Emails an Dr. Mutter (Allgemein)
Und wer meinen eigenen Beitrag in diesem Thread übersehen sollte, hier ist die richtige Würze dazu (dazu dort bis nach unten scrollen):
http://www.ralf-woelfle.de/elektrosmog/allgemein/rdw_mutter.htmRDW
Herr Dr. Mutter hat meine an ihn gerichtete Nachrichten benutzt, um hierzu öffentlich Stellung zu nehmen, trotz des eindeutigen Hinweises am Ende jeder Email: "Diese Email wurde Ihnen von Prof. Dr. Alexander Lerchl (a.lerchl@jacobs-university.de) elektronisch übermittelt. Eine Weiterleitung oder Verbreitung des Inhaltes, auch auszugsweise, an Dritte ist nicht gestattet." Dieser eklatante Vertrauensbruch verhindert natürlich jede weitere bilaterale Diskussion, was aber ohnehin nicht im Interesse von Dr. Mutter zu sein scheint (siehe die von RDW geschilderten Erfahrungen).
Um aufzuzeigen, was ich geschrieben habe, hier meine beiden Emails an Dr. Mutter im Wortlaut:
1. Email vom 22.12.2009, 09.54 Uhr:
Sehr geehrter Herr Dr. Mutter,
mit Erstaunen habe ich Ihr Interview in der Schwäbischen Zeitung vom 11.12.09 gelesen und möchte ihnen dazu einige Fragen stellen:
1. Sie sagen: " ... die wissenschaftlichen Daten zeigen eindeutig, dass Handytelefonieren mindestens ebenso gefährlich ist wie das Zigarettenrauchen. Bei Kindern ist der schädliche Effekt sogar noch höher."
Können Sie diese Aussage belegen? Sie wissen natürlich, dass die WHO, die ICNIRP, das BfS und auch die SSK, um nur wenige zu nennen, diese Einschätzung nicht teilen.
2. Sie sagen: "Und da gibt es bezüglich der Schädigung der menschlichen Erbsubstanz, also der DNA, keinen Unterschied zwischen radioaktiver Gamma- und Handystrahlung. Beide Strahlungsarten führen zu denselben Erbsubstanzschäden."
Können Sie diese Aussage belegen? Sie wissen natürlich, dass nicht-ionisierende Strahlung, zu der auch die elektromagnetischen Felder des Mobilfunks gehören, keine wie durch radioaktive Strahlung verursachten Effekte hat.
3. Sie verweisen auf einen Studie der WHO: "Dabei kam heraus, dass junge Erwachsene, die in ihrer Kindheit oder Jugend mit dem Handy telefonierten, ein 5,2-fach erhöhtes Risiko haben an einem bösartigen Hirnkrebs zu erkranken, im Vergleich zu einer Kontrollgruppe, die nie mit dem Handy telefonierte."
Welche "WHO Studie" meinen Sie?
4. Sie sagen: "Die im Mutterleib bestrahlten Kinder litten häufiger an Aufmerksamkeitsstörungen als ihre vorgeburtlich unbestrahlten Genossen."
Welche Studie ist das?
Über eine zeitnahe Antwort wäre ich dankbar.
Mit freundlichen Grüßen,
A. Lerchl
2. Email vom 22.12.2009, 11.51 Uhr:
Sehr geehrter Herr Dr. Mutter,
nun habe ich gerade die Langversion Ihres Artikels gefunden und gelesen.
http://www.medivere.de/blog/allgemeines/handystrahlung-lasst-hirnkrebsrisiko-steigen
Mein Erstaunen weicht offenem Entsetzen.
Zunächst: Sie sind doch seit 1 1/2 Jahren gar nicht mehr "Umweltmediziner an der Universität Freiburg". Wie kommt es dann zu der Angabe? Ist dies nicht eine grobe Irreführung der Leser?
[Hinweis: heute (8.2.09.17) steht immer noch in der Langversion: Joachim Mutter, Umweltmediziner an der Universität Freiburg, erklärt unserer Redakteurin Antje Merke, wie schädlich diese Strahlen vor allem für Kinder sind.]
In der Langversion listen Sie nicht weniger als 20 Krankheiten bzw. Symptome auf, die "nach derzeitigem Wissensstand" ... "durch die Handystrahlung ausgelöst oder verstärkt werden" können. Sie blenden hier offenbar den tatsächlichen wissenschaftlichen Wissensstand komplett aus. Über Ihre Motivation zu spekulieren, warum Sie solche Art Panikmache betreiben, lohnt sich nicht. Tatsache ist allerdings, dass Sie gesunde Menschen und Kranke verunsichern, verängstigen und mittelbar auch möglicherweise schaden (Angst macht krank. Aber wem sage ich das!). Verträgt sich Ihr Verhalten mit der ärztlichen Ethik? Nur um einer Antwort Ihrerseits bezüglich meiner Kompetenz, mich zu ärztlichen Belangen zu äußern, zuvorzukommen: ich habe mehr als 10 Jahre in einem klinischen Institut gearbeitet, selbst klinische Studien durchgeführt bzw. publiziert und halte Vorlesungen über Ethik.
Sie stellen einen Zusammenhang zwischen elektromagnetischen Feldern und Verhaltens- und Entwicklungsstörungen bei Kindern her, auch zu ADS / ADHS. Wie kommen Sie zu derartigen, wissenschaftlich in keinster Weise belegten Äußerungen?
Ebenso behaupten Sie, dass "tödliche Gehirnkrebse bei Kindern deutlich" zunehmen und sogar die Blutkrebshäufigkeit "fast überholt" hätten. Warum sagen Sie so einen Unsinn, der auch noch so leicht als Unsinn zu identifizieren ist? Was wollen Sie erreichen?
(siehe z.B. hier, S. 112 ff: http://www.ekr.med.uni-erlangen.de/GEKID/Doc/kid2008.pdf)
Auf Ihre übrigen Kommentare und Vorwürfe, auch meine Person betreffend, gehe ich hier nicht weiter ein. Es lohnt sich nicht.
A. Lerchl
--
"Ein Esoteriker kann in fünf Minuten mehr Unsinn behaupten, als ein Wissenschaftler in seinem ganzen Leben widerlegen kann." Vince Ebert
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07.02.2010, 20:57
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H. Lamarr,
08.02.2010, 11:37
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