In der Schule bleibt das Handy aus (Allgemein)

KlaKla, Samstag, 25.03.2006, 09:32 (vor 6680 Tagen) @ Evi
bearbeitet von KlaKla, Sonntag, 26.03.2006, 08:06

Jetzt bin ich mal gespannt, wie die notorischen Handyaner und ständigen Verharmloser reagieren, ...

Ein generelles Handyverbot in der Schule ist nicht umsetzbar.

Mit dieser Meinung steht der Leiter der Wunsiedler Realschule, Klaus-Hannes Kahler, nicht alleine da. Aber in den meisten Schulen gilt ohnehin eines: Das Handy bleibt aus, sonst wird es konfisziert.

WUNSIEDEL - Die Diskussion um eine generelles Handyverbot an Bayerns Schulen ist entbrannt, nachdem bei einer Razzia in einer Schule im Allgäu auf zwei Handys von Schülern Gewaltvideos entdeckt worden waren. Die Frankenpost fragte bei Schulleitern nach, was sie von einem generellen Handyverbot halten, und wie der Umgang mit Handys an den Schulen bisher geregelt ist.

Klaus-Hannes Kahler, Rektor der Sigmund-Wann-Realschule, hält ein generelles Verbot für nicht umsetzbar. "Auf unsere Schule gehen viele Schüler, die auf Bus oder Eltern angewiesen sind, um nach Hause zu gelangen. Deswegen müssen sie öfters telefonieren, zum Beispiel wenn sich eine Stundenänderung ergeben hat." Ein Mobiltelefon sei somit durchaus nützlich, solange es nicht im Unterricht eingeschaltet werde. Um das zu verhindern, werden Handys, die während des Unterrichts klingeln, bis zum Mittag vom Lehrer einbehalten.

An die Existenz von Videos an seiner Schule, wie sie im Allgäu aufgetaucht sind, glaubt Kahler nicht. "Gerade durch die Schüler der Stufen fünf bis sieben würden wir so etwas wohl mitbekommen", weiß der Rektor, "die plaudern solche Sachen schnell aus." Falls allerdings doch Ähnliches zu Tage kommen würde, sei eine Handy-Razzia durchaus das geeignete Mittel.

"Als Abschreckung könnte ich mir eine Razzia an der Schule unter Umständen vorstellen", sagt auch
Stefan Müller, stellvertretender Leiter der Jean-Paul-Hauptschule Wunsiedel. Müller sieht an seiner Schule ein akutes Problem: "Schüler stehen öfters in Gruppen zusammen um ein Handy, und man merkt ihnen an, dass es sich um etwas Verbotenes handeln könnte. Zur Zeit sind Gewaltvideos oft im Gespräch." Er fordere deshalb als Gegenmaßnahme den Unterricht eines Faches wie "Medienpädagogik", in dem die Schüler lernen sollen, mit neuen Medien wie Internet und Handys umzugehen.

Zurückhaltend äußerte sich Rolf Rogler, der Rektor der Grund- und Hauptschule in Kirchenlamitz. "Ich würde den Schülern und auch den Eltern erst noch eine Chance geben, auf ein eventuelles Auftauchen solcher Videos zu reagieren." Mitgekriegt habe er von entsprechenden Videos zwar noch nichts, will deren Existenz jedoch nicht ausschließen. Mit Handys in der Schule hat Rogler aber auch auf anderem Wege schlechte Erfahrungen gemacht.

Beleidigungen per SMS

"Besonders 14- bis 15-Jährige nutzen SMS zum Teil, um Beleidigungen zu verschicken." Der Rektor hält deswegen sogar ein generelles Handyverbot für sinnvoll: "Bisher wurden klingelnde Handys abgenommen und konnten von den Eltern wieder abgeholt werden. Um solche Störungen in Zukunft zu vermeiden, spreche ich mich uneingeschränkt für ein generelles Handyverbot an der Schule aus."

Uwe Sonnemann von der Wirtschaftsschule in Wunsiedel hat ähnliche Bedenken wie Kahler: "Aufgrund der schlechten Nahverkehrsanbindung ist es wichtig, dass Schüler zum Beispiel ihre Eltern mit dem Handy benachrichtigen können, wenn sie ihren Bus verpasst haben." Er will deshalb das Handy als modernes Kommunikationsmittel nicht verbieten. Allerdings bestehe man darauf, dass es während des Unterrichts ausgeschaltet wird. "Es genügt auch nicht, nur auf lautlos zu stellen. Bereits seit längerem müssen Handys komplett ausgeschaltet werden, oder sie werden konfisziert. Bei mehrmaligen Störungen droht auch ein Verweis", so Sonnemann. In Gesprächen mit seinen Schülern sei ihm noch nicht von Gewalt-Videos an der Schule berichtet worden. Eine Razzia allein aus Vermutungen heraus könnte sich Sonnemann nicht vorstellen. Für ihn beginne mit dem Handy auch eine gewisse Privatsphäre. Zur Diskussion um ein generelles Handyverbot sagt er: "Hier wird mit Kanonen auf Spatzen geschossen."

Ähnliche Bedenken teilt Bruno Kraus, der Schulleiter des Luisenburg-Gymnasiums: "Ich würde nie die Inhalte von Schülerhandys kontrollieren." Ohnehin gilt auch hier seit drei Jahren die Regel, dass Handys während des Unterrichts und sogar in den Pausen ausgeschaltet bleiben müssen. "Als Nottelefon für die Schüler schätze ich Handys hingegen sehr." Wenn im Unterricht ein Handy klingelt, werden die Eltern automatisch einbezogen und zur Abholung des konfiszierten Apparates und einem Gespräch in die Schule gebeten. Der Schulleiter betont jedoch: "In den drei Jahren, in denen die Regelung gilt, ist das in meinem Unterricht nur drei- bis viermal
vorgekommen."

VON MATTHIAS WEIGEL

Quelle:Frankenpost


Kommentar:
Handys sind im Unterricht auszuschalten. :lol2: Wie kontroliert Ihr das? Die Schüler schalten die Handys stumm. Es vibrieren in der Hosentasche und unter der Bank werden unbemerkt vom Lehrer SMS-Nachrichten versendet. In der Pause steht einer Schmiere und beobachtet die Pausenaufsicht. Per Handy wird gewarnt, "Kippen aus, Lehrer in Anmarsch". Genauso wird gewarnt, wenn ein Schüler eingeschüchtert wird.

Dadurch das Erstklässler schon frühzeitig ans Handy gewöhnt werden ist es mir völlig verständlich, dass diese Kinder später Unselbstständig und Unzuverlässig sind. In "schwierigen" Situationen rufen Sie ihre Freunde per SMS zusammen. Sie wurden von Klein an so erzogen. Wenn in der Schule eine Stunde ausfällt, ruft man gleich:"Mutti holst du mich ab". Der Schulbus kommt erst in einer Stunde. Das Handy für den kindliche Notfall :-D .

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Meine Meinungsäußerung

Tags:
, Handyverbot, Überforderung


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