Homöopathie-Kongress in Leipzig: "Humbug" (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 14.06.2017, 16:52 (vor 2646 Tagen) @ Gast

Natalie Grams war Homöopathin. Doch je mehr sie sich mit der Materie befasste, desto größer wurden die Zweifel. Heute fragt sie sich: Wie konnte ich so lange die Augen vor der Wahrheit verschließen?

Homöopathie und Medizin verbinden - darum geht es bei einem Kongress in Leipzig. Natalie Grams war früher selbst homöopathische Ärztin. Hier erklärt sie, warum sie davon nichts hält.

SPIEGEL ONLINE: Frau Grams, warum sind Sie nicht beim homöopathischen Weltärztekongress in Leipzig?
Grams: Ganz ehrlich, ich würde dort wahrscheinlich nur beschimpft werden. Außerdem ist von einer so unwissenschaftlichen Veranstaltung leider kein wissenschaftlicher Diskurs zu erhoffen. Ich erlebe ja seit zwei Jahren, dass ein sachlicher Dialog mit den meisten Homöopathen nicht möglich ist.

Das klingt vonseiten der Homöopathen aber anders. "Wir wollen über den Tellerrand blicken und gemeinsam mit der konventionellen Medizin nach Lösungen zum Wohle des Patienten suchen", sagte Monika Kölsch, praktizierende homöopathische Ärztin und Mitorganisatorin des Kongresses zur Deutschen Presse-Agentur dpa. Und: "Wir wollen keinen Grabenkrieg." Wollen Sie den?
Niemand will Grabenkämpfe. Aber wenn die Homöopathen sich allen Fakten gegenüber verschließen, ist ein sachlicher Dialog leider unmöglich. Deshalb ist es auch kein Wunder, wenn beide Seiten schnell gereizt sind. Fakt ist: Wir haben keinen Anlass zu glauben, dass homöopathische Medikamente eine Wirkung haben, die über den Placebo-Effekt hinausgeht. Wenn eine Gruppe Ärzte standhaft behauptet, dass Homöopathie wirkt, muss man - zum Wohle der Patienten - widersprechen. weiter ...

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Homöopathie, Kongress, Leipzig, Gams


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