Ergebnisse der EMF-Forschung sind nicht entscheidend ... (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 23.03.2014, 19:10 (vor 3802 Tagen) @ H. Lamarr

Mobilfunkgegner glauben, der große schweizerische Rückversicherer Swiss Re habe das Gesundheitsrisiko, das angeblich von Mobilfunk ausgehen soll, in die höchste Risikoklasse eingestuft. Entsprechend dramatisch sind die Alarmmeldungen, die auf eine Pressemitteilung des Anti-Mobilfunk-Vereins Diagnose-Funk, Stuttgart, zurückzuführen sind. Doch die Pressemitteilung ist irreführend, es gibt keinen Anlass zum Alarmieren. Denn die Mobilfunkgegner des Vereins haben Swiss Re gründlich falsch verstanden.

Hätte Herr Gutbier vor seiner sogenannten Pressemitteilung ordentlich recherchiert, er wäre auf die Site Elektrosmoginfo gestoßen. Unter "Mehr Information" wird dort auf eine 33-seitige Ausarbeitung der Schweizer Rück (=Swiss Re) aus dem Jahr 1999 verwiesen: Elektrosmog - ein Phantomrisiko.

Leider ist der Link dort tot. Die englische Fassung (PDF) bietet Swiss Re auf ihrer Website an, nicht aber die deutsche. Die deutsche Fassung habe ich schließlich hier gefunden (PDF).

Autor der bereits 1996 von Swiss Re herausgebrachten Broschüre ist der selbständige Risikomanager Christian Brauner.

Und tatsächlich ist die Einschätzung von R. D. Wölfle noch immer zutreffend, die Broschüre ist nach wie vor aktuell, der Inhalt belegt die hohe Fachkompetenz des Autors und spricht auch Laien wie Jörn Gutbier an.

Hier eine Kostprobe, die aufhorchen lässt:

Entscheidende Frage ist deshalb nicht, zu welchen Ergebnissen die EMF-Forschung in absehbarer Zeit kommen wird, sondern, wie die Gesellschaft solche Vermutungen künftig bewertet: Einerseits erscheint es ungerecht, einem Opfer nur deshalb keinen Schadenersatz zuzusprechen, weil die Ursachen seiner Erkrankung nicht zweifelsfrei zu klären sind.
Anderseits ist es ebenso ungerecht, jemanden nur schon deshalb haftbar zu machen, weil er den Schaden verursacht haben könnte.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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