Allianz-Töchter setzen 150'000 Euro in den Sand (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 29.03.2015, 16:07 (vor 3514 Tagen) @ H. Lamarr

Für die baubiologische Sanierung von 750 Arbeitsplätzen zuzüglich 100 Firmenwagen sollen Allianz-Tochterfirmen (Allianz Handwerker Services und Mondial Deutschland GmbH) angeblich 150'000 Euro ausgegegeben (PDF) haben. Auftraggeber: Norbert Bierbaum-Hillejan, Geschäftsführer der Firmen (heute im Ruhestand). Auftragnehmer: Die DB Services GembH, genauer der dort in München beschäftigte "baubiologische Berater" Kurt Nemec, ein früherer Mitarbeiter Bierbaum-Hillejans. Angeblich soll durch die "baubiologischen Sanierungsmaßnahmen" der Krankenstand bei den Allianz-Töchtern verringert worden sein, die Stimmung der Mitarbeiter hat sich aus Sicht des Auftraggebers aufgehellt und eine Frau (in Ziffern: 1 Frau) soll nicht mehr unter Kopfschmerzen leiden.

Baubiologe Nemec demonstriert die Wirkung einer Sanierung anhand der Stärke elektrischer 50-Hz-Wechselfelder an einem Büro-Arbeitsplatz: Vor Sanierung 450 V/m, danach 10 V/m.

Aber: Sogenannte baubiologische Empfehlungswerte für Elektrosmog sind von Baubiologen willkürlich festgelegt, sie haben keinen wissenschaftlichen Rückhalt, suggerieren aus kommerziellen Gründen ein Risiko, wo keines ist. So auch in diesem Fall. Eine Sanierung bei den Allianz-Töchtern war völlig unnötig, denn wissenschaftlich ermittelte und seit langem gefestigte Grenzwerte erlauben für 50-Hz-Wechselfelder am Arbeitsplatz 10'000 V/m. In Privatwohnungen, wo sich Menschen zum Teil ständig aufhalten, sind noch 5000 V/m zulässig. Grenzwert bedeutet: Unterhalb der genannten Werte konnten Wissenschaftler keine gesundheitlich relevanten Effekte feststellen.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Krötenwanderung, Willkür, Allianz, Versicherung, Richtwerte


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