Fox-Studie: Missverständnisse ausräumen (Forschung)

H. Lamarr @, München, Freitag, 30.04.2010, 23:50 (vor 5248 Tagen)

W.K. hat 2007 in seiner Kritik an der Fox-Studie "Does Short-Term Exposure to Mobile Phone Base Station Signals Increase Symptoms in Individuals who Report Sensitivity to Electromagnetic Fields?" kein gutes Haar gelassen. Eines jedoch hat er nicht gemacht: sich mit Elaine Fox in Verbindung gesetzt. Deshalb weiß Fox vermutlich bis heute nichts von W.K. Kritik. Drei andere Kritiker der Studie beschritten einen anderen Weg und schrieben Leserbriefe an das Journal, das die Fox-Studie publizierte. Eine gute Idee, denn erst auf diese Weise erfuhr Fox von der Kritik und konnte Anfang 2008 dazu Stellung nehmen. Wie Sie schrieb, beruhe die Kritik im wesentlichen auf Missverständnissen. So hatte z.B. einer der Kritiker die Befeldungsstärke irrtümlich bei 10 µW/m² gesehen, tatsächlich waren es 10 mW/m², auf die die EHS-Probanden reagieren sollten. Gemäß Fox soll sich dieser ziemlich hohe Wert in 60 Meter Abstand zu einer Mobilfunk-Basisstation ergeben, eine Aussage, die ich nicht sonderlich glücklich finde, denn a) hängt dieser Wert stark von der Sendeleistung der Station ab und b) kann sich der hohe Wert nur bei direkter Sichtverbindung zu den Antennen einstellen. Pauschalaussagen wie die von Fox geraten bei Sendemastengegnern regelmäßig in den falschen Hals und werden dann für alle möglichen unpassenden Situationen herangezogen.

Das Beispiel der Kritiken an der Fox-Studie per Leserbrief mit anschließender Replik der Autoren ist ein in der Wissenschaft übliches Verfahren, sozusagen die Light-Version einer kontroversen Forendiskussion. Ein mMn sinnvolles Vorgehen, weil es im Dialog der Wahrheit ein Stückchen näher kommt als der einsame Monolog.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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EHS-Probanden

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