Franz' tönende Wochenschau - M. Nilsson schreibt für Pandora (Allgemein)
Die Website elektrosmognews präsentiert sich wieder einmal als gehorsames Sprachrohr des ehemaligen Tabaklobbyisten Dr. Franz Adlkofer. Fast zeitgleich zum Orginal (PDF, 5 Seiten, deutsch) auf der Website der Stiftung Pandora, beeilt sich elektrosmognews um den 1:1-Nachdruck eines Artikels, und vergisst vor lauter Hektik den ordentlichen Quellenhinweis auf die Stiftung Pandora. Wer den Text bei elektrosmognews liest kann nicht auf die Idee kommen, dass dieser Artikel etwas anderes ist, als die Übersetzung eines Zeitungsartikels.
Es geht in dem Artikel wieder einmal um Prof. L. Hardell und die möglicherweise auf seiner Weste befindlichen Flecken. Allerdings geht es diesmal nicht darum, diese Flecken sichtbar zu machen, wie dies hier der Fall ist, sondern im Gegenteil, es geht darum diese Flecken aus der Welt zu schaffen. Der Artikel der schwedischen Journalistin Mona Nilsson wirkt sauber recherchiert, die mobilfunkkritische Einstellung der Journalistin ist für mich nur an dem einen oder anderen Seitenhieb erkennbar. Frau Nilsson schreibt gewöhnlich nicht über Firlefanz - wenn sie zum Einsatz kommt, dann sind das gewichtigere Themen, die nicht durch Dilettantismus in der Darstellung schon nach wenigen Zeilen als dröges Anti-Mobilfunk-Getöse verworfen werden.
Gelesen habe ich den ziemlich umfangreichen Artikel nur quer, das reicht nicht, um substanzielle Kritik zu äußern. Es ist auch ungewiss, ob ich das je nachholen werde, denn wenn Dr. Adlkofer für die deutsche Übersetzung gesorgt hat, ist ohnehin klar, was einen erwartet. Schlimmer noch: Frau Nilsson hat nicht für eine Zeitschrift recherchiert, sondern für die Stiftung Pandora. Es handelt sich also um eine Auftragsarbeit, von der nicht bekannt ist, wie der Auftrag lautete! Das muss jetzt nicht zwingend Schmu bedeuten, macht aber auch nicht den besten Eindruck.
Pandora weist immerhin noch im Kleingedruckten (Begleittext) darauf hin, dass es sich bei dem Artikel um eine Auftragsarbeit handelt (nicht aber im Artikel selbst). Bei elektrosmognews fehlt dieser Hinweis, das macht diese Website für mich einmal mehr zur Rubbelkarte, bei der sich nur Nieten freirubbeln lassen.
Unter Jörg W. war elektrosmognews um 2002 herum eine der einflussreichsten Anti-EMF-Websites im deutschen Sprachraum. Nach der Übernahme der Seite durch das hese-project konnte dieser Standard zu keiner Zeit mehr gehalten werden, ein Tiefpunkt ist jetzt erreicht, da die Site nur noch Verlautbarungsquelle ist.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –