Anfälligkeit für Betrüger: Die Jüngsten sind am naivsten (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Samstag, 20.10.2018, 14:27 (vor 2130 Tagen)

Regelmäßig versuchen Vertreter der organisierten Anti-Mobilfunk-Szene in Schulen Fuß zu fassen, um dort unter dem Vorwand, Aufklärung über Risiken der Mobilfunktechnik zu betreiben, diffuse Ängste gegenüber Elektrosmog zu wecken. Denn erfolgreich indoktrinierte Kinder von heute sind für Angstprofiteure die Kunden von morgen. Doch stimmt es überhaupt, dass sich Kinder und Jugendliche leichter über den Tisch ziehen lassen als ältere Menschen? Eine von Microsoft vorgelegte Studie bestätigt diesen Eindruck:

Auszug aus Frankfurter Allgemeine vom 15.10.2018:

Die digitale Unbeholfenheit der älteren Generation sorgt wohl in den meisten Familien für Lacher oder sogar Konflikte. Jeder Druckauftrag provoziert Schweißausbrüche – und die Kinder, die längst außer Haus leben, müssen aus der Ferne retten, was zu retten ist.

So oder so ähnlich geht das Klischee. Doch eine neue Studie kommt zu völlig anderen Schlüssen: Wenn Betrüger anrufen und sich als Service-Mitarbeiter von großen Digitalkonzernen ausgeben, dann geben besonders die sogenannte Generation Z und die Millenials – also die Altersgruppe zwischen 18 und 37 Jahren – ihre Kreditkartendaten und Passwörter leichtfertig preis. Das zumindest ist das Ergebnis einer Studie zu den sogenannten „Tech Support Scams“ (Technischer-Support-Betrug), die der Softwarekonzern Microsoft jetzt veröffentlicht hat.

Die Jüngsten sind am naivsten

Insgesamt gaben 52 Prozent der Deutschen an, von Betrügern – auf Internetseiten, via E-Mail oder per Telefon – kontaktiert worden zu sein, die sich als Service-Mitarbeiter ausgaben. Nur 4 Prozent der Menschen erlitten dabei einen finanziellen Schaden, sind also tatsächlich Betrugsopfer geworden.

Von diesen Opfern war etwas mehr als die Hälfte zwischen 24 und 37 Jahre alt. Von denen, die die Masche durchschaut haben, waren dagegen nur 40 Prozent in dem Alter. Millenials sind also nicht nur besonders häufig betroffen von diesen Betrügereien, sie gehen ihnen auch überdurchschnittlich häufig auf den Leim.

Noch leichtfertiger ist nur die jüngste Altersgruppe. Während nur jeder Neunte ohne finanziellen Schaden zwischen 18 und 23 Jahre alt ist, ist jeder Vierte der Geschädigten ein Mitglied der sogenannten Generation Z. Am besten schlägt sich die Altersgruppe über 54 Jahren: Nur 6 Prozent der Senioren fällt auf die Betrüger herein, obwohl sie ein Viertel der Kontaktierten ausmachen. [...]

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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