Diagnose Krebs und Umgang mit skurrilen Ängsten (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 02.02.2012, 08:36 (vor 4606 Tagen)

Auszug aus einer Gesprächsrunde der OÖN (Oberösterreichnachrichten) mit Christian Zniva, Leiter des Instituts für klinische Psychologie, Barmherzige Schwestern Linz, mit Michael Fridrik, Chef der Onkologie im AKH Linz und mit Christine Schatz, Obfrau des Vereins „Zellkern“ und Gynäkologin in Enns und am LKH Steyr:

OÖN: Amalgam, Deos, Elektrosmog, Stress – Jahr für Jahr werden neue mögliche Ursachen für Krebs „entdeckt“, die sich meist später als falsch herausstellen. Warum ist Krebs mit so vielen Ängsten verbunden.

Zniva: Bei Krebs überkommt die Menschen eine diffuse Angst und Hilflosigkeit, weil wir noch immer nicht wirklich wissen, wie und warum er entsteht. Daher halten sich viele an Mythen, weil sie Erklärungen liefern.
Fridrik: Wie sind eben eine Gesellschaft, die einfache Antworten sucht. Aber mir fällt auf, dass die Leute nicht mehr ganz so panisch reagieren. Das Vertrauen in die Medizin und in die Krebstherapien ist größer geworden. Zu Recht.

OÖN: Wie soll man mit diesen diffusen Ängsten umgehen?

Schatz: Die Grundregel in der Medizin lautet: Wenn jemand Ängste hat, und seien sie noch so skurril, muss man sie ernst nehmen. Denn der Patient hat nur zwei Erwartungen: Erstens will er geheilt und zweitens ernst genommen werden.

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Krebs, Angst, Mythen, Amalgam, Krebstherapie, Phantomrisiko


gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum