Leisure Sickness Syndrome (Elektrosensibilität)

Kuddel, Sonntag, 11.07.2010, 18:30 (vor 5236 Tagen) @ H. Lamarr
bearbeitet von Kuddel, Sonntag, 11.07.2010, 19:13

Aber nach Stuttgart reisen und dort im Goldcape an einer Demonstration der AZK teilnehmen, das scheint ihnen nicht allzu schwer gefallen zu sein. Zumindest wirkten Sie auf mich da so vital, als ob sie die Rotwand erstürmen wollten. Oder war es nur das Bad in der Menge der AZKler, das ordentlich Aufmerksamkeit und damit Krankheitsgewinn abwarf? Damit kann München in der Tat nicht mithalten.

Ich meine, man sollte das Phänomen "ES" nicht pauschal auf "Krankheitsgewinn" reduzieren.

Heute kam z.B. in "W-wie Wissen" ein Beitrag über das "leisure sickness syndrome".

Eine Beschreibung dazu findet man im Internet z.B. hier (in Deutsch) und hier (in Englisch).

Demnach entwickeln bis zu 3% der Bevölkerung Krankheitssymptome, wenn sie Freizeit oder Urlaub haben, da das Immunsystem dann einen Gang runter schaltet.

Interessanterweise sind die Symptome des "leisure sickness syndrome" sehr ähnlich zu den üblichen ES- Symptomen:

- Kopfschmerz, Migräne,
- Muskelschmerzen,
- unspezifische Schmerzsymptomatik wie Rückenschmerzen,
- Antriebslosigkeit, Müdigkeit,
- Übelkeit, Durchfall.


Auf Frau Weber als Rentnerin könnte das gut zutreffen.
Ist sie aktiv, schreibt Briefe, besucht z.B. AZK-Veranstaltungen, geht es ihr gut, sitzt sie zuhause, tut nichts und grübelt, geht es ihr schlecht.
Möglicherweise sind ihr übliche "Rentner-Bschäftigungen" wie Kaffekränzchen, im Park spazieren und Gartenarbeit zu anspruchslos, um einen wirklichen Ersatz für den über Jahrzehnte gewohnten erhöhten Adrenalinspiegel bei ihrer Beschäftigung in der Flugsicherung darzustellen. Folge: Entzugserscheinungen (=gewohnter Adrenalinspiegel im Rentnerdasein zu niedrig), Unwohlsein und Krankheitssysmptome.

Hier noch ein paar Zitate aus dem oben verlinkten Artikel:

Zudem gesellt sich oft das Problem, dass Berufstätige durch die enorme zeitliche Belastung und Auslastung es verlernt haben, eine eigene Freizeitkultur aufzubauen. Das würde auch die subjektive Leere an den freien Tagen erklären.

Sicherlich zum Scheitern verurteilt sind Empfehlungen bzw. gut gemeinte Ratschläge nach dem Muster man soll doch „einfach kürzer treten“, oder „das Leben etwas ruhiger und gelassener nehmen“ etc.

Mediziner und Psychologen sind gefordert weitere Untersuchungen durchzuführen, um letztendlich jenen Personen, die unter Leisure Sickness leiden, optimale Ratschläge zu erteilen und für diese Menschen sinnvolle Urlaubsprogramme zu erstellen, damit Freizeit und Urlaub nicht zur Qual, sondern wieder zum Genuss werden.

Tags:
Migräne, Rentner, Krankheitsgewinn, Müdigkeit, Durchfall


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