Prof. Spitzer ab Minute 17:00 über eine (angebliche) Nebenwirkung des Starrens auf Displays:
Nehmen wir mal was ganz Simples: Kurzsichtigkeit. Wenn Sie da zu lange drauf schauen [Display eines Smartphone, Anm. Spatenpauli] haben sie keine Weitsicht. Dadurch lernt Ihr Augen nicht weit zu sehen und dadurch haben sie in Südkorea über 90 % Kurzsichtige bei den jüngeren Leuten, in China haben sie über 80% Kurzsichtige.
Nun ist Prof. Spitzer sicherlich ein respektabler Mediziner und ich könnte mir vorstellen, dass er mit seiner Behauptung sogar recht hat. Andererseits hat er sich bereits so in sein Thema verbissen, dass er unter Rechtfertigungsdruck steht und mMn einen Tunnelblick entwickelt hat, der ihn Bedrohliches überhöht wahrnehmen lässt. Das heißt, ich halte es für möglich, die Studien (oder die eine Studie), auf die Herr Spitzer seine Behauptung stützt, sind nicht unwidersprochen, er aber verschweigt diese Gegenstimme(n). So jedenfalls funktioniert reproduzierbar das Alarmieren der Alarmisten in der Anti-Mobilfunk-Szene schon seit vielen Jahren.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
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Rhetorik, Tunnelblick, Spitzer, Alarmist