Funkmasten in Füssen: Am Ende ging alles ganz schnell (II) (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Dienstag, 05.07.2016, 00:42 (vor 2922 Tagen) @ H. Lamarr

Die Verwaltung hat am 11.01.2016 die Telekom um Berechnung des „städt. Waldgrundstücks Fl. Nr. 1415 Gmkg. Füssen" am Galgenbichl gebeten. Der Funkplaner kam erst am 18.01.2016 aus dem Urlaub zurück, sodass im Moment noch das Ergebnis auf Funktauglichkeit aussteht und bis zur Sitzung vorliegen soll.

Der Stadtrat beschließt mit 23 : 1 Stimmen folgende Vorgehensweise: Sollte Flur Nr. 1415 Gmkg. Füssen funktauglich geeignet sein, wäre dieses Grundstück den anderen gegenüber zu bevorzugen, da es sich in städt. Eigentum befindet und auch die Zuwegung über städt. Grund ermöglicht werden kann. Die damit verbundene Baumfällung würde durch den Holzverkauf amortisiert. Sofern diese Variante entfällt besteht die Möglichkeit mit der Suiterstiftung erneut über einen Grundstückstausch zu verhandeln. Bei weiteren Gesprächen soll der Arbeitskreis Mobilfunk hinzugezogen werden.

Anlässlich der Stadtratssitzung vom 16.02.2016 berichtet der Stadtschreiber:

Nach Auskunft des Vorsitzenden hat der Provider, die Telekom, den Standort akzeptiert.
Jetzt folgen weitere Verhandlungen (z.B. wegen der Höhe). Es sei ein großer Schritt, dass der Standort außerhalb von Wohngebieten liegt.
:no:

Über das vorläufige Finale berichtet all-in.de am 11. März:

In Hopfen wird der Handyempfang bald schlechter, sagt die Telekom. Sie prophezeite bereits im Juni 2015 ein monatelanges Funkloch in Hopfen, wenn der Mobilfunkmast in Eschach [...] abgebaut wird.

Jetzt ist es soweit: Die Bauarbeiten am unterirdischen Betriebsraum des Masten haben begonnen und in der nächsten Woche wird der Sender komplett abgebaut, teilt Bürgermeister Paul Iacob auf Nachfrage mit. Ersatzstandorte am Galgen- und Fischerbichl sind nach langem Hin und Her im Stadtrat zwar beschlossen, neue Sender werden aber erst in ein paar Monaten errichtet, sagt Telekomsprecher Markus Jodl.

Kommentar: Dr. Nießen und Dr. Herkner dürften die Stadt eine Stange Geld gekostet haben, Jörn Gutbier gab es vermutlich gratis. Verzichtbar wären aus meiner Sicht alle diese "Berater" gewesen, denn keiner kann einen objektiven Mehrwert einbringen gegenüber der Alternative, die Standortsuche den Profiplanern der Betreiber zu überlassen. Ob die jetzige Lösung mit "Standort außerhalb von Wohngebieten" für die mit Handys ausgestattete Bevölkerung am Galgenbichl gesundheitsschädlich ist, wird in ein paar Jahren die Cosmos-Großstudie zeigen, die nach Kausalzusammenhängen zwischen Handygebrauch und Gesundheitsproblemen sucht. Sendemasten, um die die Füssener so gerungen haben, stehen hingegen auf keiner Forschungsagenda. Die Masten interessieren nicht, weil das Gros der Bioelektromagnetiker keine Anhaltspunkte für einen begründeten Anfangsverdacht sieht. Pseudowissenschaftler, diverse "Berater" und dilettantische Anti-Mobilfunk-Vereine sehen dies anders.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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