IARC stufte Kumarin (Coumarin) in Gruppe 3 ein (Allgemein)

Sektor3, Donnerstag, 30.05.2013, 12:43 (vor 4191 Tagen) @ Doris

Im englisch-sprachigen Wikipedia Artikel zu Cumarin steht, dass Cumarin/Coumarin von Pflanzen vermutlich als Abwehrmittel gegen Fressfeinde gebildet wird (mWn ebenso Nikotin).
Für Ratten sei Cumarin gefährlich, für Menschen hingegen weniger...

Diese Passage steht seit 02. Januar 2013 so nicht mehr im englischsprachigen Wikipedia.
(Quelle)

[??? Das Zitat stammt aus 2012]

Fraglich bleibt, weshalb die IARC Cumarin trotz Gefährlichkeit für Ratten so niedrig einstufte.

Das ist für mich gar nicht fraglich, da es Regeln bezüglich der Eingruppierungen gibt und die sind hier klar erläutert. Darauf hingewiesen habe ich in diesem Strangschon einmal.

Dort steht die Regel für Kategorie 3:
"This category is used most commonly for agents for which the evidence of carcinogenicity is inadequate in humans and inadequate or limited in experimental animals."

Vielleicht übersetzen Sie sich den Text noch mal in Ruhe.

Vielleicht fand die IARC bei Cumarin auch einige positive Auswirkungen, so wie 1998 deren Chef Kleihues (der aus der OeAWI) beim Rauchen bezüglich Brustkrebs.

Wenn Sie das deutschsprachige Wikipedia bemühen, dann gibt es zu Cumarin weitere positive Auswirkungen.

Dort steht als Intro:
"Cumarin ist der Stoff, der frischem Heu und getrocknetem Waldmeister seinen eigentümlichen, angenehm würzigen Geruch verleiht. In größeren Mengen ist es gesundheitsgefährdend."

"Obwohl Cumarin in einigen Medien immer noch als gefährlich dargestellt wird, sieht die Humanwissenschaft dies inzwischen differenzierter. ..."

Nach Stil und Inhalt würde ich Adlkofer als Autor des Satzes vermuten.

Die Tabakindustrie kämpfte viele Jahre lang für die Verwendung von Cumarin, um damit Leicht-Zigaretten und Pfeiffentabak aromatischer zu machen. Der amerikanische Cumarin-Skandal war dann Auslöser für die großen Tabak-Prozesse.

"...Für den Menschen besteht daher durch Cumarin enthaltende Nahrungsmittel und Kosmetika kein oder nur in Ausnahmefällen ein hepatotoxisches Risiko."[21] Dagegen wird Cumarin gegen Nierenkrebs, Prostatakrebs und Hautkrebs eingesetzt, teilweise mit Erfolgsquoten von bis zu 30%

Läuft das unter wissenschaftlich kumulativer Prozess?

Oder doch eher unter selektiver Wahrnehmung? Wiki schreibt:
"In größeren Mengen peroral aufgenommen verursacht Cumarin heftige Kopfschmerzen, Erbrechen, Schwindel und Schlafsucht. Noch höhere Dosen können zu zentraler Lähmung, Atemstillstand und Koma führen. Daneben werden Leber- und Nierenschädigungen beobachtet. Die letale Dosis (LD50) liegt peroral bei der Ratte bei 293 mg/kg und beim Meerschweinchen bei 202 mg/kg Körpergewicht.

Als TDI (tolerable daily intake‚ tolerierte Tagesdosis) geht aus Studien des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) von Anfang 2006 eine Menge von 0,1 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag hervor. Diesen TDI-Wert hat das BfR auf Basis neuer Daten zur Aufnahme und Bioverfügbarkeit von Cumarin im September 2012 bestätigt. Gleichzeitig weist das BfR darauf hin, dass Überschreitungen des TDI-Wertes nur dann möglich sind, wenn täglich große Mengen an zimthaltigen Lebensmitteln verzehrt würden. Bei Kleinkindern mit einem Körpergewicht von 15 kg wäre laut BfR der TDI-Wert bei einem täglichen Verzehr von 6 Zimtsternen oder 100 g Lebkuchen ausgeschöpft.[13]"


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