Obskure "Meldestelle" (Elektrosensibilität)

AnKa, Sonntag, 04.03.2007, 14:22 (vor 6456 Tagen) @ Marianne

Ich verstehe die ganze Diskussion nicht, es gibt Frau Dr. Waldmann-Selsam, sie "sammelt" seit Jahren Betroffene.

Dilettantismus
Das wird inzwischen bundesweit kritisiert:

Fragwürdige Methoden

Waldmann-Selsams Arbeitsweise bei der Beschaffung ihrer Daten funktioniert so: Mobilfunkkritische Bürgerinitiativen, die in aller Regel aus Unmut über einen in Wohnortnähe installierten Funkmasten gegründet worden sind, rufen die inzwischen bundesweit bekannte Ärztin zu ihrer Unterstützung herbei. Wie etwa vor einiger Zeit im hessischen Städtchen Schlüchtern(4) geschehen, werden zunächst an die Bewohner in der Nähe einer Sendeanlage Fragebögen verteilt. Die Auswertung liefert neben den Befragungsdaten nach Befindlichkeit und aktuell erlittenen Krankheiten zwangsläufig auch die Adressen von Bürgern, die sich in ihrer Gesundheit beeinträchtigt fühlen.

In den Häusern der so Ermittelten nimmt Waldmann-Selsam Strahlungsmessungen vor und listet die aus den Haushalten berichteten Krankheiten auf. Weiterhin wird die Nähe zum nächsten Mobilfunksender festgestellt. Auch andere Funkquellen, wie z.B. ein Schnurlostelefon in der Wohnung, werden registriert. Auf diese Weise entstehen Waldmann-Selsams Fallbeispielsammlungen,(5) welche die Vermutung nahelegen sollen, dass es rund um die Mobilantennen zu Häufungen von Krankheiten kommt.

Waldmann-Selsam hat geäußert, bereits in rund 200 Fällen auf diese oder ähnliche Weise zu Hilfe gerufen worden zu sein. Ihre an sich zusammenhanglosen Fallsammlungen, in denen Krankheiten völlig unterschiedlicher Art und Genese summiert werden, stellt sie durch ihre Behauptung vom angeblich grassierenden "Mikrowellensyndrom" in einen willkürlich generierten Kontext.(3),(5)

Das Vorgehen ist hanebüchen und löst bei Fachleuten, die von Berufs wegen mit dem Design wissenschaftlicher Studien befasst sind, nur fassungsloses Kopfschütteln aus. Waldmann-Selsams Vorgehensweise kann man als absichtsvolle, gezielte Datenselektion zur Bestätigung ihrer Hypothese von einer allgemeinen Mikrowellenerkrankungsgefahr der Bevölkerung ansehen. Klassische Methoden und Tools, wie sie für derartige Erhebungen und deren Interpretation unverzichtbar sind, werden nicht angewendet. Dazu würden etwa eine Vorklärung der persönlichen Disposition der Probanden mit Fragebögen wie dem NEO-FFI oder EPQ(6) oder eine Validierung der Gedächtnisfähigkeit oder gar nachvollziehbare medizinische und neurologische Tests gehören.

Die Befragten antworten unter dem Eindruck der zuvor aufgestellten Behauptung einer unmittelbaren gesundheitlichen Bedrohung. Sie werden auf diese Weise auf den Mobilfunk als angebliche Ursache ihrer empfundenen Beschwerden sensibilisiert. Sie bringen demnach ihre Antworten unter dem Einfluss einer subtil erfolgten Manipulation zu Papier.

Ich meine verstanden zu haben, daß, so wie es Frau Dr. Waldmann-Selsam praktiziert, eine Meldestelle gerade NICHT aussehen sollte. Folgt man jedenfalls dem Tenor der Einträge im Meldestellen-Strang.

Eine andere oder neue Sammelstelle ist meiner Meinung nach nicht nötig.
Ich verfahre weiter so Betroffene an sie weiter zu leiten.

Ich hoffe, Sie informieren die Betroffenen zuvor über die Weiterleitung ihrer Daten, und auch darüber, daß Frau Dr. Waldmann-Selsams Methode nicht überall auf Zustimmung stößt.

Tags:
Dilettantismus, Manipulation, Waldmann-Selsam, Mikrowellensyndrom, Mediziner, Meldestelle


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