Manfred Spitzer: "Sarrazin der Computerkritik" (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Montag, 14.05.2018, 11:30 (vor 2289 Tagen) @ H. Lamarr

Das schwächelnde Diagnose-Funk-Projekt "Diagnose Media" müht sich zwar redlich den Eindruck zu erwecken, Prof. Manfred Spitzer sei einer der ihren, doch noch zeigt der bekannte Hirnforscher den Stuttgarter Elektrosmog-Alarmisten die kalte Schulter.

Fragt sich nur wie lange Spitzer sich noch ziert, denn die Einschläge kommen ihm zusehens näher. So würde es nicht wundern, wenn künftig zusammen findet was zusammen gehört.

Auszug aus süddeutsche.de vom 8. Mai 2018:

Manfred Spitzer liebt die Bühne. Längst scheint sie ihm näher zu sein als die ernst zu nehmende Wissenschaft.

Er ist Chefarzt, Hirnforscher, Sachbuchautor und ein sehr gefragter Gast auf Podien und in Talkshows. Manfred Spitzer propagiert eine äußerst simple These: Das Internet zerstört unser Leben.
[...]
Wer ist dieser Mann, der mit Sorgenfalten auf der Stirn durch die deutschen Talkshows tourt, den andere, sonst um Sachlichkeit bemühte Professoren als "Sarrazin der Computerkritik" bezeichnen? Woher stammt Spitzers Gespür für die Ängste der Deutschen? Und warum ist er so erfolgreich?

Manfred Spitzer ist Chefarzt einer kleinen psychiatrischen Uniklinik in Ulm. In seinem Besprechungszimmer mit Blick über die Stadt steht ein Gehirn aus grauem Stein, groß wie ein Fußball, gehalten von zwei steinernen Händen. Spitzer lässt sich gern damit fotografieren. In dem Zimmer findet das erste Interview statt, im Januar 2017. Ein Fernsehteam filmt, und während die Kamera läuft, läuft auch Spitzers Charme auf Hochtouren. Er redet leidenschaftlich, rattert Zahlen aus dem Kopf herunter. Wer als Journalist gelegentlich mit Wissenschaftlern zu tun hat, mag Spitzer sofort: ein knalliger O-Ton nach dem anderen, kein Zögern, kein Abwägen, kein "So eindeutig kann man das nicht sagen". Im Gegenteil. Tablet-Computer für Kinder? "Wie Zigaretten!" Medienkompetenz als Unterrichtsfach? "Wir unterrichten doch im Kindergarten auch keine Alkoholkompetenz!"
[...]

Hinweis: Frau Weber hat den Beitrag über Manfred Spitzer in der Süddeutschen zuerst entdeckt und beklagt im hese-Forum die Kritik an dem einst angesehenen Wissenschaftler.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Populismus, Spitzer, Kommerz, Bühne


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