Sendemasten bringen Immobilien-Spekulaten Gewinn (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Freitag, 31.12.2010, 10:14 (vor 5011 Tagen) @ KlaKla

Eine Antenne in der Nachbarschaft kann man nicht beheben und so kann dies nicht als Mangel deklariert werden.

Also ich weiß nicht ... Eine Autobahn, ein großes Industriewerk, einen Friedhof oder eine JVA gegenüber wirst du so schnell nicht los, eine Mobilfunk-Basisstation kann aber nach 15 bis 20 Jahren fort sein, wenn der Mietvertrag nicht verlängert wurde. Sowas eröffnet Immobilienhaien möglicherweise gute Beuteaussichten:

1) In Erfahrung bringen, wie lange Verträge mit Standortvermietern in der Wunschzone noch laufen.
2) Dort nach lohnenswerten Immobilien zum alsbaldigen Kauf Ausschau halten.
3) Bürgerinitiative gründen, die anfängt, die Leute in der Wunschzone "aufzuklären".
4) Immobilien mit Wertabschlag wegen nahem Sendemast erwerben.
5) So lange (sozialen) Druck auf Standortvermieter ausüben, bis diese die Verträge kündigen.
6) Warten bis der/die Sendemasten abmontiert sind.
7) Zuvor erworbene Immobilien jetzt frei vom Abschlag gewinnbringend verkaufen.

Dieses Geschäft lebt vom richtigen Timing. Es könnte sogar zyklisch (alle 15 bis 20 Jahre) ablaufen, da irgendwo im Umkreis der "befreiten" Wunschzone ja ein Ersatzmast aufgestellt werden muss, der dort wiederum zur erwünschten Wertminderung führt. Auch andere Spielarten wären denkbar, Gewinner ist immer der, der vor allen anderen weiß, wo ein neuer Mast geplant ist und wo ein Standortvermieter das Handtuch schmeißen wird. Und wenn Wissen allein einmal nicht ausreichen sollte, kann man mit der geschickten Inszenierung wütenden Bürgerprotests immer noch versuchen, die gewünschte Entwicklung gezielt herbei zu führen.

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum