No we can't: E-Smog-Abseitsfalle für Politiker (Elektrosensibilität)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 02.04.2015, 13:11 (vor 3385 Tagen) @ H. Lamarr

Bereits 2009 setzte Charlie Crist ein erstes Zeichen, damals verordnete der Gouverneur dem Bundesstaat Florida einen Abstinenzmonat von elektromagnetischen Feldern, um "elektrosensible" Menschen zu schützen (Electromagnetic Sensitivity Arwareness Month). Die Proklamation steht hier zum Download (PDF, 1 Seite, englisch). Elektrosensiblen-Verbände in aller Welt lobten daraufhin Crist als mutigen Mann und sicherten ihm für eine mögliche künftige Präsidentschaftsbewerbung ihre volle Unterstützung zu. Auch im IZgMF-Forum war die Proklamation von 2009 ein ambivalent diskutiertes Thema.

Crist war damals schlecht beraten. Vermutlich hat man ihm weis gemacht, in Florida gäbe es hundertausende bis Millionen EHS, deren Gunst er sich mit einem Stückchen Papier sichern wollte. Das klappte nicht, wie Wikipedia weiß:

Charles Joseph „Charlie“ Crist Jr. (* 24. Juli 1956 in Altoona, Pennsylvania) ist ein US-amerikanischer Politiker. Er war von 2007 bis 2011 der 44. Gouverneur von Florida, nachdem er bereits zwischen 2003 und 2007 das Amt des Attorney Generals dieses Bundesstaates bekleidete.[1] Bis zum Sommer 2010 gehörte Crist der Republikanischen Partei an. Nach seinem Parteiaustritt kandidierte er 2010 als Parteiloser vergeblich für den US-Senat und verzichtete damit auf eine Wiederwahl zum Gouverneur. Seit dem Jahr 2012 ist Crist Mitglied der Demokratischen Partei, als deren Kandidat er sich im November 2014 erneut vergeblich um das Amt des Gouverneurs von Florida bewarb.

Ähnlich bös' hat es in Bayern den "Grünen" Landtagsabgeordneten Dr. Runge erwischt. Er setze viele Jahre auf das Pferd "Elektrosmog" und veranstaltete etliche Anhörungen zum Thema im Landtag, bis er dann bei der letzten Landtagswahl den Sprung ins Maximilianeum nicht mehr schaffte. 100 Mobilfunkgegner in Bayern konnten dagegen nichts ausrichten. Runge scheiterte mMn an einem Doppelfehler:

1. Er schätzte die Anzahl der Mobilfunkgegner inkl. Sympathisanten falsch ein.
2. Er verprellte mit seinem esoterisch anmutenden Anti-Mobilfunk-Kurs junge Wähler.

Auch Runges Nachfolgerin als "mobilfunkpolitische Sprecherin" der Landtagsgrünen ist dieses Amt ebenso wenig gut bekommen.

Hintergrund
Martin Runge hat mMn aufs falsche Pferd gesetzt
Bayern: Grüne Jugend kippte Anti-Mobilfunk-Flyer der Fraktion
Bericht von der Diagnose-Funk-Pleite in München

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Die Grünen, Landtag, Anhörung, Landtagsabgeordneter, Runge, Franke


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