Bürgerwille fürchtet: Funk geht Kühen aufs Euter (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 01.02.2009, 02:11 (vor 5702 Tagen)

Gleich zwei voneinander unabhängige Zeitungsmeldungen machen deutlich, dass der alte Sendemastengegner-Slogan "Erst die Rinder, dann die Kinder" ausgedient hat und jetzt die Sorge mehr einem versiegenden Milchfluss bei Kühen gilt.

In der Rhein-Neckar-Zeitung wird BI-Sprecher Reinhard Hofmann mit Schreckensbotschaften zitiert: "Zehn Kinder leben samt Familien im Nahbereich, angrenzende Bauplätze sind praktisch wertlos geworden, die Existenzgrundlage eines Milchviehhalters ist in Frage gestellt". Und dann wird, weil es sonst nicht passt, der Begriff "Nahbereich" vom BI-Sprecher neu gedeutet: "Ebenso lägen ein fast neu gebautes Ökologiehaus sowie der katholische Kindergarten in der Zone von rund 400 Metern, die von einigen Experten als kritischer Nahbereich bei hoch gepulster UMTS-Strahlung angesehen werde. 'Es gibt fast wöchentlich Nahbereichswarnungen von Ärzten und Physikern vor dieser Strahlung'". Nunja, dass es immer dieselbe Handvoll Ärzte und Physiker sind, hätte er zumindest erwähnen können.

Und bei MV-Online ist zu lesen: "Wie bereits berichtet, sind Anlieger beunruhigt. Sie befürchten mögliche Auswirkungen der Strahlungen. So soll ein Landwirt sogar behauptet haben, dass seine Kühe keine Milch mehr geben, wenn der Mast gebaut werde."

Offenbar muss in Deutschland jeder erst einmal für ein paar Monate Mitglied einer Bürgerinitiative gegen Sendemasten gewesen sein, bevor die Leute merken, dass es sich mit den schwachen Funkfeldern der Masten keinen Deut schlechter lebt als ohne. Wobei ich hier vom Normalfall rede und nicht von der mMn extrem seltenen Ausnahme echter ES.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
BI, Tiere, Überholt, Rinder, Öko, Fachkompetenz, EHS-Gechichte


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