Katastrophenwahn-Verwirrung? - Antwort (Elektrosensibilität)

Siegfried Zwerenz, Freitag, 24.10.2008, 15:47 (vor 5861 Tagen) @ Thomas

Sehr geehrter Herr Thomas,

dass Sie hier mein Antwortstil verwundert, verstehe ich. Ich möchte Ihnen darlegen, warum dieser so ist. Normalerweise schreibe ich anders, wie Sie auch sicherlich schon bemerkt haben.

Zu Herrn Claessens möchte ich Ihnen mitteilen, dass ich vor ca. einem Jahr mit ihm mehrere Telefonate führte, die insgesamt einige Stunden dauerten. Es ging dabei um die Spectran Messgeräte.

In dieser Zeit führte die Bürgerwelle auch einen Test über die Spectran Rev.3 durch und stellte viele Schwächen fest.

Damals teilte mir Herr Claessens vor Veröffentlichung seines Tests unter anderem mit, dass er bei McDonalds auf einem Mast (das Bild ist noch zu sehen in hetbitje November 2007) mit seinem Spectran Richtfunk bei 3,7 GHz festgestellt hätte.
Herr Claessens meinte, es wäre absolut sicher Richtfunk bei 3,7 GHz, weil er unterhalb des Mastens diese Frequenz nicht mehr messen konnte und dies schließe eindeutig auf Richtfunk.

Ich erklärte ihm ganz genau, dass der Spectran neben vielen anderen Störungen auch noch sämtliche Summen und Differenzen von allen einfallenden Frequenzen als Signal anzeigt. Somit bekommt er bei 3,7 GHz einen doch beträchtlichen Pegel angezeigt, obwohl kein Richtfunk vorhanden ist. Geht er nun näher an den Mast heran, so kommt er in die Abschirmung der GSM-Antenne nach unten, und das Summensignal, das nur durch die GSM Sender hervorgerufen wird, verschwindet auch.

Auch erklärte ich ihm weitere Fehler des Gerätes. Ich vereinbarte sogar, dass ich ihm den Testbericht der Bürgerwelle ca. eine Woche vor unserer Veröffentlichung sende, damit er einerseits Kritik äußern kann, andererseits seine eigenen Auswertungen überprüfen kann.
Dies habe ich getan. Seine Kritik bestand lediglich in Polemik und angeblichen Fehlbedienungen des Gerätes. Ich kenne mich jedoch bestens in der Bedienung von solchen Geräten wie Spektrumanalysatoren und Breitbandmessgeräten aus.

Bei seinem Test gab er mir nicht eine Vorab-Version zur Kontrolle und veröffentlichte seinen Test direkt in hetbitje November 2007. Hier wird das Gerät recht positiv dargestellt. Die Geschichte mit der McDonalds Richtfunkverschwörung hatte er dann doch nicht geschrieben, das Bild hat er aber eingefügt. Ich hätte ihn gerne vor den restlichen Fehlern bewahrt, er gab mir jedoch keine Gelegenheit dazu.

Der Spectran Rev.3 hat nicht zu akzeptierende Schwächen, weil er z.B. Belastungen von mehreren zehntausend Mikrowatt/m² anzeigt, obwohl diese gar nicht vorhanden sind!

Herrn Claessens interessiert dies gar nicht und betreibt weiterhin seine Werbepropaganda zum Schaden von Elektrosmogbetroffenen und unbedarften Menschen. Ich bekam einige Anrufe von Menschen, die sehr hohe Belastungen z.B. im Frequenzbereich von 5 GHz „festgestellt“ hatten und deshalb sehr in Sorge waren. Ein Betroffener ist deswegen sogar umgezogen, ein weiterer hat seine Wohnung abgeschirmt und festgestellt, dass er trotzdem wieder die vorher festgestellten Belastungen hatte.
Beide Personen sind einem Spectran HF-Messgerät auf den Leim gegangen.

So etwas darf nicht passieren! Manche Menschen werden wegen falscher Messanzeigen verängstigt und geraten sogar in Panik. Das ist nicht in Ordnung und kann nicht akzeptiert werden.

Wäre Herr Claessens zur Einsicht gekommen und hätte seinen Fehler korrigiert, würde ich auch einen anderen Ton wählen. Weil er aber trotz Kenntnis der Fakten weiterhin verantwortungslos für solche Geräte kräftig Werbung betreibt und die Leser seiner Zeitschrift damit in die Irre führt, sehe ich mich unseren Mitgliedern und anderen Interessierten verpflichtet die Wahrheit an das Tageslicht zu bringen.

Würde Herr Claessens Werbung für Geräte machen, die auch wirklich zuverlässig messen, hätte ich mich diesbezüglich gar nicht eingeschaltet.

Seinen „Test“ in hetbitje November 2007 habe ich mit einer Stellungnahme kommentiert. Diese hatte ich diskret bei gigaherz.ch unter der Rubrik Messgeräte am 9. Nov. 2007 mit dem Link
http://www.buergerwelle.de/pdf/Stellungnahme-zu-hetbitje.pdf
eingestellt.

Bei dieser Stellungnahme legen wir dar, dass Herr Claessens neben absoluter technischer Inkompetenz auch noch preislich unvorteilhafte Kombinationen empfiehlt. Seine Empfehlungen sind offensichtlich von Lagerbeständen und Deckungsbeiträgen des Herstellers getriggert. Für die getäuschten Kunden ist dann der Trost, dass Herr Claessens für seine Dienste, dem Hersteller gegenüber, mindestens seine „Prototypen“ umsonst bekommt. Tja irgend jemand muss die Zeche ja zahlen.

Auf eine Veröffentlichung auf unserer Homepage haben wir auf Anraten anderer, denen die fachliche Inkompetenz von Herrn Claessens nicht so berührt wie mich, vorerst verzichtet. Diese rechnen seine Inkompetenz gegen seinen Kampfeswillen auf, mir fällt das zunehmend schwerer.

Wenn Herr Claessens weiterhin mit seiner Werbemasche Unwahrheiten verbreitet, dann werden wir entsprechende Veröffentlichungen tätigen.

Bitte lesen Sie auch meine Antwort an Herrn Claessens unter: Claessens: offensichtliche Unwahrheiten und Geschäftsmodell1 und 2.

Ich denke, Sie werden meinen Schreibstil nun besser verstehen.


Mit freundlichen Grüßen

Siegfried Zwerenz
Bürgerwelle e.V.

Tags:
Angriff auf Person


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