Tapferer "Charles" zwischen allen Stühlen (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 22.11.2012, 23:43 (vor 4365 Tagen) @ charles

Wenn man sich in aller Ruhe die Postings von Heidi Hentschel bei Gigaherz nochmals nachliesst, kommt da etwas bestimmtes oben treiben.

Sie schrieb: sehr lange Zeit vom Thema Mobilfunk und Foren ferngehalten, weil es mir nicht weitergeholfen hat, ganz im Gegenteil, es hat mir nur Schwierigkeiten eingebracht...

Also, die Schulmedizin hat sie nicht helfen können!

Das kann ich aus dem Gesagten nicht herauslesen.

Ergo, die Empfindlichkeit gegen Elektrosmog hat sich nicht gemindert.

Die Frau ist mMn nicht elektrosensibel, niemand ist elektrosensibel. Wenn überzeugte Elektrosensible auf andere Weise das bekommen, was ihnen die Behauptung einbringt, elektrosensibel zu sein, dann tritt aus meiner Sicht Substitution ein. Frau H. hat dies einmal unabsichtlich eingeräumt: Lebt sie ohne partnerschaftliche Beziehung tritt die "Elektrosensibilität" bei ihr in den Vordergrund und sie ist in Foren aktiv, um sich dort sekundären Krankheitsgewinn abzuholen. Hat sie jedoch einen Partner, braucht sie dieses Vehikel nicht und man hört und liest nichts von ihr.

Sie schreibt: 25-Punkte-Plan einfach nur schräg und lächerlich... Sie haben keine Erfahrungswerte als EHS noch haben Sie fundierte medizinische Kenntnisse, um erkrankte Personen zu beraten. Zumindest in Deutschland, ist das, was Sie tun, nicht legal...

Da steckt mMn etwas anderes dahinter. Der Streit zwischen Ihnen und Frau Hentschel brach, wenn ich mich recht entsinne, schlagartig aus. Der 25-Punkte-Plan ist lediglich das, was, um Ihre Worte zu benutzen, den Eimer zum platzen brachte.

Das ess viele Elektrosensitive gibt, die mit meinem Paln zurecht gekommen sind spielt anscheind keine Rolle.

Nein "Charles", es gibt nicht viele Elektrosensible, es gibt keinen einzigen echten Elektrosensiblen, der schwache elektromagnetische Felder objektiv spüren kann. Sie behaupten zwar gebetsmühlenartig das Gegenteil, haben es in all den jahren aber nicht verstanden, auch nur ein einziges mal einen überzeugenden Beweis auf die Beine zu stellen.

Was schlimm ist, ist nicht dass sie selber nichts davon wissen will, aber das sie auch nicht will, das andere Betroffenen davon gebrauch machen können.

Ich sehe das nicht als schlimm, denn weil es keine EHS gibt, braucht es auch keinen 25-Punkte-Plan. Ein warmer Teebeutel und ein paar gemurumelte Beschwörungsformeln erfüllt den gleichen Zweck, das Wirkmodell ist bekannt: Placebo.

Heidi Hentschel will nicht das andere Empfindliche etwas an ihre Empfindlichkeit tun, aber nur stur als Mitstreiter tätig bleiben.

Das wiederum sehe ich als eine hellsichtige Erkenntnis von Ihnen: die Szene duldet Abtrünnige nicht. Wie denn auch, bei so wenigen kann auf keinen verzichtet werden.

Und das ist typisch für die Anti-Mobilfunkscene; da möchte man nur protestieren, egal wie.

Auch da stimme ich Ihnen zu. Das Protestieren ist ein wesentliches Element, Aufmerksamkeit zu bekommen, womit sich der Kreis schließt, und wir wieder beim Krankheitsgewinn angekommen wären. Ich finde dies schön plausibel und widerspruchsfrei, allerdings ist die Erkenntnis nicht neu, dass Krankheitsgewinnler die eigene Heilung boykottieren, aus Angst vor Verlust des Gewinns. Ergo sind solche Leute wegen ausbleibender Selbstreflexion auch nicht heilbar.

Keiner fragt sich ob es da noch andere Lösungen zur Problematik geben könnte, und wenn ja, dann schliesst man den Augen.

Nicht ganz. Sie haben es eben nicht vermocht, sich trotz zahlloser Postings den Status von "Glaubwürdigkeit" zu erarbeiten. Damit sitzen Sie zwischen allen Stühlen, die Skeptiker glauben Ihnen sowieso kein Wort und öffentlich wahrgenommene Mobilfunkgegner rücken seit ein paar Monaten ebenfalls ab. "Charles", die Szene hat die Flegeljahre hinter sich und macht jetzt in "seriös", was das Layout der Webseiten und die öffentlichen Bekundungen angeht. Doch das ist nur ein Mantel, der blank liegende Stellen des szeneweiten Dilettantismus' verdecken soll, an der fallweise geradezu marianengrabenartigen Inkompetenz der Akteure hat sich nichts geändert. Heute wir besser geblendet als früher.

Sie müssen nicht wirklich seriös werden, "Charles", um wieder in den Schoss der Szene aufgenommen zu werden, es reicht völlig, sich seriös zu geben.

Warum setzen Sie sich nicht einfach zur Ruhe und genießen die Welt in vollen Zügen, anstatt sich mit dem dusseligen E-Smog-Thema einen Frust nach dem anderen einzufangen? Lohnt sich das denn überhaupt noch?

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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