Rest in peace: Zum Gedenken an die Naila-Studie (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 02.12.2010, 00:36 (vor 5033 Tagen) @ Doris

48. Eger H, Hagen KU, Lucas B, Vogel P, Voit H. Einfluss der räumlichen Nähe von Mobilfunksendeanlagen auf die Krebsinzidenz [Influence of proximity to mobile phone base stations on cancer incidence]. Umwelt - Medizin - Gesellschaft 2004; 17: 326-32.

49. Eger H, Neppe F. Krebsinzidenz von Anwohnern im Umkreis einer Mobilfunksendeanlage in Westfalen; Interview-basierte Piloterhebung und Risikoschätzung [Cancer incidence among people living near a mobile phone base station in Westphalia: an interview-based pilot survey and risk estimation]. Umwelt - Medizin - Gesellschaft 2009; 22: 55-60.

Gleich zwei Eger-Studien bei Röösli auf der Schwarzen Liste? Da wird Herr Jakob zornig wieder ein paar Nägel in seine Voodoo-Puppe von Röösli hämmern, denn er hatte sich doch mit Haken & Ösen darum bemüht, dass die erste der Eger-Studien, die Naila-Studie, endlich als "richtige" Studie anerkannt wird.

Tatsächlich wurde Dr. Eger damals schon sehr früh um die Ohren gehauen, dass der Abstand zu einem Sendemast kein vernünftiges Maß für die Exposition ist. Und dumpf kann ich mich noch daran erinnern, dass Prof. Buchner eigens zur Behebung dieses Mankos nach Naila reiste und dort mit einem Breitbandmessgerät der Nick-Knatterton-Reihe vor den Häusern der Studienteilnehmer Messungen machte. Das war damals in dieser elend langen Phase, zwischen der medienwirksamen Erstvorstellung der Studie in der Frankenhalle von Naila und der ordentlichen Publikation der Studie. In der Publikation hat Eger die Messwerte von Buchner dann aber doch nicht verwendet, was der Grund dafür ist weiß ich nicht. Dass er sich an der Breitbandmessung (statt besser frequenzselektiv) gestört hat glaube ich nicht, Eger hat mit Funkmesstechnik nichts am Hut und konnte dies mMn zumindest damals nicht kundig bewerten.

Die zweite von Röösli ausgeschlossene Studie ist die Hennen-Studie. Der haben wir hier auch schon mal auf den Zahn gefühlt und deshalb kann ich die Entscheidung von Röösli, diese Studie auszumustern, sehr gut nachempfinden. Auch auf Seiten der Kritiker hat es Hennen nie zu dem Glanz von Naila gebracht, da war von Anfang an der Wurm drin, es begann allerdings auch nicht mit einem TV-Spektakel, sondern eher bescheiden.

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum