Cardis und Sadetzki raten zur Vorsorge bei Handynutzung (Allgemein)

Doris @, Samstag, 29.01.2011, 23:22 (vor 5036 Tagen) @ Kuddel

Ok, ich hätte wohl doch, trotz des Hinweises, dass der Kommentar von Eiriksson durchaus Nachdenkliches enthält, meine grundsätzlichen Vorbehalte gegen ihn aufführen sollen.
Ich dachte es sei mittlerweile klar, dass mich eigentlich nur noch Handynutzung und Vorsorgeempfehlungen dazu interessieren. Wenn Sie den Namen von Eiriksson anklicken, landen Sie bei mast.victims und erkennen sofort, welche safety standards der Mann meint.

Mich würde interessieren, was Sie denn außer dem einleitenden Satz noch "nachdenklich stimmend" finden ?

Der einleitende Satz, der, unabhängig was der Mann in einen Topf schmeißt, die Frage aufwirft, ob in Anbetracht der Milliarden Handynutzer erst ein kausaler Zusammenhang nachgewiesen werden muss, bevor es zu Vorsorgeempfehlungen kommt. (Und ich gehe noch weiter, eben, dass diese so geäußert werden, dass sie überall gehört werden). Er schließt die Handynutzer ein, mir geht es nur um die Handynutzer.

Henrik Eiriksson says:
Consider the reality of todays exposure: four billion people pressing microwave transmitters against their heads and at the same time chronically exposed to cordless phones, wifi and cell-phone towers – who wants to gamble?
...
Do the current “safety standards” account for cumulative effects from chronic exposure?
Are the current “safety standards” then even applicable in today’s chronic exposure reality?

Was mich hier stört, daß Henrik Eiriksson wieder die Strahlung von Sendemasten in einen Topf mit Handynutzung wirft.

Ja, mich natürlich auch. Aber ich dachte, ich müsste das nicht mehr extra erwähnen.

Die Frage ist doch, wenn ein zweiminütiges Telefonat nicht schädlich ist, warum sollte die über Jahre kummulierte Emission von Sendemasten als "Chronisch" und daher gleich gefährlich eingestuft werden, wie Langzeit-Handytelefonate, um die es hier schließlich geht.
Dazwischen liegen einfach Größenordnungen.
Wir alle nehme täglich Arsen, Dioxine usw zu uns, die Teil unserer Umwelt-"Grund"-belastung sind und das schon seit Mitte letzten Jahrhunderts. Gefährlich wirds doch erst, wenn wir vergleichweise extrem hohe Dosen zu uns nehmen.

Ja, das sehe ich doch auch so.

Zur Langzeitexposition in der Nähe von Rundfunk-Sendemasten sollte es doch mittlerweile belastbare epidemiologische Untersuchungen geben. Ich kann mich zumindest nicht erinnern darüber wirklich Besorgniserregendes gelesen zu haben.

Da gibt's auch nichts. Die sind eigentlich raus aus der wissenschaftlichen Diskussion. Restrisiken drehen sich nur um Handys und auch Nutzung durch Kinder.

Die folgende Aussage von Dariusz L. bringt das Problem doch gut auf den Punkt.

Dariusz says:...the problem of protection is that we do not know what the correct level of protection is, and making any changes into safety standards now would be just arbitrary. We need more research. Meanwhile, anyone concerned can reduce exposures to mobile phone radiation by using earpiece or limiting length of the calls.

Ja, diese Vorsorgeempfehlungen geben ja auch Cardis und Sadetzki. Aber haben Sie schon mal in Zeitungsartikeln und Fernsehbeiträgen, die das gewöhnliche Volk ansprechen solche klaren Vorsorgeempfehlungen was Handynutzung betrifft, gehört? Das meine ich damit. Wenn sich die Medien, die von dem "normalen" Volk gelesen/gesehen werden, dem Thema annimmt, dann geht es doch auch vorwiegend um Sendemasten und um Elektrosensible.

Auf den Kommentar von Henrik Eiriksson gibt Dariusz Leszczynski jedoch folgende Antwort

Dariusz says:
I would hope that someone from ICES and from ICNIRP could comment on it.

Im Mai gibt es übrigens in Lyon von der IARC ein Treffen, bei dem die evtl. Krebsrisiken durch Handys neu bewertet werden. Leszczynski ist als Experte dazu eingeladen. Bin gespannt, was da rauskommt.
Allerdings sind die Mobilfunkkritiker ein gnadenloses Volk. Louis Slesin von microwavenews äußerte sich ungewöhnlich heftig zu der Leszczynski Stellungnahme zu der neuen Hardell-Analyse. Er sah die Einladung nach Lyon als Grund für die (ihm wohl nicht genehme) Meinung.

Tags:
, Kinder


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