die Vorführungen von Wunderklebstoff-Verkäufern auf Jahrmärkten. Dem Mann würde ich weder Klebstoff noch einen Gebrauchtwagen abkaufen.
Hier könnte man eigentlich schon wieder Schluss machen…
Aber doch noch ein paar Überlegungen zu den Messungen.
Das verwendete Messgerät der „Incubator-Analyzer G-100“ ist gedacht zum Einsatz in Inkubatoren. Nicht um dessen Mess-Schlauch hinter eine Atemschutz-Maske zu stecken.
Aber warum eigentlich nicht?? Schließlich ist das Messgerät doch sehr genau!!
Der Psychologe Walach schreibt:
„Das Gerät war ein neues Gasmessgerät, das in unserem Messbereich von 0 bis 20 Volumenprozent CO2 sehr genau misst. Der Fehler im Kalibrierbereich (das ist wichtig!) liegt bei 0,1 % des gemessenen Wertes. Misst man also 800 ppm, dann ist der Wert exakt bis auf ±0,8 ppm und misst man, wie wir 13.000 ppm, dann ist dieser Wert exakt bis auf ±13 ppm.“
Wir können das auch gerne noch für 11.500 ppm oder so ausrechnen
Es ist nur so:
Die Rede von 0,1 % Genauigkeit ist schlicht unwahr. Der Hersteller jedenfalls schreibt im Datenblatt: „Typical accuracy: +- 1% of range after calibration“
Genau diese Zahl findet sich auch in Walachs Langfassung seiner Maskenstudie, die man hier
unter dem Namen „Protocol_Carbon Dioxide under Face Masks in Children_1.0.docx“
downloaden kann.
Dort steht:
„Gas measurement apparatus: G100 (manufacturer: Geotech)
CO2: Range: 0 – 20 Vol.%, precision + 1 %“
Beachte: Plus, nicht plusminus.
Überhaupt strotzt die ganze Langfassung der Studie nur so von Schreibfelern.
Aber 1 % oder 0,1 %, das ist hier eigentlich wurscht.
Entscheidend bei der Messung ist m.E. was anderes:
Die Sache mit dem Schlauch und den Zeitkonstanten des Messgerätes.
Die wortreiche Walachsche Nebelbombe zur Verteidigung seiner zwei zurückgezogenen Studien beinhaltet noch mehr Unwahrheiten:
Walach schreibt:
„Manche sagten, man könne mit dieser Anordnung eingeatmete und ausgeatmete Luft gar nicht trennen. Auch das ist falsch. Es stimmt zwar, dass die Messanordnung eine Latenz von ca. 15 Sekunden hat, also immer ca. 15 Sekunden braucht, bis sie sich auf ein neues Gasgemisch einstellt (die eigentliche Latenz ist ca. 1 Sekunde, aber sie wird länger, wenn ein Messschlauch, wie hier, angebracht ist und hängt von dessen Länge ab; diese war so berechnet, dass die Latenz etwa 15 Sekunden betrug). Aber das haben wir natürlich berücksichtigt. Denn wir haben immer nur einen Typ von Luft gemessen, entweder nur die eingeatmete, oder nur die ausgeatmete, oder eben beides kontinuierlich. Dies haben wir erreicht, indem ein Arzt das Kind sehr genau beim Atmen beobachtet hat und dann die Messanordnung einschaltete, z.B. wenn der Einatemzug begann, und ausschaltete, wenn er vorbei war. Auf diese Weise akkumulierten wir über 3 Minuten Daten zum Kohlendioxidgehalt der eingeatmeten Luft (und ebenso der ausgeatmeten und der gemischten Luft). Zwischen den Messphasen haben wir 30 Sekunden Pause gemacht, exakt um diese Latenz zu berücksichtigen. Dass das gut funktioniert hat, zeigt ein Originalprotokoll, das wir in der Langversion abbilden.“
Wer`s glauben mag…
In der Langversion ist jedenfalls keine Rede davon, dass irgendwas im Rhythmus der Atmung ein- oder ausgeschaltet wurde. Stelle ich mir auch merkwürdig vor.
Wie´s der unangreifbare Sachverständige macht, konnten wir ja im Video sehen: Schlauch-Ende hinter die Maske, Pumpe an, und los geht´s.
Überhaupt die Latenz:
Von einer Sekunde Latenz steht nichts im Datenblatt des Herstellers, auch nicht im Benutzer-Handbuch:
WAS dort steht: „T90 = < 20 sec“.
Also bis zu 20 sec braucht es, bis die Anzeige 90 % des Messwerts erreicht hat.
Das ist die Zeitkonstante bei Anstieg der Konzentration.
Die Zeitkonstante bei Abfall der Konzentration ist laut Handbuch (Seite 39) sogar noch größer: Bis zu dreißig Minuten!
Wenn der Zeiger eines Messgerätes schnell auf den Anstieg des zu messenden Wertes reagiert, aber viel langsamer auf einen Rückgang desselben, dann: zeigt das Messgerät bei einem rasch schwankenden Messwert systematisch zu viel an. Wie viel „zu viel“, hängt vom Unterschied der beiden Zeitkonstanten ab. Keine Messung, sondern ein Generator für große Hausnummern.
Siehe der eingangs erwähnte Kommentar des Kinderarztes Renz-Polster:
„[…] einzelne Kinder atmen nach den Ergebnissen von Walach et al. auch ohne Maske dreimal mehr Kohlendioxid ein als arbeitsrechtlich zugelassen. Wie bitte?“
Für den Einsatz in einem Frühchen-Inkubator, mit großem Messvolumen, langsamen Änderungen der CO2-Konzentration, mag so ein Gerät taugen.
Hierfür aber nicht.
Der Hersteller selbst soll sich auch schon in der Art geäußert haben.
Und nochmal zur Latenz:
In der Studien-Langfassung steht weder etwas von einer Sekunde noch von irgendwelchen Schlauchlängen, aus denen sich 15 Sekunden hätten berechnen lassen. Nichts.
Entweder es gibt noch eine „Ultra-Langfassung“ oder Walach saugt sich, wenn´s Ärger gibt, Dinge nachträglich aus dem Finger seiner persönlichen Quanten-Erinnerung.
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Nebelkerze, Messung, Walach, Querdenker, Psychologe
Alte Bauernregel: Wer misst, misst Mist
H. Lamarr , München, Mittwoch, 21.07.2021, 00:32 (vor 1203 Tagen) @ Schutti2
Herr Ing. Dr. Traindl ist gerichtlich vereidigter Sachverständiger für Gasmessungen.
In welchen Fachgebieten Herr Traindl als zertifizierter Sachverständiger vor einigen Gerichten in Österreich auftreten darf, das ist hier ersichtlich. Ob Messungen unter Atemschutzmasken damit abgedeckt sind kann ich nicht beurteilen.
Der Psychologe Walach schreibt:
[...] Der Fehler im Kalibrierbereich (das ist wichtig!) liegt bei 0,1 % des gemessenen Wertes. [...]Es ist nur so:
Die Rede von 0,1 % Genauigkeit ist schlicht unwahr. Der Hersteller jedenfalls schreibt im Datenblatt: „Typical accuracy: +- 1% of range after calibration“
Dazu hätte ich noch eine Marginalie anzumerken. Aus meiner Sicht irrt Herr Walach, wenn er glaubt, der Fehler des verwendeten Messgeräts liege bei X Prozent des gemessenen Werts. Denn der Hersteller bezieht (wie üblich) seine Angabe der typischen Genauigkeit (eigentlich ist es ja eher die Messungenauigkeit) auf den Messbereichsendwert. Der tatsächliche Messfehler steigt somit mit größer werdendem Messbereich, weshalb es nicht ratsam ist, unnötig große Messbereiche für eine Messung auszuwählen. Mein Einwand entfällt, sollte das fragliche Messgerät keine Messbereichswahl zulassen.
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Alte Bauernregel: Wer misst, misst Mist
Schutti2, Mittwoch, 21.07.2021, 11:37 (vor 1203 Tagen) @ H. Lamarr
Dazu hätte ich noch eine Marginalie anzumerken. Aus meiner Sicht irrt Herr Walach, wenn er glaubt, der Fehler des verwendeten Messgeräts liege bei X Prozent des gemessenen Werts. Denn der Hersteller bezieht (wie üblich) seine Angabe der typischen Genauigkeit (eigentlich ist es ja eher die Messungenauigkeit) auf den Messbereichsendwert.
Sehe ich auch so.
Das Gerät ist bis zu 20 % CO2 spezifiziert. Das ist zunächst also der Messbereich (“range”); eine Messbereichswahl per Umschaltung hat das Gerät nicht.
Die Messunsicherheit “+-1 % of range after calibration” würde zunächst also bedeuten “+- 0,2 % CO2”.
Was bedeutet der der Nachsatz “after calibration”?
Die Kalibrierung des Gerätes im CO2-Kanal hat laut Handbuch zwei Modi: “Zero-CO2-Channel” und “Span-CO2-Channel”
Die Zero-Kalibrierung soll vorzugsweise mit Stickstoff, hilfsweise mit Luft erfolgen. (Letzteres verbietet sich im Walachschen “Versuch” aus naheliegenden Gründen).
Die “Span-Kalibrierung” soll mit einem Referenzgas bekannter CO2-Konzentration erfolgen. Diese Kalibriergas-Konzentration könnte also auch unter 20 % liegen.
Im Handbuch heißt es:
„It is recommended that the instrument is spanned to target the desired reading range (e.g. 5%); ideally this should not be a low level close to zero.“
Das liest sich so, dass das Messbereichsende durch Wahl eines Kalibriergases mit < 20% CO2 entsprechend nach unten verschoben werden kann. Und entsprechend bezöge sich das +- 1% Messunsicherheit dann auf den neuen Wert. Eine Span von nur 5% wäre schonmal zu gering, wenn man angeblich bis zu 5,2 % gemessen haben will. Bei einer Kalibrier-Span von 10 % statt der maximal möglichen 20 %, betrüge die Messunsicherheit dann also +- 0,1 %.
Aber 0,1% CO2-Gehalt.
Nicht 0,1 % vom Endausschlag.
Schon gar nicht 0,1 % vom gerade angezeigten Messwert.
Während ich immer noch grübele, was Walach eigentlich mit dem Klammer-Einschub in
Der Fehler im Kalibrierbereich (das ist wichtig!) liegt bei 0,1 % des gemessenen Wertes.
meinte:
War das vielleicht seine "Idee": 0,1 % = 0,1 % ???
Der Hersteller empfiehlt übrigens eine monatliche Kalibrierung.
Soweit die Theorie.
Was haben Walach, Traindl et al. denn nun praktisch gemacht?
Im Walachschen „Protocol – English Version 1.0, 6.4.2021“ („Protocol_Carbon Dioxide under Face Masks in Children_1.0.docx“) lesen wir:
“All apparatuses will be calibrated according to manufacturers’ standards.”
And that’s it.
Walach bejammert
„Viele der Kommentare waren auch einfach Missverständnissen geschuldet, die daher kamen, dass die Kurzversion der Studie viele Details nicht enthielt, die man kennen muss und die man in den 600 zur Verfügung stehenden Worten nicht unterbringen kann. Wir haben das Journal mehrmals darum gebeten, die Langversion zugänglich machen zu können. Das wurde nie positiv beschieden. Wir werden die Studie jetzt in der Langform neu irgendwo einreichen.“
Viel Glück.
Ach so... Noch etwas:
Ein Blick auf die Seite mit den ergänzenden Dokumenten zu der Studie zeigt: Es gibt vielleicht wirklich eine noch unbekannte "Langversion". Einen Nachmittag lang war da etwas zu sehen.
Recent Activity
2021-07-02 02:09 PM
Harald Walach created a view-only link to Is Carbon Dioxide Content Under Nose-Mouth Covering in Children Without Potential Risks? A Measurement Study in Healthy Children
2021-07-02 06:07 PM
Harald Walach disabled access requests for Is Carbon Dioxide Content Under Nose-Mouth Covering in Children Without Potential Risks? A Measurement Study in Healthy Children
Hat da einer was zu verbergen?
Alte Bauernregel: Wer misst, misst Mist
H. Lamarr , München, Mittwoch, 21.07.2021, 20:55 (vor 1202 Tagen) @ Schutti2
Die “Span-Kalibrierung” soll mit einem Referenzgas bekannter CO2-Konzentration erfolgen. Diese Kalibriergas-Konzentration könnte also auch unter 20 % liegen.
Im Handbuch heißt es:
„It is recommended that the instrument is spanned to target the desired reading range (e.g. 5%); ideally this should not be a low level close to zero.“
Das liest sich so, dass das Messbereichsende durch Wahl eines Kalibriergases mit < 20% CO2 entsprechend nach unten verschoben werden kann. Und entsprechend bezöge sich das +- 1% Messunsicherheit dann auf den neuen Wert.
Einspruch Euer Ehren. Ich verstehe den Text so, dass nicht das Messbereichsende nach unten verschoben wird, sondern nur der Kalibrierbereich. Kalibriert mit z.B. 10-prozentigem Referenzgas endet der genaue Kalibrierbereich (Messunsicherheit ±0,1 %) bei 10 % CO2-Gehalt, gemessen aber kann, jedoch mit unbekannt schlechterer Genauigkeit, weiterhin bis 20 % CO2. Dies würde auch zu Walachs Klammer-Einschub ("das ist wichtig!") passen.
Eine Span von nur 5% wäre schonmal zu gering, wenn man angeblich bis zu 5,2 % gemessen haben will.
Wie kommen Sie auf den maximalen CO2-Messwert 5,2 %? Ich frage, weil der höchste im ergänzenden Dokument Measurements_All.xlsx genannte Messwert 4,8 % CO2 ist. Die maximale Messunsicherheit von +0,2 % CO2 draufgeschlagen (dann wäre es allerdings kein Messwert mehr) reicht es noch immer nicht zu 5,2 % CO2.
Rätselhaft .
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Alte Bauernregel: Wer misst, misst Mist
Schutti2, Donnerstag, 22.07.2021, 10:37 (vor 1202 Tagen) @ H. Lamarr
Einspruch Euer Ehren. Ich verstehe den Text so, dass nicht das Messbereichsende nach unten verschoben wird, sondern nur der Kalibrierbereich. Kalibriert mit z.B. 10-prozentigem Referenzgas endet der genaue Kalibrierbereich (Messunsicherheit ±0,1 %) bei 10 % CO2-Gehalt, gemessen aber kann, jedoch mit unbekannt schlechterer Genauigkeit, weiterhin bis 20 % CO2. Dies würde auch zu Walachs Klammer-Einschub ("das ist wichtig!") passen.l.
Meinetwegen auch das. Sicher, seine prinzipielle Messfähigkeit bis 20 % CO2 verliert das Gerät nicht durch eine Zweipunkt-Kalibrierung "Null / Mitte Messbereich". Möglicherweise sind die Abweichungen über den ganzen Bereich von 0 ... 20 % sogar am geringsten, wenn man den Kalibrierpunkt genau in die Mitte legt. Aber darüber lohnt sich keine weitere Sepkulation. Überhaupt ist die Messunsicherheit nicht das Thema, an dem die Arbeit scheitert. Mir ging es einzig um die Art, in der Walach -auch an dieser Stelle- mit schönen Worten Unwahrheiten in die Welt setzt.
Dass er so auf der nominalen Messunsicherheit herumreitet, zeigt, dass er das eigentliche Problem, nämlich die Probenahme, gar nicht erfasst hat.
Er schreibt:
“Wir sind der Überzeugung, dass die Messungen richtig sind. Das bestätigen auch Zuschriften von Naturwissenschaftlern, die mit ähnlichen Methoden informell bei sich selber ähnliche Werte gemessen haben.”
Und genau das ist es:
Mit diesem untauglichen Versuchsaufbau wird wohl jedermann so ungefähr dasselbe "messen".
Es gibt noch einen weiteren starken Einwand:
Der Atemtrakt jedes Menschen hat ein bestimmtes Volumen. Der Gasaustausch findet ganz am Ende des Atemtrakts in den Lungenbläschen statt. Die CO2-angereicherte Ausatemluft muss erst mal ein bestimmtes Volumen (Restvolumen der nicht völlig kontrahierten Lunge, Luftröhre...) durchlaufen, bis sie ins Freie gelangt. Dieses Totraumvolumen wird für den Erwachsenen mit 150 cm³ angegeben.
Nun kommt am Ende noch ein gewisses, wegen der Durchlässigkeit nicht wirklich "totes", Volumen durch die Maske hinzu. Klein gegen das physiologische Totraumvolumen. Wie klein, auch darüber mag ich nicht spekulieren, die Geschichte ist älter als Walachs aktuelles Heureka.
Genau das wurde Walach schon am Tag nach der Veröffentlichung in einem Kommentar vorgehalten:
The authors refer to the dead volume behind the mask as the main problem. The relevant data would be the comparison between this dead volume and the lung capacity and/or the volume of one respiration cycle. The lungs never collapse completely during respiration. Together with the rest of the respiratory airways, the respiratory system has also a dead volume that is much larger than the dead volume between the mask and the face. The comparison of these volume is of extreme importance for the discussion and may change the author's conclusions.
Man lese seine Antwort, die auf der Seite von Retractionwatch nachlesbar ist:
"This is an interesting aspect. But we think that the physiological dead volume of the respiratory system is natural, the additional one under the face mask is not. Besides, a major point that explains our results is that the mask prevents the proper exchange of gases with the ambient air between expiration and inhalation. Furthermore, as we said in our discussion, the whole volume of the airway passages in a child is smaller than that of an adult in comparison to the dead space volume of the mask."
Rumeiern nenne ich so etwas.
Vor allem nach dem dritten Satz fällt mir nur noch ein:
Game over. Next player.
Wie kommen Sie auf den maximalen CO2-Messwert 5,2 %? Ich frage, weil der höchste im ergänzenden Dokument Measurements_All.xlsx genannte Messwert 4,8 % CO2 ist.
Proband Nr. 24: Ausgeatmete Luft unter FFP2-Maske. Mittwelwert. (Max. war sogar 5,5 %)
Nachspielzeit: Links zu CO2 und Masken
Schutti2, Donnerstag, 22.07.2021, 15:59 (vor 1201 Tagen) @ Schutti2
Game over. Next player.
Wortmeldungen auf pubpeer.com:
James Heathers und Joseph Allen über die Art und Weise, was da "gemessen" wurde.
"This is a terrible research letter, but as per usual, it is doing the rounds with all the hysterical mouth-breathers of the world. @JAMAPediatrics peer reviewers either absent or asleep at the wheel."
"So, the study is flawed. Full stop. No sense in comparing the CO2 concentrations they measured to health benchmarks because the CO2 they measured isn't an *exposure* concentration."
Harald Walach verteidigt sich gegen Vorwürfe
H. Lamarr , München, Freitag, 23.07.2021, 10:27 (vor 1201 Tagen) @ Schutti2
Game over. Next player.
Was der Gescholtene zu all den Vorwürfen von, wie er schreibt, "Aufgeregten" gegen seine retrahierten beiden Arbeiten (Impf- und Atemmaskenstudie) vorzubringen hat, ist seit 19. Juli hier gebündelt nachzulesen. Ob dies zur Entlastung ausreicht, mag jeder selbst entscheiden.
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Browser-Suche findet Messwerte > 4.8 nicht
H. Lamarr , München, Freitag, 23.07.2021, 00:12 (vor 1201 Tagen) @ Schutti2
Wie kommen Sie auf den maximalen CO2-Messwert 5,2 %? Ich frage, weil der höchste im ergänzenden Dokument Measurements_All.xlsx genannte Messwert 4,8 % CO2 ist.
Proband Nr. 24: Ausgeatmete Luft unter FFP2-Maske. Mittwelwert. (Max. war sogar 5,5 %)
Da brat mir doch einer nen Storch!
Derweil ich die umfangreiche Tabelle nicht visuell durchflöhen wollte, hatte ich mit meinem Browser (Firefox Suchfunktion) in der Datei zuerst nach 5.2 gesucht und nichts gefunden. Dann den Suchbegriff um 0.1 schrittweise solange dekrementiert, bis ich mit 4.8 den ersten Treffer hatte.
Soeben nochmal probiert, selbes Ergebnis, Werte > 4.8 finde ich mit der Suche in Firefox nicht, obwohl auch ich solche Werte jetzt gesehen habe.
Verrückt.
Noch verrückter: Die Suche mit Edge reagiert bei mir genauso wie Firefox und findet keine Werte > 4.8 .
Anschließend Tabelle runtergeladen, mit Tabellenkalkulation geöffnet und nach 5.5 gesucht. Null Treffer. Auch 4.8 war jetzt nicht mehr zu finden .
Wenigstens dieses Rätsel konnte ich lösen. Beim Laden der Tabelle wurden offenbar automatisch alle Dezimalpunkte in Dezimalkommas konvertiert. Die Suche nach 5,5 führte schlussendlich zu zwei Treffern.
Wenn du denkst du denkst, dann denkst du nur du denkst
Nachtrag vom 23. Juli, 00:15 Uhr: Ursache der Browser-Macke war, ich hatte der Cookie-Vereinbarung am oberen Bildrand keine Beachtung geschenkt. Nachdem ich Cookies akzeptiert hatte, funktionierte die Suche im Browser einwandfrei.
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Jama Pediatrics: Wie konnte das passieren?
H. Lamarr , München, Mittwoch, 21.07.2021, 21:52 (vor 1202 Tagen) @ Schutti2
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2021-07-02 02:09 PM
Harald Walach created a view-only link to Is Carbon Dioxide Content Under Nose-Mouth Covering in Children Without Potential Risks? A Measurement Study in Healthy Children
2021-07-02 06:07 PM
Harald Walach disabled access requests for Is Carbon Dioxide Content Under Nose-Mouth Covering in Children Without Potential Risks? A Measurement Study in Healthy ChildrenHat da einer was zu verbergen?
Hätte Walach die "Langfassung" verschwinden lassen, wäre dies wahrscheinlich in den "Recent Activities" protokolliert worden, dort aber steht nix von einer Löschung.
Blättert man in den Aktivitäten zurück bis zum Anfang (12. April 2021 nach dem Mittagessen) darf man staunen:
Harald Walach created Is Carbon Dioxide Content Under Nose-Mouth Covering in Children Without Potential Risks? A Measurement Study in Healthy Children
Nach und nach ergänzte er dann die Autoren. Am 2. Juli fügte er den Autor Richard Sucgang hinzu, aber nur, um den Namen unverzüglich wieder zu löschen.
Das Publikationsorgan (ich kenne es nicht) scheint Online eine Art Content-Management-System zu sein, bei dem die Autoren selbst ihre Werke einstellen und managen. Eine Peer-Review ist unter diesen Umständen nicht zu erwarten. Gemäß Jama Pediatrics ist das Blatt jedoch peer-reviewed und hat zudem den höchsten Impact Factor aller Fachjournale zum Thema Kinderheilkunde! Ich kriege es nicht auf die Reihe, was da mit dem Walach-Papier los war ...
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Jama Pediatrics: Wie konnte das passieren?
H. Lamarr , München, Freitag, 23.07.2021, 10:42 (vor 1201 Tagen) @ H. Lamarr
Das Publikationsorgan (ich kenne es nicht) scheint Online eine Art Content-Management-System zu sein, bei dem die Autoren selbst ihre Werke einstellen und managen. Eine Peer-Review ist unter diesen Umständen nicht zu erwarten. Gemäß Jama Pediatrics ist das Blatt jedoch peer-reviewed und hat zudem den höchsten Impact Factor aller Fachjournale zum Thema Kinderheilkunde! Ich kriege es nicht auf die Reihe, was da mit dem Walach-Papier los war
Gemäß dem Hauptautor wurde sein Forschungsbrief "von drei Gutachtern plus dem Editor begutachtet". Womit einmal mehr der Nachweis erbracht wurde, dass eine Peer-Review zur Qualitätssicherung in der Wissenschaft zwar unverzichtbar weil besser als nichts ist, ihr jedoch keineswegs Unfehlbarkeit zugeschrieben werden darf.
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Universität Poznan beendet Zusammenarbeit mit Harald Walach
H. Lamarr , München, Dienstag, 20.07.2021, 23:57 (vor 1203 Tagen) @ H. Lamarr
Dort ist heute (noch) zu lesen:
Ich bin Professor an der Medizinischen Universität Poznan, Polen und Gastprofessor an der Universität Witten-Herdecke (Philosophische Grundlagen der Psychologie). Ausserdem bin ich Gründer und Leiter des „Change Health Science Instituts„. Weiterhin arbeite ich als freier Berater, Wissenschaftler, Autor und Coach. Bis 2016 war ich Professor für Forschungsmethodik an der Europa-Universität Viadrina.
Doch diese Darstellung ist seit 6. Juli 2021 veraltet. Denn an diesem Tag twitterte die Universität Poznan (früher Posen), sie habe ihre Beziehung zu Harald Walach beendet. Tags darauf distanzierte sich die Uni mit einer Pressemitteilung öffentlich von ihrem Ex-Mitarbeiter.
Anlass war nicht seine hier im Strang diskutierte und am 16. Juli retrahierte Arbeit, sondern eine Studie, die Walach am 2. Juni 2021 bei dem Magazin Vaccines einreichte, die dort am 24. Juni veröffentlicht wurde, sich am 28. Juni einen "Expression of Concern" einfing und am 2. Juli retrahiert wurde.
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Tags:
Selbstdarstellung, Retraktion, Distanzierung, Walach, Witten-Herdecke, Vaccines, MDPI
Universität Witten/Herdecke prüft Beziehung zu Walach
H. Lamarr , München, Mittwoch, 21.07.2021, 21:11 (vor 1202 Tagen) @ H. Lamarr
Gegen Ende seiner beruflichen Laufbahn ist Harald Walach wegen seiner retrahierten Arbeiten enorm unter Druck, wie ein Tweet der Uni Witten/Herdecke zeigt.
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Universität Poznan beendet Zusammenarbeit mit Harald Walach
KlaKla, Donnerstag, 22.07.2021, 07:04 (vor 1202 Tagen) @ H. Lamarr
Anlass war nicht seine hier im Strang diskutierte und am 16. Juli retrahierte Arbeit, sondern eine Studie, die Walach am 2. Juni 2021 bei dem Magazin Vaccines einreichte, die dort am 24. Juni veröffentlicht wurde, sich am 28. Juni einen "Expression of Concern" einfing und am 2. Juli retrahiert wurde.
Was bestätigt, ein Doktortitel ist kein Qualitätsmerkmal wissenschaftlicher Arbeit. Da muss man schon mehr bieten.
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Meine Meinungsäußerung
Tags:
Walach, Qualitätsmerkmal
Mist wieder aufgewärmt
Schutti2, Mittwoch, 15.06.2022, 16:57 (vor 873 Tagen) @ Gast
Wieder will eine Studie nachgewiesen haben, dass Kinder durch das Tragen von Atemmasken "höchsten gesundheitlichen Gefahren" ausgesetzt sind. Das Papier ist ein Lehrbeispiel für Manipulation und methodische Fehler. weiter ...
... die Veröffentlichung war wegen eklatanter Mängel innert weniger Tage von der Zeitschrift zurückgezogen worden.
... dieselbe Untersuchung wurde nun in einer neuen Publikation bei einer anderen Zeitschrift aufgewärmt.
Man kann ein Ei also auch zweimal legen.
Wie immer wird dazu fleißig gegackert.
Ein ganz neues Ei hat der Herr Professor Walach aber auch gelegt:
Nämlich
Zehn-hoch-minus-drei mal Zehn-hoch-minus-drei ist Zehn-hoch-minus-neun
Und hinter dieser Tatsache stecken böse Mächte.
... und dazu gackert er das hier:
" [...]dann wäre, wenn ich mich nicht täusche, die Wahrscheinlichkeit 10-3 * 10-3, also 10-9.
Aber einfach aufgrund dieser einen simplen Überlegung kann man verstehen, wie Leute auf die Idee kommen, dass da etwas im Hintergrund Geplantes abläuft.
Ich fordere alle auf, die sich mit diesen Ausgangswahrscheinlichkeiten auskennen, das etwas präziser zu berechnen. Ich finde, das wäre eine dankenswerte Aufgabe für die Wissenschaftsredakteure der großen Zeitungen und Talkshows. Die kennen ja bestimmt jede Menge kluger Köpfe, die das ausrechnen können.
Si tacuisses, philosophus mansisses.
... ok, mit etwas gutem Willen vielleicht.
Mist wieder aufgewärmt
e=mc2, Mittwoch, 15.06.2022, 21:21 (vor 873 Tagen) @ Schutti2