Medikamente: Kontrollierter Umgang mit Todefallrisiko (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 17.11.2011, 16:07 (vor 4658 Tagen)

Trotz etlicher Todesfälle zieht das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte das Medikament Pradaxa nicht aus dem Verkehr. Aus gutem Grund. Von einer solchen rationalen Gelassenheit sind sogenannte Elektrosensible weit entfernt, sie fordern vielmehr die Gesellschaft wütend heraus, die aber hat Wichtigeres im Sinn.

Auszug aus dem Deutschen Ärzteblatt

"Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) prüft derzeit einen fünften Todesfall im Zusammenhang mit der Einnahme des oralen Antikoagulans Pradaxa (Wirkstoff: Dabigatran). Bei den anderen vier Fällen könne ein Kausalzusammenhang mit der Medikation als sicher angenommen werden, teilte die Behörde mit, die dem Medikament allerdings ein „weiterhin grundsätzlich positives“ Nutzen-Risiko-Verhältnis bescheinigt.

Wie berichtet sollen weltweit 250 Menschen an den Folgen innerer Blutungen (Magen/Darm- oder Hirnblutungen) gestorben sein, die eine bekannte Komplikation aller oralen Antikoagulanzien sind. Die Risiken müssen gegenüber den Vorteilen der Medikamente abgewogen werden.

Die Zulassungsstudie (RE-LY) hatte gezeigt, dass Pradaxa dem derzeitigen Standard Warfarin überlegen ist, da es häufiger vor einem Schlaganfall schützt (der Nutzen), ohne häufiger als Warfarin innere Blutungen auszulösen (das Hauptrisiko). Das trifft streng genommen aber nur für Patienten zu, die die Ein- und Ausschlusskriterien der Studie erfüllen."

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Kausalzusammenhang


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