Wasserturm-Mobilfunk in Tamm: herbeigeredetes Problem (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 21.08.2016, 12:44 (vor 2962 Tagen) @ KlaKla

In der Gemeinde Tamm soll, so Bürgermeister Martin Bernhard, künftig ein Mobilfunksender abgeschaltet werden, wenn eine Schulklasse oder andere Gruppen den Wasserturm Hohenstange besichtigen.

Dies ist mWn rechtlich nicht zulässig, denn während der Abschaltung könnte jemand vergeblich versuchen, per Mobiltelefon einen Notruf abzusetzen. Versorgungsverpflichtung der Netzbetreiber heißt dies auf Amtsdeutsch. Außerdem ist es technisch wahrscheinlich etwas anderes, eine Mobilfunk-Basisstation kurzzeitig außer Betrieb zu nehmen, als das Licht im WC aus- und wieder einzuschalten. Nein, ich meine der Bürgermeister ist da auf Kurs Holzweg.

Die Idee der vorübergehenden Abschaltung halte ich ohnehin für abwegig: Innerhalb des Sicherheitsabstandes der Antennen (egal ob horizontaler oder vertikaler) hat grundsätzlich niemand etwas zu suchen, egal ob Kind oder Erwachsener, und außerhalb des Sicherheitsabstandes besteht kein Risiko. Denn a) halten sich Besucher nur kurz in dem Turm auf und b) ist zwischen Besuchern und Antennen diverses dämpfendes Baumaterial (Stahlbeton).

Aus meiner Sicht wird hier aus technischem Unverständnis heraus ein Problem erst geschaffen, wo tatsächlich überhaupt keines ist.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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