Eifersuchtsdrama: Elektrosmognews vs. Bürgerwelle (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 13.04.2014, 14:46 (vor 3733 Tagen)

Am 6. April äußerte sich der Wissenschaftler Dariusz Leszczynski zu EHS und EHS-Forschung und schon am 8. April legte die Bürgerwelle Schweiz eine deutsche Übersetzung seiner Gedanken vor.

Damit sollte dieser Zwischenfall eigentlich hinlänglich abgearbeitet sein. Doch dies war der geschundenen Anti-Mobilfunk-Szene nicht vergönnt.

Leszczynski, der bis vor kurzem beim finnischen Strahlenschutz angestellt war und dort forschte, genießt unter Mobilfunkgegnern große Hochachtung, denn der Pole ist einer der wenigen ernst zu nehmenden kritischen Stimmen in der von Dilettanten beherrschten Mobilfunkdebatte. Bislang beeilte sich besonders das hese-Project, Äußerungen von Leszczynski in Deutschland zu verbreiten, um ein wenig wissenschaftlichen Glanz abzubekommen.

Mit der Übersetzung vom 8. April gelang es diesmal jedoch der Bürgerwelle, den Schein des wissenschaftlichen Glanzes auf die eigne Website umzulenken. Weder das hese-project noch Diagnose-Funk hatten dem zu diesem Zeitpunkt etwas entgegen zu setzen.

Wäre die Szene der Mobilfunkgegner im Einvernehmen, der Coup der Bürgerwelle würde mit Kopfnicken hingenommen und hese-project nebst Diagnose-Funk hätten die Übersetzung, wie sonst üblich, so schnell wie möglich übernommen. Doch die Szene ist zerstritten, die Konkurrenten können deshalb das Material der Bürgerwelle nicht einfach weiter verwerten.

So kommt es zu der sonderbaren Entwicklung, dass Elektrosmognews (eine Website des hese-projects) am 11. April ohne Begründung eine eigene Übersetzung der Leszczynski-Meinung vom 6. April vorlegte und von einem Knecht im Gigaherz-Forum der dort angebotenen Bürgerwelle-Übersetzung hurtig beistellen ließ. Dieses befremdliche Manöver, einer vorhandenen Übersetzung nachträglich eine zweite hinzu zu fügen, lässt sich mit Eifersucht gut erklären, nicht aber mit Sachargumenten. Denn ein Vergleich der beiden Übersetzungen zeigt lediglich belanglose Unterschiede, was Elektrosmognews zuwege gebracht hat ist nicht besser als die Übersetzung der Bürgerwelle, nur unwesentlich anders. Wahrscheinlich wird es jetzt nicht mehr lange dauern und endlich kann auch Diagnose-Funk vom Leszczynski-Glanz profitieren und auf dessen jüngste Hypothese zu EHS in deutsch verweisen. Denn dieser Verein und hese-project/elektrosmognews sind sich grün.

Ob man der Übersetzung des hese-Anhängsels elektrosmognews trauen kann, ist jedoch fraglich. Es wäre nicht das erste mal, würden sich substanzielle Abweichungen zum englischen Original zeigen. Wenig selbstbewusst schließt hese deshalb Übersetzungsfehler nicht aus und bringt sich vorsorglich mit dem Hinweis in Sicherheit: Freie Übersetzung ins Deutsche, maßgeblich ist das englische Original!

Diese Vorsicht ist angebracht, denn hese-project und Englisch hat durchaus reaktives Potenzial wie folgender Screenshot belegt. Der Ausrutscher ist keineswegs neu, er ziert das sogenannte Forenportal von hese seit gut zwei Jahren.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Bürgerwelle-Schweiz, Schlegel, Neid, Uebersetzung, Debatte, Missgunst, Konkurrenzkampf

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